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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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der jeweiligen Situation angemessen ist, und behält alles andere für sich, bis sie jemanden findet, der es zu schätzen weiß. Und selbst dann äußert sie ihre Kenntnisse und Meinungen vorsichtig und zurückhaltend. Sie möchte viele Dinge verstehen, und sie genießt es, mit Gleichgesinnten zu diskutieren, aber sie hat kein besonderes Geltungsbedürfnis. Eher wirkt sie ernsthaft, und genau das ist sie auch.
Furchtsamkeit, Entschlossenheit und Hartnäckigkeit
    Es gibt einen auffälligen und sehr charakteristischen Widerspruch in der Silicea-Persönlichkeit, Obwohl sie der furchtsamste aller Konstitutionstypen ist, ist sie gleichzeitig der hartnäckigste und entschlossenste. Sie ist furchtsam, weil es ihr an Selbstvertrauen fehlt und weil sie Angst vor Aggressionen und den unberechenbaren Ereignissen des Lebens hat. Deshalb äußert sie sich nur zurückhaltend und ist bei neuen Unternehmungen vorsichtig, weil sie Angst hat, sie könnte versagen oder mit irgendwelchen Schwierigkeiten nicht fertig werden. Alles, was sehr kulti viert ist, wird zugleich zart, und Silicea ist so zart, daß sie versucht sich zu schützen, indem sie sich zurückzieht, still ist und Abstand hält. Ihre Zartheit besteht sowohl auf der körperlichen als auch auf der geistigen Ebene. Körperlich reagiert sie sehr empfindlich auf widrige Umstände wie schlechte Ernährung und Streß bei der Arbeit, und sie ermüdet sehr leicht, wenn sie sich übernimmt. Weil es ihr an Stehvermögen fehlt und sie stark auf ungünstige äußere Bedingungen reagiert, bekommt sie leicht Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden, wenn sie sich zuviel zumutet. Siliceawächst häufig bei überbesorgten Eltern sehr behütet auf, und schon das kann sie noch ängstlicher machen.
    Psychisch ist Silicea oft stärker, als sie selbst glaubt. Sie unterschätzt ihre Fähigkeiten und fürchtet, bei neuen Aufgaben zu versagen. Deshalb zögert sie vielleicht lange, bevor sie überhaupt einen Versuch macht. Ich kannte einmal eine junge Silicea-Frau, die eine Massageschule besuchte. Am Ende ihrer Ausbildung bestand sie die Prüfung und beschloß dann, die gesamte Ausbildung noch einmal zu wiederholen, um sich ihrer Fähigkeiten sicherer zu fühlen, bevor sie eine professionelle Praxis eröffnete. Eine andere Silicea Frau, die ich kannte, besuchte einen Therapiekurs nach dem anderen und machte zusätzlich eine Ausbildung als Musiklehrerin, weil sie das Gefühl hatte, ihre Zeugnisse seien nicht gut genug, um Klienten zu werben, obwohl sie eine sehr begabte Heilerin und Musiklehrerin war. Die Ergebnisse, die sie bei ihrer Arbeit erzielte, befriedigten sie, aber sie hatte immer Angst vor einem geschäftlichen Ruin oder daß sie nach einer Weile keine guten Resultate mehr bekommen würde, weil sie nicht genügend qualifiziert sei.
    Silicea hat auch deshalb Bedenken, sich mit allzuviel Energie in irgendwelche Aktivitäten zu stürzen, weil sie weiß, daß ihre Standfestigkeit nicht besonders groß ist. Das gilt besonders bei der geistigen Arbeit. Nachdem sie eine Weile ihre Aufgaben gemacht hat, wird ihr Denken verschwornrnen, und sie kann sich nicht mehr konzentrieren (Kent: »Stumpfsinn durch geistige Überanstrengung«). Hier beginnt dann ein Teufelskreis, bei dem Verwirrung zu Angst führt und diese wiederum noch mehr Verwirrung auslöst. Silicea neigt zu Erwartungsängsten und gerät besonders vor Prüfungen und öffentlichen Auftritten leicht in Panik. Weil sie sich sorgfältig vorbereitet, beherrscht sie ihr Thema gewöhnlich gut und ist im allgemeinen trotz ihrer Nervosität erfolgreich, aber es kann sein, daß sie bestimmte Aufgaben nicht übernimmt oder sich Gelegenheiten entgehen läßt, weil sie Angst hat, sie könnte es nicht schaffen. Mit zunehmendem Alter wird sie meist selbstsicherer und wagernutiger, weil sie jahrelang die Erfahrung gemacht hat, daß sie erfolgreich ist, wenn sie erst einmal den Mut gefunden hat, sich auf ein Projekt einzulassen.
    Siliceas Furchtsamkeit ist größer als ihr Glaube an die eigenen Fähigkeiten und beeinträchtigt sie auch im sozialen Bereich. Meist ist sie schüchtern, bis sie Menschen gut kennt und weiß, daß sie harmlos sind. Selbst dann ist sie gewöhnlich etwas stiller als ihre Freunde, obwohl es ihr nicht an Humor fehlt. Ihre Angst ist am größten, wenn sie es mit Autoritätspersonen oder mit aggressiven Menschen zu tun hat. Ich kenne eine Silicea-Frau, die immer soundeutlich sprach, daß die Leute dauernd nachfragen mußten. Der Hang

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