Pubertaet fuer Anfaenger
eine mögliche Erziehung des wundersamen Wesens Pubertist nachdenken und die Karriere eines Pubertistenflüsterers anstreben.
Bedenken Sie: Teenagereltern haben in unserer Gesellschaft zwar ein hohes Sozialprestige, werden aber selten beneidet. Im Gegenteil! Da alle Rückgabe- und Garantiefristen für Ihr Kind abgelaufen sind, bleibt Ihnen bei negativem Ausgang des Tests als letzter Ausweg aber immerhin noch die Freigabe zur Spätadoption.
»Pubertät ist, wenn die Eltern schwierig werden.«
Marianne Arlt | deutsche Publizistin, *1943
TEST
Auswertung des Elterntests
Zählen Sie nun die Anzahl Ihrer Kreuzchen zusammen und vergleichen Sie Ihre Punktzahl mit den Profilen in der Auswertung. Daraus ergibt sich Ihr aktuelles Pubertistenflüsterer-Profil.
14 bis 17 Punkte: Problematisches Profil.
Sie haben alles oder fast alles angekreuzt. Pubertät ist aber weder ein Wellnessurlaub noch eine Antifaltencreme. Sie verwechseln offensichtlich den Test mit einem Wunschkatalog.
10 bis 13 Punkte: Schwieriges Profil.
Sie haben sich anscheinend mit der Pubertät und ihren möglichen Folgen bislang kaum auseinandergesetzt. Sie besitzen ein sonniges Gemüt und wissen noch gar nicht, worauf Sie sich einlassen. Es könnte zu Problemen kommen.
7 bis 9 Punkte: Durchschnittliches Profil.
Sie hoffen auf »ein bisschen Pubertät« und reden sich damit die Wirklichkeit schön. Bei Ihnen paart sich Naivität mit Wunschdenken. Vielleicht haben Sie auch nur Wahrnehmungsstörungen.
3 bis 6 Punkte: Traditionelles Profil.
Sie besitzen ein recht traditionelles Bild von der Pubertät. Das heißt, Sie trauen Ihrem Teenager alle wichtigen pubertätstypischen Verhaltensweisen zu. Sie sind Realisten und machen sich insgeheim auf viele Probleme und harte Auseinandersetzungen gefasst.
0 bis 2 Punkte: Perfektes Profil.
Sie stellen sehr hohe Erwartungen an Ihren Pubertisten, da Sie viel von ihm fordern und durchgängig Chaos und Katastrophen erwarten. Mit viel Einsatz und Unterstützung kann eine perfekte Pubertät gelingen. Sie sollten aber einen langen Atem und Geduld haben. Seien Sie auf Enttäuschungen gefasst.
IMPULSE
DENKEN SIE ZURÜCK
Obwohl Pubertät für viele ein Buch mit sieben Siegeln ist, besitzt jeder von uns ein eigenes Bild von dieser Lebensphase. Dabei prägen die von den Medien unterstützten Klischees, aber auch eigene Erfahrungen unsere Vorstellung. In letzter Zeit vermitteln Fernsehen und Zeitungen überwiegend ein problematisches Bild von Pubertät als permanente Katastrophe und gravierenden Ausnahmezustand, was die Erwartungen vieler Mütter und Väter negativ beeinflusst und Unbehagen bereitet. Doch man sollte wissen: Viele dieser Darstellungen beruhen auf Erkenntnissen von Entwicklungspsychologen der psychoanalytischen Richtung, die aufgrund von Krankheitsbildern gewonnen wurden. Sie sind selten allgemein übertragbar.
Schon einmal wurde Ihr Leben durcheinandergewirbelt und komplett auf den Kopf gestellt: bei der Geburt Ihres Kindes. Sie haben diese Herausforderung angenommen und gemeistert.
Kinder und erst recht Jugendliche bedeuten Unplanbarkeit und gelegentlich Chaos. Doch das Zusammenleben mit einem Teenager bietet die einmalige Gelegenheit, Erstaunliches über sich selbst, aber auch über eine »fremde Kultur« zu entdecken.
Denken Sie zurück an die eigene Pubertät: Erinnern Sie sich an das Gefühl, nicht mehr Kind und noch nicht erwachsen zu sein? Wie haben Ihre Eltern auf Ihr Verhalten reagiert? Was möchten Sie selbst besser machen? Sprechen Sie beim nächsten Besuch einmal Ihre Eltern auf die eigene Pubertätszeit an und lassen Sie sich von eigenen »pubertistischen Verfehlungen« erzählen, von damaligen Abirrungen und Fehltritten. So haben Sie die Chance, noch einmal nachzuempfinden, was es heißt, Pubertist zu sein. Erzählen Sie Ihrem Teenager, wie Sie beim Stehlen erwischt wurden oder die Schule geschwänzt haben. Fragen Sie ihn, wie er als Mutter oder Vater darauf reagiert hätte.
WELCHER ELTERNTYP SOLL’S DENN SEIN?
Für Erwachsene hält das Leben mit Kindern gelegentlich Überraschungen bereit. Die Eltern benehmen sich wie immer, jedoch der Nachwuchs verändert plötzlich sein Verhalten radikal. Im Teenageralter bedeutet das: Die Pubertät ist da. Das neue Auftreten ihres Jugendlichen erscheint vielen Eltern unverständlich und bereitet ihnen ähnlich Angst wie die Begegnung mit einem fremden Volksstamm. Sie haben Sorge, ob ihr Kind noch »normal« sei, daher müssen sie auf diese
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