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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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dass es sie nichts anging, bevor sie trotzdem fragte: »Was ist passiert?«
    Er kam näher und blieb einen Schritt von ihr entfernt stehen. Sein Blick bohrte sich in sie. »Sie hatte Geheimnisse vor mir. Hat mich ausgeschlossen. Und als ich nicht da war, hat sie beschlossen, mit gewissen Dingen allein klarzukommen.«
    Beth schluckte. »Oh.«
    »Oh«, ahmte er sie nach. »Mehr fällt dir nicht dazu ein?«
    Sie wich zurück. »Was erwartest du? ›Herrje, Neil, es tut mir leid, dass ich versucht habe, ohne dich klarzukommen?‹ Oder: ›Herrje, Neil, ich verspreche dir, dass ich still dasitzen und abwarten werde, wenn du nicht an dein Handy gehst‹?«
    »Das wäre doch mal ein Anfang.«
    Sie schnaubte. »Sieh mal, es tut mir leid, dass du dir meinetwegen Sorgen gemacht hast, als ich mit Abby losgefahren bin. Aber ich bin nicht unvorbereitet gewesen. Ich hatte die Waffen, und ich habe verdammt viel trainiert. Ich kann mich verteidi…«
    Er schoss wie ein Blitz auf sie zu, und plötzlich wurde ihr Rückgrat gegen seine Brust gerammt, und sein Unterarm drückte gegen ihre Kehle. Sie versuchte auszuholen, doch er drehte ihr mit seiner freien Hand den Arm auf den Rücken. Schmerz durchzog ihre Schulter.
    »Du bist eine
Kickboxerin
«, sagte er an ihrem Ohr. »Das ist etwas für den Ringkampf, die Show der Profi-Wrestler. Aber nichts fürs wirkliche Leben.«
    »Lass mich los«, krächzte sie. Sie konnte kaum atmen.
    »Zwei Minuten«, erwiderte er. »Zwei Minuten in dieser Haltung, und dir gehen die Lichter aus. Drei, und ich habe dich gefesselt in meinem Kofferraum liegen. Oder, wenn ich ganz effizient bin, dann könnte ich dir jetzt das Genick brechen und wäre nach drei Sekunden mit dir fertig.«
    Beth keuchte, und allmählich drohten ihre Knie unter ihr nachzugeben. Trotzdem gelang es ihr weiterzuatmen.
    »Du Mistkerl«, sagte sie, noch immer nach Sauerstoff lechzend. Er lockerte seinen Griff gerade so weit, dass sie einatmen konnte, jedoch nicht genug, dass sie freikam. »Lass mich los«, keuchte sie.
    »Sieh den Tatsachen ins Auge«, sagte er. »Du glaubst, du bist ums Verrecken stark. Hör auf, dir etwas vorzumachen.«

[home]
    24
    D enk nach,
denk nach.
Sie war barfuß, er nicht, also hatte es keinen Sinn, seinen Spann treffen zu wollen. Er hielt sie zu dicht an sich gepresst, so dass sie ihm nicht zwischen die Beine treten konnte, und wenn sie seine Augen oder Ohren in Angriff nahm, würde er es kommen sehen. Ein Wurf über die Schulter stand außer Frage, denn so lange sich ihr rechter Arm in dieser Position befand, würde er ihr lediglich die Schulter auskugeln.
    Doch ein gezielter Tritt an die Kniescheibe – egal, aus welchem Winkel – würde höllisch schmerzen. Und er würde sie weit genug von sich stoßen, dass sie mit einem Roundhouse-Kick an seine Kehle käme.
    Sie holte tief Luft, und als sie gerade ihren Fuß bewegen wollte, hob er seinen Fuß an und stieß mit dem Knöchel gegen ihre Beine. Sie fiel mit dem Gesicht nach unten zu Boden.
    »Ich habe aufgepasst, damit ich dir nicht ein Bein breche«, sagte er, sein Atem dicht an ihrem Ohr. »Aber nur, weil ich dir nicht weh tun will. Bankes wäre weniger vorsichtig.«
    »Bankes ist nicht so groß wie du«, murmelte sie gegen das Linoleum.
    »Aber er hat eine brutale Ader und steckt voller Rachedurst. Sein Wahnsinn treibt ihn viel mehr an, als dein Karate ihm Widerstand leisten kann.«
    »Was schlägst du also vor?« Sie wäre fast gestolpert, als er sie genauso schnell in eine vertikale Position zerrte, wie er sie zuvor zu Boden geworfen hatte. Er ging mit ihr ins Wohnzimmer, das mit Teppich ausgekleidet war, und schob den Beistelltisch beiseite. Dann folgte ein Sessel.
    »Vergiss dein Training«, sagte er. »Kämpfe mit List und Tücke.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich meine, dass du gelernt hast, wie man einem Angreifer ausweicht. Jetzt musst du herausfinden, wie man ihn umbringt.«
    »Dafür habe ich eine Waffe.«
    »Und die steckt in deiner Handtasche, wenn du sie brauchst.«
    Mit sanfteren Bewegungen als zuvor brachte er sie in die gleiche Position: Ihr linker Arm war auf den Rücken gedreht, sein rechter Unterarm drückte auf ihren Brustkorb und ihre Kehle. »Eine Hand hast du noch frei. Denk nicht mehr darüber nach, wie du mich kurzfristig außer Gefecht setzen kannst. Nimm sie, um mich zu töten.«
    »Das kapiere ich nicht.«
    »Halte deine Hand hoch, die Fläche zu dir gerichtet, und knick das Handgelenk ab.« Er schob ihre Finger mit seiner

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