Pubertaet fuer Anfaenger
Verfügung gestellt werden, ohne dass das Budget überzogen werde. Nach diesen Ausführungen schaut der Pubertist höchst zufrieden in die Runde, denn überzeugender kann man eigentlich nicht mehr argumentieren. Jeder vernünftige Mensch müsste hier zustimmen.
Eltern: wieder mal Spielverderber
Leider haben es Eltern an sich, notorische Spielverderber zu sein. Mit einem einzigen Satz können sie gut gelaunte Jugendliche in Menschen voller Unverständnis und Ärger verwandeln: »Wie wäre es, wenn du dir eine Arbeit suchst?«
»Mein Job ist die Schule«, erwidert der Pubertist ebenso trotzig wie genervt auf diese altbekannte, meist folgenlos verhallende Forderung. Bevor die Erziehungsberechtigten nun etwas zum Thema Schule sagen können, und da gäbe es einiges, zeigt sich der Pubertist kompromissbereit und zugänglich, indem er vorschlägt, gegen Bezahlung sein Zimmer aufzuräumen, Staub zu saugen oder auch mal den Rasen zu mähen. Für 10 Euro die Stunde biete er den Eltern einen regelrechten Schnäppchenpreis für eine Arbeit an, die sonst keiner machen will. Die Mutter, ansonsten Schnäppchen durchaus nicht abgeneigt, reagiert da zur Verwunderung der ganzen Familie ein wenig schnippisch. Sie wünsche sich nun ebenfalls eine Bezahlung für Putzen, Kochen und Wäschewaschen – alles Tätigkeiten, die sonst keiner machen wolle.
Bevor die Diskussion nun völlig entgleitet, greift der Vater ein und schlägt andere Arbeiten vor, wie das Austragen des Lokalanzeigers, Babysitten oder das Auffüllen von Regalen im Supermarkt. Hier würden immer Arbeitswillige gesucht. Außerdem könne man noch bei Bedarf die Hunde der Nachbarschaft Gassi führen.
»Arbeit ist das Fleisch im Hamburger des Lebens.«
Ray Kroc | US-amerikanischer Fastfood-Unternehmer, 1902–1984
Doch davon will der Teenager absolut nichts wissen, schließlich werden da nur Hungerlöhne bezahlt. Zudem führt er zu Recht an, dass man die besten Jobs erst mit 18 bekomme, etwa die Nachtschicht an der Tankstelle, und dass die Schule unter der Arbeit leiden würde, weil Erholungsphasen fehlten. Gekonnt wehrt sich der Pubertist gegen Ausbeutung und die Untergrabung seiner artgemäßen Lebensbedingungen. Seine logisch aufgebaute Argumentationskette veranlasst seine geizigen Ernährer jedoch immer noch nicht zu einem Zugeständnis.
Doch damit ist das Gespräch noch nicht beendet, denn so schnell gibt sich ein Jugendlicher nicht geschlagen: »Könnt ihr mir dann nicht wenigstens 10 Euro leihen, ich gebe sie euch auch zurück!« sollte nicht als Angriff auf das elterliche Portemonnaie, sondern als Einübung in das Kreditwesen angesehen werden. Hier zeigt sich, dass der Nachwuchs ein wichtiges Prinzip der Finanzwirtschaft verstanden hat. Um wichtige Investitionen und Vorhaben zu tätigen, bedarf es manchmal der Kreditaufnahme.
IMPULSE
TASCHENGELD: HAUPTSACHE REGELMÄSSIG
Die Kosten für ein Kind bis zum 18. Lebensjahr betragen etwa 140.000 €, wenn man Statistiken glaubt. Statt sich nun dem Gedanken hinzugeben, was Sie alles mit diesem Geld anfangen könnten, stellen Sie sich lieber die Frage, wie Sie Ihrem Nachwuchs den richtigen Umgang mit Geld beibringen. Das wichtigste Mittel dafür ist das Taschengeld. Klären Sie zunächst, welche Bereiche es abdecken soll.
Die angemessene Höhe des Taschengelds ist abhängig vom Alter des Jugendlichen, seinem Wohnort, dem Einkommen der Eltern und anderem.
Bei jüngeren Teenagern sollte das Taschengeld hauptsächlich für kleine private Bedürfnisse wie etwa Zeitschriften und Snacks zur freien Verfügung stehen. Zusätzlich sollten damit aber auch Dinge des alltäglichen Lebens bezahlt werden wie Fahrgeld, Schulsachen, Shampoo oder Kleidung.
Je älter der Jugendliche, desto mehr Bereiche können über das Taschengeld abgedeckt werden. Setzen Sie sich zusammen und rechnen Sie gemeinsam aus, wie viel zusätzliches Geld insgesamt erforderlich ist.
Hat Ihr Teenager Schwierigkeiten, das Geld einzuteilen, unterstützen Sie ihn, indem Sie den monatlichen Betrag in Etappen auszahlen. Oder Sie staffeln das Geld: Das eigentliche Taschengeld für kleine private Wünsche wird ohne Nachfrage ausgezahlt, kostspieligere Anschaffungen werden gemeinsam beraten.
Wichtiger als die Höhe des Taschengeldes ist aber die regelmäßige, konstante Auszahlung. Fördern Sie die Eigeninitiative im Hinblick auf kleine Jobs. Jeder zweite der elf Millionen jugendlichen Schüler hierzulande jobbt in den Sommerferien. Die Arbeit gibt Schülern
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