Psychosomatische Homoeopathie
zusetzte und seinen Körper Beschwerden entwickeln ließ, die zu Sulfur passten. Diese manifestierten sich vor allem im Gesicht und an den Händen, also an den Stellen, die den Verlust des Ansehens bewirkt hatten (das Tun der Hände) und wo dieser empfunden wurde (das Gesicht, das er verloren hatte).
Das Hauptmerkmal von Menschen, die dieses Mittel brauchen, ist Selbstüberschätzung.
Sie halten sich für intelligenter, begabter und kreativer als andere Menschen – und oft sind sie das auch. Wenn sie ihre Ziele erreichen, geht es ihnen gut. Dann sind sie fröhlich, fleißig, gut organisiert und schlank. Stockt ihr Leben, nehmen sie häufig rasch an Gewicht zu, vernachlässigen ihr Äußeres, werden mürrisch und verschlossen. In diesen Krisen kann es passieren, dass jene Menschen, die in guten Zeiten zu ihnen gefunden haben, verlorengehen, denn es ist der Erfolg, der Sulfur-Typen attraktiv macht. Es brennt das Feuer des Ich in ihrem Inneren. Das kann bedeuten, dass sie sich wie hemmungslose Egoisten gebärden, aber auch, dass sie der Menschheit etwas Geniales oder zumindest Originelles schenken. Wie diese Menschen leben – im Zentrum einer großen Familie oder alleine – hat häufig damit zu tun, ob ihnen Erfolg beschieden wurde oder nicht. Gerade Sulfur-Typen sind Familienmenschen, die Männer unter ihnen wünschen sich meist viele Kinder, obwohl sie dann, wenn dieseda sind, meist nicht die Zeit haben, sich mit ihnen zu beschäftigen.
Steckbrief
Sulfur: Der geistreiche Egoist
Wodurch diese Konstitution entsteht: Eine freie Erziehung mit äußerst wohlwollenden Eltern, die sie für etwas ganz Besonderes halten.
Was diese Menschen antreibt: Der Wunsch, als Genie anerkannt zu sein.
Stärken: Praktisch veranlagt, geistig rege, ehrgeizig, tüchtig.
Schwächen: Ungeduldig, reizbar, egoistisch.
Häufige körperliche Beschwerden: Brennende Schmerzen, hastiges Essen wegen plötzlicher Hunger- und Schwächegefühle, meist gegen 11 Uhr morgens, Durchfall, der morgens aus dem Bett treibt, Hämorrhoiden, Lufthunger bei Atemwegsinfekten bis hin zum Erstickungsgefühl, gebücktes Gehen bei Rückenschmerzen, Brennen der Fußsohlen, Jucken der Haut.
Beschwerden verschlechtert durch: Baden, Milch, Erhitzung.
Beschwerden verbessert durch: Im Freien, trockene Wärme.
Achillesferse: Magen, Darm.
Verwandte Mittel: Graphites, Syphilinum, Psorinum.
Berufliches
Wo sie beruflich hinwollen: Ihr Ehrgeiz führt sie weniger an die Spitze einer Hierarchie, sie wollen einfach nur berühmt werden.
Aggressivität: Sie behaupten sich in Konflikten mit Witz und Einfallsreichtum, was einen großen Teil ihres Charmes ausmacht.
Umgang mit Menschen: Es sind generell fröhliche, aufgeweckte Naturen, die bei Festen oder Feiern durch lustige Bemerkungen oder Handlungen schnell im Mittelpunkt stehen.
Wie Sie diese Menschen für sich gewinnen können: Indem Sie ihnen schmeicheln.
Fehler, die Sie im Umgang mit ihnen vermeiden sollten: Ein Übermaß an Regeln und Grenzen erstickt diese Menschen. Andererseits aber wäre es ein Fehler, ihnen unbeschränkte Freiheiten zu lassen, da sie sich sonst gerne mit ihren Kräften „verzetteln“.
Privates
Was sie sich in einer Partnerschaft erwarten: Sulfur-Typen suchen Schutz und Sicherheit beim Partner und sind eher treu.
Ihre Liebe: Anfänglich äußerst einfallsreich und unterhaltsam. Mit den Jahren lässt das nach, ohne je ganz aufzuhören.
Wie sie auf Verlust reagieren: Diese Menschen sehen Schicksalsschläge vorwiegend als Chance und lassen sich nicht so leicht demotivieren.
Auch die Krankheiten dieser Menschen scheinen wie von einem Übermaß des Elementes Feuer ausgelöst. Sie leiden an einem allgemeinen Hitzegefühl, haben häufig Entzündungen der Haut oder Schleimhäute und klagen dabei über starken Juckreiz. Dieser ließ, wie mir der Patient berichtete, bald nach der regelmäßigen Einnahme von Sulfur nach. Insgesamt waren die Beschwerden nach drei Wochen deutlich zurückgegangen, ohne wirklich zu verschwinden. EineLösung der körperlichen Probleme trat erst ein, als der Patient mit einem seiner Produkte einen deutlichen Verkaufserfolg erzielt hatte.
Ein anderer Mann Ende Vierzig kam alle paar Monate wegen einer Gelenksentzündung in meine Betreuung. Er ähnelte dem Patienten, den ich beschrieben habe, schlank, leicht gebückt, mit wachem Blick und der Neigung, über seinen Beruf zu sprechen, in dem er sehr tüchtig war. In seinem Fall war es nicht der Beruf, der ihm Probleme machte, sondern seine
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