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Pünktchen und Anton

Pünktchen und Anton

Titel: Pünktchen und Anton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Kästner
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mal!«
    »Ist nicht mehr nötig!« rief Berta. Das war ja eigentlich ziemlich unverschämt, aber Frau Pogge kapierte die Bemerkung nicht, und ihr Mann hatte mit Kopfschütteln alle Hände voll zu tun. Endlich führte Berta die Herrschaften in die Küche. Dort saß ein Mann im Regenmantel und trug Handschellen. »Der Herr wollte bei uns einbrechen, und da hab ich ihm die Birne weichgeschlagen und das Überfallkommando verständigt. Und weil Sie nicht da waren, haben wir mal rasch eine kesse Sohle aufs Parkett gelegt.«
    Der Mann, der die Handschellen trug, öffnete gerade die Augen. Sein Blick war völlig verglast.
    »Das ist ja Robert der Teufel!« rief Pünktchen.
    Die Eltern sahen sie überrascht an. »Wer?«
    »Der Bräutigam von Fräulein Andacht! Ach so, deswegen hat sie mich gefragt, wann Berta Ausgang hätte!«
    Der Vater sagte: »Und deswegen habt ihr Betteln gehen müssen.«
    »Und deswegen hat sie einen Wohnungsplan gezeichnet«, rief Pünktchen.
    »Den Plan haben wir bei ihm gefunden«, sagte der eine Wachtmeister und gab dem erstaunten Hausherrn ein Stück Papier.
    »Wie haben Sie denn den Kerl überwältigt?« fragte Frau Pogge.
    Die dicke Berta holte die Turnkeule und stellte sich neben die Tür. »Hier habe ich mich hingestellt, und als er die Tür aufschloß und den Kopf hereinsteckte, habe ich ihm eins übergezogen. Dann wollte er wieder munter werden, und da habe ich ihn noch mal aufs Köpfchen geschlagen. Na, und dann erschienen die drei Kavaliere hier.« Sie zeigte auf die drei Polizisten, und die fühlten sich sehr geschmeichelt.
    Pünktchens Vater schüttelte schon wieder den Kopf.
    »Das verstehe ich ganz und gar nicht«, erklärte er.
    »Woher wußten Sie denn, daß ein Einbrecher in die Wohnung wollte? Wenn ich das nun gewesen wäre?«
    »Dann hättest du jetzt 'ne weiche Birne!« rief Pünktchen vergnügt.
    Berta erklärte, wenn auch etwas umständlich: »Als ich nach Hause kam, es hat doch so schweinemäßig geregnet, was soll ich im Regen 'rumlaufen, denk ich mir, wie ich also in der Küche sitze, klingelt das Telefon. Es wird gleich ein Einbrecher kommen, sagt jemand am andern Ende der Strippe, ziehen Sie ihm eins mit der Kohlenschaufel über und rufen Sie das Überfallkommando an. Nun haben wir doch aber keine Kohlenschaufel. So war das.«
    »Aber wer hat denn gewußt, daß der Kerl bei uns einbrechen wollte? Wer hat Sie denn angerufen?« fragte Frau Pogge.
    »Das ist doch klar wie Kloßbrühe«, sagte Pünktchen.
    »Das war natürlich mein Freund Anton.«
    »Stimmt«, sagte Berta. »Vorgestellt hat er sich nicht, doch er erzählte, daß er Pünktchens Freund wäre.«
    »Da habt ihr's«, erklärte Pünktchen, kreuzte die Arme auf dem Rücken und stolzierte im Korridor auf und ab. »Ich habe euch gleich gesagt, der Junge ist goldrichtig.«
    »Das scheint mir allerdings auch so«, sagte Papa Pogge und brannte sich eine Zigarre an. »Woher hat er das aber gewußt?«
    »Vielleicht hat er gesehen, wie Fräulein Andacht dem Mausehaken die Schlüssel gegeben hat«, meinte Pünktchen.
    Robert der Teufel rückte wütend auf dem Stuhl hin und her. »So war das also«, meinte er. »Na warte nur, du Lausejunge, wenn ich dir mal begegne.«
    »Verschieben Sie das ruhig auf später«, sagte der Wachtmeister, »erst sperren wir Sie ein.«
    Pünktchen trat auf den Mann zu. »Lassen Sie sich davon dringend abraten«, sagte sie. »Anton zerreißt Sie in der Luft. Dem Gottfried Klepperbein hat er ein paar Ohrfeigen gegeben, daß der sich glatt hinsetzte.«
    »Hat er das?« fragte der Vater erfreut, »Wirklich ein Prachtkerl, dein Anton.«
    Piefke saß vor dem Dieb und zog ihm die Schnürsenkel auf. Frau Pogge bekam Migräne. Sie verzog leidend das Gesicht. »Es waren der Aufregungen zu viele«, klagte sie. »Meine Herren, wollen Sie den Einbrecher nicht fortführen? Der Mann geht mir schrecklich auf die Nerven.«
    »Sie mir auch«, murmelte Robert der Teufel. Dann zogen die Polizisten mit ihm ab.
    »Liebe Berta«, sagte Frau Pogge, »bringen Sie das Kind ins Bett. Ich lege mich schlafen. Kommst du auch bald, Fritz? Gute Nacht, meine Süße! Und mach nie wieder solche Streiche.« Sie gab Pünktchen einen reizenden Kuß und ging in ihr Zimmer.
    Herr Pogge war plötzlich sehr niedergeschlagen.
    »Ich bringe das Kind selber zu Bett, Berta«, meinte er. »Gehen Sie schlafen. Sie haben sich tapfer gehalten.« Dann gab er ihr erstens die Hand und zweitens einen Zwanzigmarkschein.
    »Ich danke auch schön«, sagte

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