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Pünktchen und Anton

Pünktchen und Anton

Titel: Pünktchen und Anton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Kästner
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die dicke Berta. »Wissen Sie was, wenn man vorher verständigt wird, habe ich gar nichts gegen Einbrecher.« Dann ging auch sie in ihr Zimmer.
    Herr Pogge half Pünktchen beim Waschen und beim Auskleiden, dann legte sie sich lang, und Piefke kam mit ins Bett. Der Vater setzte sich auf den Bettrand, 

    Der Vater setzte sich auf den Bettrand 

    »Luise«, sagte er ernst. »Nun hör mal gut zu, mein Kind.« Sie nahm seine große Hand in ihre kleinen Hände und blickte ihm in die Augen.
    »Weißt du, daß ich dich sehr liebhabe?« fragte er leise. »Aber ich kann mich nicht viel um dich kümmern, 1Ich muß Geld verdienen. Warum machst du solche Geschichten? Warum belügst du uns? Ich habe keine ruhige Minute mehr, wenn ich weiß, daß ich dir nicht vertrauen kann.«
    Pünktchen streichelte seine Hand. »Ich weiß ja, daß du keine Zeit hast, weil du Geld verdienen mußt«, meinte sie. »Aber die Mutter muß kein Geld verdienen, und trotzdem hat sie keine Zeit für mich. Ihr habt beide keine Zeit für mich. Nun werde ich wieder ein anderes Kinderfräulein kriegen, und was dann wird, kann man nicht vorher wissen.«
    »Ja, ja«, sagte er. »Du hast ganz recht. Willst du mir aber versprechen, künftig immer die Wahrheit zu sagen? Es würde mich sehr beruhigen.«
    Das Kind lächelte ihm zu. »Gut, wenn es dich sehr beruhigt.«
    Er gab ihr einen Gutenachtkuß. Als er sich an der Tür umdrehte, um das Licht auszuschalten, sagte sie: »Direktor, es war aber trotzdem sehr interessant.«
    Herr Pogge hatte eine schlaflose Nacht, trotz der vielen Tabletten, die er schluckte.

    Die fünfzehnte Nachdenkerei handelt: VON DER DANKBARKEIT

    Die dicke Berta ist doch mutig gewesen, nein? Einbrecher auf den Kopf zu hauen, das steht nicht in ihrem Dienstvertrag, und sie tat es doch. Das verdient Dankbarkeit. Was tut daraufhin Frau Pogge? Sie geht schlafen!
    Aber Herr Pogge, der gibt Berta erstens die Hand und zweitens einen Zwanzigmarkschein. Mancher würde vielleicht nur die Hand geben, obwohl er bei Kasse ist. Ein anderer würde vielleicht nur zwanzig Mark geben, obwohl er eine Hand hat. Herr Pogge hat beides und tut beides. Er drückt dem dicken Fräulein erst die Hand, und dann gibt er ihr Geld. Ich finde auch die Reihenfolge in Ordnung! Er hätte ihr ja erst den Schein hinhalten und dann die Hand schütteln und sagen können: »Im übrigen danke ich Ihnen auch.«
    Nein, er macht alles ganz richtig. Er benimmt sich tadellos.
    Je länger ich Herrn Pogge kenne, um so besser gefällt er mir. Er wird mir von Kapitel zu Kapitel sympathischer. Na, und nun gar im letzten Kapitel, das gleich folgt!

Sechzehntes Kapitel - ENDE GUT, ALLES GUT
    A l s Pünktchen am nächsten Tag aus der Schule kam, stand, ganz gegen die Gewohnheit, wieder das Auto vor dem Tor. Und diesmal saß, außer Herrn Hollack, sogar der Vater drin. Er winkte ihr zu. Da rissen die andern kleinen Mädchen vor Wut aus. Wieder war es nichts mit der Autofahrt!
    Pünktchen begrüßte den Schofför und stieg ein. »Ist irgendwas passiert?« fragte sie ängstlich.
    »Nein«, sagte der Vater. »Ich habe gerade Zeit.«
    »Was hast du?« fragte sie und sah ihn an, als trüge er plötzlich einen Vollbart. »Zeit?«
    Herr Pogge wurde vor seiner kleinen Tochter richtig verlegen. »Na ja«, meinte er. »Frag nicht so dumm.
    Man kann doch mal Zeit haben.«
    »Das ist fein«, rief sie. »Wollen wir nach Charlottenhof fahren und Windbeutel essen?«
    »Ich dachte, wir holen lieber deinen Anton von der Schule ab.«
    Da fiel sie ihrem Vater um den Hals und gab ihm einen Kuß, der klang wie ein Kanonenschuß. Dann fuhren sie rasch vor Antons Schule und kamen gerade noch zurecht. Anton schlug fast der Länge nach hin, als er den schönen Wagen mit Pünktchen und ihrem Vater warten sah. Pünktchen winkte ihn heran, ihr Vater drückte ihm die Hand, er sei ein Mordskerl. Das mit Robert dem Teufel hätte er glänzend gedeichselt.
    »Sehr geehrter Herr Pogge«, sagte Anton, »das lag doch auf der Hand.« Und dann durfte er sich vorn neben Herrn Hollack setzen, und der ließ ihn manchmal auf den Gashebel treten und die Winker bedienen.
    Es war einfach wundervoll. Pünktchen zog ihren Vater am Ohr und flüsterte: »Direktor, der Junge kann sogar kochen.«
    »Was kann er eigentlich nicht?« fragte Herr Pogge.
    »Anton? Anton kann alles«, sagte sie stolz. Und weil Anton alles konnte, fuhren sie nun doch nach Charlottenhof und aßen Windbeutel. Sogar Herr Pogge aß einen Windbeutel, obwohl ihm der Arzt

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