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Psychosomatische Homoeopathie

Psychosomatische Homoeopathie

Titel: Psychosomatische Homoeopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Menschen, die für die Nacht und für Rauschzustände leben. Sie wollen Party machen, fahren gerne schnell, und nicht wenige unter ihnen geraten mit dem Gesetz in Konflikt.
    Stramonium gehört zu den Nachtschattengewächsen und eignet sich wie die ebenfalls zu dieser Pflanzenfamilie gehörenden Homöopathika Belladonna und Hyoscyamus besonders für die Behandlung von Krankheiten im Pubertätsalter – der Phase, in der Kinder das Interesse an der Schule verlieren und am liebsten nur noch nachts aktiv sind und feiern. Viele jener Jugendlichen, die das „Koma-Saufen“ ausüben, befinden sich in einem Stramonium-Zustand, und bleiben sie in diesem hängen, kann dies im Alkoholismus münden. Stramonium wählt man dann aus, wenn diese Kinder nicht allein sein können und vor allem nachts Angst vor der Dunkelheit haben. Diese Furcht vor dem Alleinsein in der Dunkelheit tritt besonders eindrucksvoll in Krisen auf. Hier stellt sich so etwas wie ein Delirium der Verlassenheit ein, in dem die Betroffenen zu beten beginnen und eine sehr intensive Beziehung zu Gott aufbauen. Das genannte Verhalten legt sich aber wieder schlagartig, sobald sich diese Menschen wieder geborgen fühlen, und das tun sie am besten innerhalb einer Gruppe, die sie dominieren können. Stramonium-Typen finden es sehr schwierig, sich einzuordnen oder gar unterzuordnen. Sie reagieren mit Grobheit und Schlägen. Jugendliche geraten hier schnell in Prügeleien, aber auch gegenüber den Eltern kann es bei Auseinandersetzungen zu Tätlichkeiten kommen. Eine Dosis von Stramonium C200 wirkt in diesen Situationen manchmal Wunder.
Sulfur (Schwefel) – Akutmittel der Gruppe Rot
    Polychrestpunkte: 3
    Vorwiegend für Männer
    Der sympathische 33-jährige Jungunternehmer klagte über Verdauungsstörungen mit morgendlichem Durchfall, eine Infektneigung und ein wiederkehrendes Hautekzem vor allem im Gesicht und an den Händen. Meine typischen Fragen „Seit wann?“ Und „Worauf könnte das eine Antwort sein?“ förderten zutage, dass er bereits mit 27 Jahren eine hochdotierte Stellung als Bereichsleiter in einem internationalen Konzern innegehabt und schnell aufgestiegen war. Es war ihm eine großartige Karriere vorhergesagt worden, doch vor zwei Jahren hatte er gekündigt, um eine Softwarefirma zu gründen. Die Ideen, die er dabei hatte, waren originell, und ich konnte mir vorstellen, dass sie eines Tages zu einer jener Erfolgsgeschichten führen würden, die im Internetzeitalter häufiger geworden sind. Allerdings waren in dieser Zeit die Einkünfte ausgeblieben, und gerade seine Frau und seine Familie setzten ihm mit der Frage zu, wie es denn nun mit ihm weitergehen solle.
    Vereinfacht konnte man seine Krankheiten als eine Art Überhitzung des Körpers, sozusagen als körperliche Antwort auf eine seelische Überhitzung, auffassen, und das bei einem Menschen, der ideenreich war und vor allem in geistigen Sphären schwebte. Dazu passte, dass er schnell sprach und bei der Frage nach seinen Beschwerden schnell abschweifte, theoretisierte und dabei das Gegenüber in seine Träume und Hoffnungen einzubeziehen versuchte, ganz so, als wolle er bereits eines seiner Produkte verkaufen, und den anderen damit wie ein großzügiger Gastgeber in seiner Gedanken- und Gefühlswelt willkommen heißen. Dieser Mangel an Selbstzweifel und dieser Drang, sich zum Mittelpunkt der Welt zu machen, werden von Außenstehenden mitunter als Selbstverliebtheit oder Egozentrik gedeutet – und beides spielt hier mit. Im Wesentlichen aber handelt es sich hier um Kreativität, um einen Schöpferdrang, der Umstehende mitreißen und ihre eigene Kreativität anfachen möchte. Diese „sulfurischen“ Menschen haben im Laufe der Geschichte auch immer die Rolle von Vordenkern oder Anführern eingenommen.
    Ich nahm mein Repertorium zur Hand, um die Beschwerden, die mir der Patient schilderte, nachzuschlagen, hatte aber schnell das Problem, dass ich bei jedem Symptom, das er mir nannte, hundert oder zweihundert Mittel genannt bekam. Natürlich war unter diesen auch Sulfur, das ja zu den Polychresten zählt, bei denen man davon ausgeht, dass sie bei einer großen Anzahl von Menschen Heilwirkung entfachen können. Es war dann aber seine Wesensart, die mich dazu veranlasste, ihm Sulfur D12, 5 Kügelchen zur täglichen Einnahme zu empfehlen. Durch den vorerst ausbleibenden Erfolg seiner Software-Firma hatte er an Anerkennung im persönlichen Umfeld verloren. Das war der seelische Kernkonflikt, der ihm

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