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Provinz Fünf (German Edition)

Provinz Fünf (German Edition)

Titel: Provinz Fünf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Popoff
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und viele menschliche Überreste. Vielleicht gibt es noch ungefähr zehn weitere Leichen. Die meisten der Mistkerle haben es geschafft, wegzukommen. Es sind nur an die dreißig Söldner übrig, von einer 600-Mann-Besatzung. Wir machen weiter.”
    „ Und verspäten Sie sich nicht. Sie haben nur eine halbe Stunde, Kapitän.”
    „ Roger. Übrigens, der Name des Schiffes ist Purpurstern .”
    „ Wen interessiert das schon?”, bellte Oberst Grissom.
    Kapitän Hearst schaltete die Gegensprechanlage aus , und sagte er ganz leise: „Jawohl, Oberst Kot Grissom.”
     
    Die Retter konnten die Tür des letzten Abschnitts des Raumschiffs nicht öffnen. Der Kapitän beschloss, sie aufzusprengen, aber Dr. Cornelia Waugh protestierte.
    „ Kapitän Hearst, es könnten Überlebende da drinnen sein”, sagte sie scharf.
    „ Naja! Haben Sie schon einmal lebenden Krebs aus einer Konserve geholt?”
    „ Nein, das habe ich nicht ... Wir sind hier, um Menschen zu retten. Das ist kein Picknick mit Bier und Krebsen.”
    Der Kapitän sagte : „Verstehen Sie nicht, Doktor? Wir sind in Eile. Vom Tramperschiff haben sie einen Schlepper geschickt und der ist in zehn Minuten hier, um das Wrack abzuschleppen. Wir müssen bis dahin fertig sein. Das sind die Befehle.”
    Dr. Waugh sa gte: „Die Jungs nennen Sie nicht umsonst Katafalkmeister. Sie interessieren sich mehr für die Leichen als für die Verwundeten. Ich bin Ärztin, aber ich bin auch Stabsarzt. Verstehen Sie? Ich gebe hier die Anweisungen. Rufen Sie einen Roboter, der die verdammte Tür aufschneidet.”
    Dr. Waugh s umfangreicher Körper schwoll noch mehr an, und Kapitän Hearst ging zum Raumschiff zurück und murmelte in seinen Bart: „Zum Teufel mit diesem Haufen von dummen Obristen ...”
    Nach einer Weile fing ein Wartungsroboter an , die Tür aufzuschneiden. In diesem Augenblick stieß etwas Riesiges an das Wrack, und alles begann zu beben und zu krachen. Es ergaben sich eine ganze Reihe von unangenehmen Geräuschen, wie wenn man Metall gegen Metall scheuert. Sogar das Fehlen der Luft minderte die unangenehmen Empfindungen nur wenig.
    „ Das ist sicher der Schlepper”, sagte Dr. Waugh. „Nur diese Blödmänner vom Tramperschiff können so ungeschickt sein. Robert, kann das Schneiden nicht schneller gehen?”
    „ Nein, Dr. Waugh”, erwiderte der Roboter. „Sie ist verstärkt mit H-12, was—.”
    „ Verdammt noch mal! Schneide diese beschissene H-12-Tür auf und hör auf zu reden.”
    Zwei Tramper in Hightech-Kampfanzügen näherten sich der Rettungsgruppe. Sie tauschten Worte der Begrüßung aus. Es schien, als hätten die Tramper mit Kapitän Hearst gesprochen, weil sich der Große an Dr. Waugh wandte und sagte: „Oberst Dr. Waugh, wir haben nicht mehr viel Zeit. Lasst uns diesen rostigen Kessel loswerden, und lasst uns gehen! All die anderen sind schon zurück. Sie verschwenden Ihre Zeit. Hier ist es so kalt wie in einem Leichenhaus. Selbst wenn es Verwundete gegeben hätte, wären die schon längst zu Gefrierfleisch geworden.”
    Der zweite Tramper sagte: „Wir haben den Krieg gewonnen, Oberst. Die Jungs feiern bereits den Sieg. Auch wir wollen uns ihnen anschließen.”
    „ Wir sind gleich fertig, Jungs”, sagte Dr. Waugh und nickte ernst. „Das ist der letzte Sektor. Der Roboter ist fast fertig mit dem Schneiden. Ich befolge nur die Vorschriften. Wir alle sollten uns an die Vorschriften halten.”
    Der Kapitän, der sich bewusst war, dass er die Unterstützung der Tramper hatte, stolzierte zurück zu der Gruppe. Der Roboter hörte auf zu schneiden und entfernte die Tür. Drinnen war d er Anblick nicht anders als im Rest des Schiffes. Es gab nur groteske Leichen, die schwerelos überall herumschwebten.
    Das Rettungs-Team fing an, sie herauszuziehen. Kapitän Hearst warf einen ironischen Blick auf die Ärztin, als er aber ihre zusammengekniffenen Lippen sah, wagte er es nicht, die sarkastische Bemerkung zu machen, die ihm auf der Zungenspitze lag. Um schneller fertig zu werden, beteiligten sich auch die beiden Tramper am Herausschaffen der Toten. Aber in ihrer Hast rissen sie die Hand einer Leiche an einem, aus der Wand hervortretenden, scharfen Stück Blech auf.
    Auf der Schnittwunde kamen allmählich dunkle, dickflüssige Blutst ropfen zum Vorschein. Die Tramper blickten verwundert auf den Körper eines jungen Mannes in einem leichten Raumfahrt-Kampfanzug, der angesengt und angeschwärzt war. Er sah so aus, als hätte er einen Stromschlag bekommen. Sein

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