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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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geringste mit Lust zu tun und kann nur von spirituell fortgeschrittenen Menschen erfolgreich praktiziert werden. Durch die sexuelle Vereinigung erhöhen die Tantra-Liebenden die Energie in ihrem Körper, bis sie ihren Geist erleuchtet und ein Zustand der Bewußtseinserweiterung eintritt. Diese und andere Formen der sexuellen Magie sind für Sepia besonders attraktiv, weil sie so ein subtiles Bewußtsein ihrer eigenen Körperenergie hat und dazu neigt, Sex entweder als eine natürliche Funktion wie Essen und Trinken zu betrachten, die weder moralisch noch unmoralisch ist, oder aber als eine heilige Handlung. Mehr als die meisten anderen Typen kann sie durch Tanz und Meditation meist genauso in Ekstase kommen wie durch Sex mit dem richtigen Partner.
    Sepias Unabhängigkeit, sowohl sexuell als auch anderweitig, wird oft der männlichen Vorherrschaft geopfert, und wenn das geschieht, ist das Ergebnis die Bitterkeit der Xanthippe und die Apathie der Abgestumpften.
Die Xanthippe
    Als meine Sepia-Nachbarin mich »verhexte«, benahm sie sich wie eine Xanthippe. Wenn ihr jemand, und besonders ein Mann, in die Quere kommt, kann Sepia sehr ärgerlich werden, und wenn sie oft genug enttäuscht oder aufs Kreuz gelegt worden ist, kann dieser Ärger chronisch werden und zur Bitterkeit führen. Nur wenige Sepia-Mädchen wachsen emotional wirklich gesund auf. Sie sind von Anfang an benachteiligt, weil die Familie ihr unabhängiges, meditatives Wesen oft nicht erkennt und sie deshalb auch nicht fördert oder sogar gezielt dagegen arbeitet, weil sie ein solches Verhalten bei Mädchen für unpassend hält. Wenn Sepia als Kind sie selbst sein darf, entwickelt sie genügend Selbstsicherheit, um später Lebensbedingungen und Beziehungen zu vermeiden, in denen sie schlecht behandelt wird, und sie hält ihre eigenen Interessen, die künstlerischer und/oder metaphysischer Art sind, in Ehren. Wenn ihr Vater jedoch von ihr erwartet, daß sie ihn respektiert, obwohl er sich respektlos oder albern benimmt, reagiert sie mutig, indem sie zunächst passiven Widerstand leistet und dann heftiger wird, sobald er versucht, ihre Rebellion zu unterdrücken.
    Sepia-Jugendliche sind für ihre Launen bekannt, die heftig und explosiv sein können. Im allgemeinen geht man davon aus, daß sie sowohl mutig sind, was stimmt, als auch von Natur aus reizbar oder cholerisch. Sepia-Jugendliche werden jedoch nur reizbar, wenn sie sich unverstanden fühlen und nicht ihr unabhängiges und feinsinniges Selbst sein dürfen. Während andere Typen wie Natrium und Lycopodium sich vielleicht dem Druck der Eltern unterwerfen und »normal«, gehorsam und abhängig werden, leistet Sepia diesem Druck lange Zeit Widerstand mit Temperamentsausbrüchen und Tränenströmen, über die ihre wohlmeinenden Eltern völlig verwirrt sind. Schließlich werden ihr eigener Verstand und ihr Körper zum Schlachtfeld, wenn der Druck der Konditionierung ihr Selbstgefühl zu überwältigen droht und sie nicht mehr weiß, wer sie ist, was richtig ist und warum sie die meiste Zeit so empfindlich und reizbar ist. Von diesem Moment an reagiert sie übersensibel auf Kritik und Widerspruch jeder Art (Kent: »Ärger durch Widerspruch«, »leicht beleidigt«), besonders wenn sie von Männern kommen, die sie zu fürchten und abzuwehren gelernt hat, weil sie oft versuchen, sie zu zähmen. Die Spannung, zu der dieser Kampf zwischen Sepias unabhängiger, empfindsamer Natur und den unsensiblen Versuchen der Gesellschaft, sie zu verbiegen, führt, erreicht oft eine solche Intensität, daß sie am liebsten schreien (Kent: »hat das Gefühl, sie müßte schreien«) oder das Geschirr zerschlagenwürde. (Wenn sie das wirklich tut, hilft es, die innere Spannung zu lösen und ihre Gesundheit wiederherzustellen.)
    Oft heißt es, Sepia leide unter einem Verlust der Weiblichkeit, was sich durch Abneigung gegen Männer, Gleichgültigkeit gegenüber ihren Kindern und Aggressivität ausdrücke. All dies kommt vor, aber nicht so sehr, weil Sepia ihre Weiblichkeit verloren hätte, sondern eher, weil sie ihre Unabhängigkeit geopfert hat. Sepia ist von Natur aus sehr feminin, aber ihre Weiblichkeit ist von besonderer Art, intuitiv und sensibel für das Leben und den Körper. Sie repräsentiert den einen Pol des Frauseins, während Pulsatilla das andere, mehr fürsorgliche Extrem darstellt. Sepia wird aggressiv und entwickelt schließlich einen Haß auf Männer (Kent: »Abneigung gegen das andere Geschlecht«), wenn sie durch

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