Provinz Fünf (German Edition)
durchschnitt die Dunkelheit.
In einer großen blutigen Pfütze auf dem Boden liegt ... ein toter junger Mann ...
Eugene schrie und schlug in seinem Bett um sich. Dr. Waugh und die Krankenschwester beobachteten ihn mit großem Interesse auf dem Monitor, standen auf und gingen in seinen Krankensaal.
Die Krankenschwester überprüfte seine Vitalfunktionen auf dem Bildschirm, drehte an ein paar Schaltern, und nahm eine Spritze, die schon vorbereitet war, um ihm ein Beruhigungsmittel zu verabreichen.
„Schwester, warten Sie einen Augenblick”, sagte Dr. Waugh. „Geben Sie ihm kein Beruhigungsmittel, so wird er niemals gesund werden. Wir werden versuchen, ihn zu beruhigen, bis die Krise vorbei ist.”
„ Aber er kann uns kaum hören, Dr. Waugh. Sehen Sie auf den Bildschirm. Und, abgesehen davon, werden wir nicht in der Lage sein, ihn zu halten. Er ist überraschend stark. Ich rufe einen Sanitäter. Wie viele verrückte Männer, ist er so stark wie ein wildes Tier.”
„ Setzen Sie sich einfach auf ihn”, sagte Dr. Waugh. „Das ist die einzige Art, wie wir das bewältigen können.” Die Ärztin versuchte ihr Bestes, um Eugene mit Gurten festzubinden.
„ Was sagen Sie denn da? Dr. Waugh, der Bursche ist doch total verrückt.”
„ Kommen Sie schon, setzen Sie sich auf ihn, schnell. Ich kann das nicht mehr ertragen. Bitte, beeilen Sie sich.”
Die Krankenschwester hält Eugenes Hände und versuchte sich auf ihn zu setzen.
„ Gut, ich setze mich schon, ich setze mich schon. Verdammter Kittel! Ich habe mich ganz verwickelt.”
„ Knöpfen Sie ihn doch auf”, brüllte Dr. Waugh.
„ Ich kann das nicht machen. Es ist sehr hei ß in diesen Räumen und ich hab` nichts drunter an.”
„ Machen Sie schon, schnell. Das sind kranke Menschen und keine Männer, um Gottes willen.”
„ Ja, ja, ich mache schon.”
Die Krankenschwester öffnete ein paar Knöpfe ihres Kittels und setzte sich auf den , sich wälzenden Eugene. Dr. Waugh hat es geschafft, die Gurte über ihn zu befestigen.
... Es ist verdammt heiß. Es riecht nach Schweiß, nach Fischkonserven, nach Hölle ... Es riecht die ganze Zeit nach Blut. Ich kann mich nicht mal übergeben ...
Die große Zahl der Verletzten und Toten im Krankenhaus ließen Dr. Larkin noch älter aussehen und sich noch deprimierter fühlen als vorher. Allerdings war er so galant und freundlich zu den Frauen wie je zuvor. Dr. Waugh saß in einem Sessel, ihm gegenüber. Es war ein Frühstück für zwei Personen und eine Kanne mit feinem Kaffee stand auf einem Tisch vor ihnen. Sein Büro war geschmackvoll eingerichtet und es fehlte nichts, was zu einem angenehmen und erholsamen Aufenthalt in freien Stunden beitragen konnte. Dr. Larkin sagte ruhig und in einer väterlichen Art:
„ Dr. Waugh, Sie werden sich mit diesem Nachtdienst überanstrengen. Sie sind nicht verpflichtet, Tag und Nacht im Krankenhaus zuzubringen. Sie müssen sich ausruhen.”
„ Dr. Larkin, mein Rang erlaubt mir, selbst zu entscheiden, was ich tun kann und was nicht!”
„ Entschuldigen Sie, so hatte ich es nicht gemeint.”
Dr. Waugh fuhr fort, „Eigentlich bin ich mit einer persönlichen Bitte zu Ihnen gekommen. Sie sind einer der besten Neurochirurgen in der Provinz Fünf. Ich möchte Sie bitten, Eugene Kane zu untersuchen und mir Ihre Meinung über seine bevorstehende Gehirnoperation zu geben. Ich werde das Krankenhaus verlassen. Sehr bald wird meine Station umgruppiert werden. Ich hätte gerne, dass Sie einen genaueren Blick auf diesen Fall werfen.”
„ Er ist mir gut bekannt”, sagte Dr. Larkin. „Leider wird ihm die Operation kaum allzu viel helfen, so notwendig sie auch ist. Jetzt liegt alles bei ihm selbst. Meine Prognose ist nicht gut. Ich würde sogar sagen, sie ist schlecht. Wahrscheinlich wird er nie wieder ganz gesund werden, und zu einem gewissen Grad wird der Patient invalide bleiben. Aber ich werde nochmals alle Untersuchungen machen und ich werde alles tun, um ihn, so weit wie möglich, in seinen Ausgangszustand zurückzubringen. Das versichere ich Ihnen. Und ich meine, jetzt ist auch der Moment, wo ich Ihnen danken kann, für all die Mühe und Arbeit, die Sie für unser Krankenhaus leisten. Ich danke Ihnen, Dr. Waugh.”
„ Oh, bitte. Lassen Sie sich nicht hinreißen! Der Stress von den Massentötungen hat mich eher misstrauisch und sogar ablehnend gegenüber jeder Art von Höflichkeiten gemacht. Ich weiß, das ist mein Problem, aber ich kann die
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