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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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wurden.
    Er schloss traurig die Augen. Als er sie wieder öffnete, trat die Frau, die sein nächstes Todesopfer werden würde, gerade durch die Tür. Er richtete sich auf und spürte, wie ihm ein Schauer der Erregung über den Rücken lief.
    »Okay, okay«, sagte er, und seine Finger zitterten vor Aufregung. »Es kann losgehen.«
     
    Niemand öffnete, als sie an Elizabeth Denisons Haustür klingelten, doch sofort nachdem sie auf den Knopf gedrückt hatten, ertönte von innen ein durchaus beeindruckendes Hundegebell.
    »Wir haben nicht zufällig einen von diesen speziellen Hundeknochen dabei?«, fragte Neil, als er ein paar Schritte von der Veranda zurücktrat. Er ging zu einem Tor, von dem aus man in den hinteren Teil des Gartens blicken konnte. Die Luft roch nach Blumen und dem frisch umgegrabenen Boden. Eine Plastikschubkarre, eine winzige Harke, Schaufel und Handschuhe lagen aufgeräumt in der Ecke einer mit Ziegelsteinen gepflasterten Terrasse. In einem Blumentopf daneben befanden sich Gartengeräte für Erwachsene. In den Beeten sprossen Petunien und eine kleine Rankpflanze, deren Namen Neil nicht kannte. Neben dem Tor standen zwei Saatkisten – mit rot-weißen Begonien, wie er an dem Schild erkannte, das noch im Kasten steckte.
    Elizabeth Denison hatte offensichtlich gerade ihren Garten mit Frühlingsblumen bepflanzt und einem Kind gezeigt, was dabei zu tun war. Sie hatte eine Tochter, schloss Neil, denn die Schubkarre war rosarot, und auf den Mini-Gartenhandschuhen prangten pinkfarbene Blumen.
    Neil fühlte einen Stich im Herzen.
    »Glaubst du, sie ist abgehauen?«, fragte Rick, der hinter ihm auftauchte.
    Neil blähte die Nasenflügel. »Sieht nicht danach aus. Der Garten ist noch nicht fertig, doch die Geräte sind halbwegs aufgeräumt. Es wirkt nicht so, als habe sie alles in Eile stehen und liegen lassen.«
    »Lass uns mit den Nachbarn sprechen. Vielleicht kennen die ihren Tagesablauf. Laut Urkunde hat sie das Haus vor drei Jahren gekauft.«
    »Kein Mann, richtig?«
    »Es läuft alles auf ihren Namen.«
    Eine alleinstehende Frau mit mindestens einem Kind. Hund. Lebkuchenhäuschen mit Blumenbeeten und gerafften Vorhängen in den Fenstern. Ein Freund, der Frauen in Stücke schnitt? Neil musste zugeben, dass das nicht zusammenpasste.
    »Hey, da kommt sie!«, rief Rick.
    Er wies mit einem Nicken zur Straße, wo ein dunkelgrüner Suburban langsam heranfuhr. Die Fahrerin stoppte den Wagen, sprach mit dem Kind auf der Rückbank, dann steuerte sie den SUV rückwärts bis vor das Garagentor. Sie öffnete die Tür und stieg aus.
    Die Dinge sind nie so hübsch und ordentlich, wie sie scheinen.
    Rick ging auf sie zu. »Ms. Denison? Ich bin Lieutenant Richard Sacowicz vom Arlington Police Department, und das ist Neil Sheridan. Wir würden uns gern mit Ihnen unterhalten.« Er zog seine Dienstmarke hervor, als genügte sie für sie beide.
    Ihr Blick huschte zu Neil, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Als Mann von über einem Meter neunzig mit einer hässlichen Narbe war er diesen taxierenden Blick gewöhnt.
    »Sie wollen mit mir reden?«, fragte sie ein wenig angespannt. »Warum?«
    »Mommy, wer ist das?«
    Das kleine Mädchen hatte sich abgeschnallt und war aus dem Wagen geklettert. Es trug eine Baseball-Kappe, auf die ein Marienkäfer gestickt war.
    »Abby«, sagte Ms. Denison, »wie wäre es, wenn du Heinz rauslässt? Er klingt fast so, als spränge er jeden Moment aus dem Fenster.«
    »Heinz ist unser Hund.« Das Mädchen blickte Neil an, sprach aber mit Rick.
Bad Cop.
    Rick beugte sich zu ihr hinab. »Ist er ein netter Hund?«, wollte er wissen.
    »Wenn man keine Katze ist.« Abby kicherte. »Hey, warum läuft die Katze über die Straße?«
    Rick zögerte nicht eine Sekunde. »Weil der Nachbarshund im Urlaub ist.«
    »Nein«, mokierte sich die Kleine im Spaß und zeigte mit dem Finger auf Rick. »Um zu beweisen, dass sie kein Hase ist.«
    »Verstehe, kein Angsthase! Mann, jetzt hast du mich aber erwischt. Weißt du denn auch, warum Hühner nur bis drei zählen können?«
    Die Augen des Mädchens glänzten vor Freude. » EI -ns, Zw- EI , Dr- EI «, erwiderte sie.
    Rick stupste ihr spielerisch ans Kinn, und Neil bewunderte ihn für seine Art. Rick verstand es, sich bei jedem beliebt zu machen. Alle verrieten ihm ihre größten Geheimnisse.
    »Abby«, sagte Elizabeth Denison erneut und hielt ihrer Tochter einen Schlüssel hin, »geh, und lass den Hund raus.«
    Abby nahm den Schlüssel, doch sie blieb vor

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