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Psychosomatische Homoeopathie

Psychosomatische Homoeopathie

Titel: Psychosomatische Homoeopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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stechender Blick aus ihren blauen Augen auf. Es kommt nicht so oft vor, dass man das Äußere eines Menschen so gut mit dem Äußeren des Tieres in Übereinstimmung bringen kann, dessen Gift man als Heilmittel benutzen will, aber hier verblüffte es mich sehr, dass die alte Signaturenlehre, die im Mittelalter von den Hexen entwickelt worden war, so zutraf.
    Signaturenlehre von Signum, lat. Zeichen: Die Heiler des Mittelalters glaubten, aus dem Äußeren eines Tiers oder einer Pflanze ihre medizinische Wirkung erkennen zu können.
    Sie kam zu mir, weil sie schon seit Tagen Halsschmerzen hatte. Ich untersuchte ihren Hals und es fiel mir auf, dass der Rachen weißlich geschwollen wirkte, vor allem das Zäpfchen des weichen Gaumens. Ich gab ihr Apis D30 und wir unterhielten uns dann noch ein bisschen, als sie fragte: „Kann es sein, dass das so schnell wirkt?“ „Wenn es das richtige Mittel ist, kann das innerhalb von Minuten der Fall sein.“ „Ich habe mich nicht getraut, Ihnen das zu sagen, aber schon als die Kügelchen in den Mund gekommen sind, habe ich gespürt, dass die Schmerzen nachlassen. Ich habe mir gedacht, der wird mich für verrückt halten, wenn ich ihm das sage …“
    Erst lange Zeit später, als wir uns besser kannten, erzählte sie dann auch, was sie damals krank gemacht hatte. Ihr langjähriger Ehemann hatte eine Affäre, und es stand mehrmals auf der Kippe, ob er sie und die gemeinsamen Kinder verlassen würde. Sie hatte damals kaum geschlafen und war von den Halsschmerzen fast verrückt geworden, die sich auf schulmedizinische Maßnahmen einfach nicht bessern wollten. Als letzten Ausweg suchte sie meine homöopathische Praxis auf, um ihr bis heute treu zu bleiben.
Über das Mittel
    Bienen gibt es schon seit 50 Millionen Jahren. Ohne ihre Tätigkeit des Bestäubens von Blüten gäbe es weit weniger Blumen und Früchte. Wenn man bedenkt, dass der Mensch erst seit etwa 5000 Jahren über den Familien- oder Sippenverband hinaus Kommunen und Staaten bildet, kann man den Bienenstaat als starkes Symbol für das Gemeinschaftswesen ansehen. Weit mehr als andere staatenbildende Insekten, wie beispielsweise Ameisen, schaffen Bienen dabei einen Wohlstand, der auch andere Tiere und den Menschen ernährt. Menschen, die Apis brauchen, verfügen ebenfalls über die Fähigkeit, anderen Menschen Lebenskraft zu spenden. Im Griechenland der Antike fütterten die Tempeldienerinnen der Heilstätten die Schlangen, die für die Behandlung von Kranken eingesetzt wurden, mit Honigbroten, da man glaubte, dadurch die Heilkraft zu erhöhen. Honig wurde seit jeher als Arznei in der Volksmedizin eingesetzt, versüßt aber auch das Leben.
    Bienen haben aber auch einen giftigen Stachel, mit dem sie Eindringlinge in den Bienenstock abwehren. Dieses Gift dient der Abwehr von fremden Bienen oder Wespen, aber auch von fremden Königinnen, die sich ein neues Reich erobern wollen. Beim Stich verliert die Biene ihren Stachel und stirbt. Ähnlich können wir uns das Verhalten eines Apis-Typen vorstellen. Die Ausnahmesituation,die diesen liebenswürdigen, fleißigen Menschen außer Fassung bringt, ist die Eifersucht. Im oben geschilderten Fall war diese ja auch durchaus begründet. Es sind ungewöhnlich loyale, solidarische Menschen, die sehr hart arbeiten können und für einen Betrieb wie auch eine Familie unersetzlich sind. Wenn ein Nebenbuhler diese Ordnung bedroht, gerät ihr Lebensgefüge ins Wanken. In dieser Situation wird aus dem lieben und geduldigen Menschen einer, der giftige Blicke aussendet und giftige Worte von sich gibt. Menschen, die Apis brauchen, sind gemeinschaftsorientiert und können Handlungen wie Ehebruch nicht vertragen, da dadurch die gesamte soziale Ordnung, in die sie sich eingefügt haben, gefährdet wird. Es ist interessant, dass die oben beschriebene Patientin ihrem Gatten keine Vorwürfe machte: Weil er zur Familie gehörte, wurden seine Fehler akzeptiert und seine Schuld negiert.
    Steckbrief
    Apis mellifica: Sinnlichkeit und Eifersucht
Wodurch diese Konstitution entsteht: Akut als Reaktion auf Schreck, Wut oder schlechte Nachrichten, chronisch durch die Erkenntnis, im Leben übervorteilt worden zu sein.
Was diese Menschen antreibt: Der Wunsch, geliebt zu werden.
Stärken: Sinnlich, kontaktfreudig.
Schwächen: Misstrauisch, unkonzentriert, Hang zu Intrigen.
Häufige körperliche Beschwerden: Brennen und Jucken der Haut, schrille Schreie bei Fieber, Hin- und Herrollen des Kopfes im Bett, aufgedunsene

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