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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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Hand in Position. »Jetzt krümmst du die Finger eng zusammen, so dass dein Handballen zur Waffe wird.«
    Sie tat, was er sagte.
    »Jetzt schlägst du mir mit dem Handballen unter die Nase und ziehst ihn hoch. Wenn du es kräftig genug machst, bricht der Knochen, und die Splitter dringen in mein Gehirn ein.«
    »Reizend.«
    »Ja. Und das wird dir das Leben retten, weil er glaubt, dass du seine Kniescheibe attackieren wirst.«
    Beth übte die Bewegungsabfolge ein weiteres Mal, zunächst zögernd, dann schneller und mit mehr Kraft und Beweglichkeit. Nachdem Neil sie zum fünften Mal hatte üben lassen, schnappte sie keuchend nach Luft. »Das reicht. Ich habe es jetzt drauf.«
    »Hast du nicht, aber es war ein Anfang.«
    Sie vollführte eine Bewegung, die ihn hätte überraschen sollen, doch stattdessen landete sie flach auf dem Rücken. Neil saß mit gespreizten Beinen über ihr und hielt ihre Handgelenke rechts und links von ihrem Gesicht fest.
    »Verdammt«, meinte sie schnaufend. »Du bist gut.«
    »Das bist du auch. Aber du hast Regeln gelernt, die Bankes nicht beachten wird.« Er sah auf sie herab, und seine Lippen verzogen sich halb im Schmerz, halb vor Erregung. Er murmelte einen leisen Fluch, dann hielt er kurz inne. »Von hier aus gesehen, was würdest du als Nächstes tun?«, fragte er. »Sag’s mir.«
    Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, sein Oberkörper strich über ihre Brüste, und seine Leiste drückte gegen ihr Becken. Beth war nicht gerade wenig erstaunt, als sie feststellte, dass sie keine Angst hatte. Seine Kraft und die Hitze seines Körpers waren tröstlich für sie, kein Auslöser der Furcht. »Wenn du versuchen würdest, mich zu küssen, würde ich dir die Zunge abbeißen.«
    Ein kurzer Anflug von Amüsement glitt über seine Züge. »Nein. So weit darfst du ihn nicht gehen lassen.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Hau mir deine Stirn ins Gesicht.«
    Beth blinzelte. »Meinst du das ernst?«
    »Todernst.«
    »Dann breche ich mir den Schädel.«
    »Der einzige Schädel, der etwas abbekommt, gehört demjenigen, der nicht auf den Schlag vorbereitet ist. Doch du wirst vorbereitet sein, denn wenn ein Mann dich erst einmal in dieser Position unter sich liegen hat, denkt er nur noch mit seinem Schwanz. Lieber Himmel, würdest du bitte aufhören, so zu zappeln?«, bat er und schloss kurz die Augen. »Das macht alles nur noch schlimmer. Nimm deinen Kopf, um ihm die Nase zu brechen. Er wird entweder vor Schmerz von dir herunterrollen oder sich aufrichten, und dann sind deine Handgelenke wieder frei. Aber du musst für den Augenblick gewappnet sein. Nutze, was du beim Thaiboxen über Körperbeherrschung und Konzentration gelernt hast.«
    Beth war fasziniert und kam sich stark und auch verwöhnt von Neils Aufmerksamkeit vor. Sie ging mit ihm die Bewegungen durch. Als er tat, als habe sie ihn getroffen, begann sie, von ihm wegzukriechen. »Nein, bleib. Du darfst nie glauben, dass dein letzter Schlag wirklich der endgültige war, bis du sicher weißt, dass dein Gegner am Boden ist. Sonst besteht die große Gefahr, dass du erschossen wirst. Versuch weiter, mich zu kriegen.«
    Es war seltsam belebend, und ein Workout, wie Beth es noch nie erlebt hatte. Vergiss das Schreien, vergiss es, ihn außer Gefecht setzen und dann abhauen zu wollen. Neils Grundsatz war viel einfacher: töte.
    Dreißig Minuten später lag Beth wieder auf dem Boden und schnappte keuchend nach Luft. Neil streckte sich neben ihr aus. »Nicht schlecht«, meinte er und fuhr ihr mit dem Finger über den Arm.
    »Gut, dann können wir jetzt über meine Waffe sprechen.«
    Er zog eine dunkle Augenbraue hoch. »Was soll damit sein?«
    »Ich will meine Glock zurück.«
    »Also gut. Morgen früh fahren wir zu Keet’s. Du zeigst mir, dass du damit umgehen kannst, und dann gebe ich sie dir zurück.«
    »Wieso glaubst du, du hättest das zu bestimmen, verdammt noch mal?«
    »Deinetwegen. Du wolltest schließlich meine Hilfe.«
    »Ich habe dich aber nie darum gebeten, mich wie ein Kind zu behandeln«, murrte sie und erhob sich.
    Sie kam nicht sehr weit. Neil zog sie unter sich und küsste sie stürmisch und sehr, sehr gründlich. Sein Mund nahm jeden ihrer Atemzüge gefangen, seine Hände waren überall, und als er den Kuss beendete, kam es Beth vor, als sei ihr Körper in einem einzigen lustvollen Schaudern dahingeschmolzen.
    Als er den Kuss beendete, wölbte sich Beth ihm entgegen, wollte mehr. Er fuhr ihr mit der Fingerspitze

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