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Psychosomatische Homoeopathie

Psychosomatische Homoeopathie

Titel: Psychosomatische Homoeopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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auszuziehen und eine kleine Wohnung zu mieten. So kam sie innerlich wieder zur Ruhe.
    Ein ähnlicher Fall war eine 54-jährige Angestellte, die bei ihrem Chef in Ungnade gefallen war. Da er sie nicht entlassen oder in eine andere Abteilung weitervermitteln konnte, setzte er ihr einfach eine weitere Angestellte in das Büro, das sie bislang für sich gehabt hatte. Außerdem übertrug er der weit Jüngeren und im Betrieb sehr beliebten, karrierebewussten Konkurrentin einen Großteil der Aufgaben meiner Patientin. Sie wusste nicht, wie sie sich dagegen wehren sollte. Das Ganze fand in der kühlen Jahreszeit statt, und die Patientin hatte sich schon länger mit Atemwegsinfekten gequält. Nun aber nahm die Schleimbildung noch zu, und sie hustete während der Arbeit große Mengen aus. Es war ein Kitzelhusten, bei dem sich ihr Gesicht rötete und sie anfallsartig hustete, als könne sie gar nicht mehr damit aufhören. Während unseres Gesprächs schilderte sie mir die Qual, die es für sie bedeutete, als weit ältere und erfahrene Mitarbeiterin erleben zu müssen, wie eine Kollegin, die gerade erst eingearbeitet worden war, mit ihren Akten hantierte. Ich fragte sie, warum sie nicht eine Versetzung beantragt habe. Nach einem weiteren Hustenanfall krächzte sie: „Aber Sie verstehen nicht – diese Arbeit ist mein Leben!“ Ich gab ihr Coccus cacti C200. Am nächsten Morgen verschlief die Patientin und wachte erst gegen elf Uhr auf. Sie kam dann anschließend in meine Praxis, um sich krankschreiben zu lassen, und wirkte fröhlich und entspannt. Ihr Husten war über Nacht abgeklungen. Einige Tage später vereinbarte sie einen Termin mit ihrem Chef, um ihre weitere berufliche Zukunft zu besprechen. Es wurde dann recht bald eine Lösung gefunden, die auch die Patientin zufriedenstellte. Unter ihrem neuen Chef trat der Reizhusten nicht mehr auf.
    Nicht immer stecken gravierende seelische Konflikte hinter einem Bedarf an Coccus cacti. Manche empfindsame Menschen können einen Reizhusten entwickeln, weil sie sehr leicht von etwas „genervt“ werden, und nehmen die täglichen Pflichten zu, erleben diese Menschen das so, als würden sie überhaupt nicht mehr zum Durchatmen kommen und versuchen durch dauerndes Husten, das ja auch von der Umgebung wahrgenommen wird, auf dieses Übermaß an Aufgaben aufmerksam zu machen und es auch zugleich gleichsam abzuschütteln. Wenn man also an einem Husten leidet, bei dem etwas in den Bronchien festzusitzen scheint und einen dauernd mit einem Jucken oder Schmerz quält, ist die Einnahme von 5 Kügelchen von Coccus cacti D12 hilfreich, und führt unweigerlich zu einer Entlastung auch im seelischen Bereich und einer Neuordnung von Prioritäten.
Über das Mittel
    Coccus cacti ist die Cochenille-Laus oder Schildlaus, aus der ein roter Farbstoff gewonnen wird. Arbeiter, die bei der Herstellung keinen Mundschutz tragen, klagen dann vielfach über eine Reizung der Schleimhäute vor allem der Atmungsorgane und der Augen. Diese ersten unfreiwilligen Arzneiprüfungen haben bewirkt, dass Coccus cacti zu den ersten Mitteln zählt, die man bei Schleimhautreizungen in Betrachtzieht, und das vor allem bei juckenden, stechenden und beißenden Empfindungen. Es ergibt sich hier ein reizvoller Zusammenhang mit dem Verhalten dieser Laus, die Kaktuspflanzen befällt und gleichsam auch deren Oberfläche irritiert und quält. Ähnlich müssen Sie sich den psychosomatischen Zusammenhang vorstellen. Menschen, deren Schleimhautreizung durch Coccus cacti geheilt wird, leiden an Verletzungen der Privatsphäre durch Menschen, denen sie sich nicht zu widersetzen wagen.
Colocynthis (Koloquinte)
    Polychrestpunkte: 2
    Vorwiegend für Frauen
    Eine Frau Ende Sechzig war im Haushalt ihrer Tochter so stark eingespannt, dass ein Beobachter auf den Gedanken der Leibeigenschaft hätte kommen können. Sie bekochte ihre Tochter, deren Mann und die drei Kinder, putzte das Haus, wusch ihre Kleidung, fuhr die Kinder in den Kindergarten und die Schule, kurzum: Tat alles, was man eigentlich von ihrer Tochter erwartet hätte. Die wiederum beschränkte sich im Wesentlichen auf Anordnungen, was noch zu erledigen sei oder forderte die Mutter auf, sie auf Shopping-Touren zu begleiten. Weit häufiger aber machte sie ihr Vorwürfe oder beschimpfte sie sogar. Ihre Kinder nahmen sich das zum Vorbild und waren in zunehmendem Maße ungezogen zur Oma. Da konnte es schon vorkommen, dass ein Kind nach der Großmutter trat, wenn die gerade den Boden

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