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Pyramiden

Titel: Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hat begonnen«, sagte er. »Euer Majestät wünscht sicher, das Ritual des Ibis zu leiten, und anschließend wird Euer Liebenswürdigkeit den Befehlshabern der tsortanischen und ephebischen Heere eine Audienz gewähren. Beide Gesandten bitten um Erlaubnis, das Königreich zu durchqueren. Euer Barmherzigkeit lehnt natürlich ab. Zur Zweiten Stunde gibt es …«
    Ptraci trommelte mit den Fingern auf die Armlehnen des Throns. Sie atmete tief durch. »Ich möchte ein Bad nehmen«, sagte sie.
    Koomi hob die Brauen.
    »Die Erste Stunde hat begonnen«, wiederholte er. Etwas anderes fiel ihm nicht ein. »Euer Majestät wünscht sicher …«
    »Koomi?«
    »Ja, o gepriesene pharaonische Königin?«
    »Sei still.«
    »… das Ritual des Ibis …«, stöhnte der neue höchste Hohepriester.
    »Ich bin sicher, du kannst es auch allein durchführen«, sagte Ptraci. »Du scheinst mir ganz der Typ Mann zu sein, der die Dinge selbst in die Hand nimmt«, fügte sie verdrießlich hinzu.
    »… die Befehlshaber der tsortanischen und ephebischen Heere.«
    »Sag ihnen«, begann Ptraci und überlegte kurz, »sag ihnen, sie können Djelibeby durchqueren. Nicht nur die tsortanischen oder ephebischen Soldaten, sondern sowohl als auch. Hast du mich verstanden?«
    »Aber …« Koomis Ohren schafften es endlich, die Aufmerksamkeit eines gequälten Intellekts zu wecken. »Dann gelangen die Truppen jeweils auf die andere Seite. Ins Land des Feindes.«
    »Ja. Bin gespannt, was sie dort mit ihren Holzpferden anstellen. Nachdem du mit den Befehlshabern gesprochen hast, wirst du einige Kamele kaufen. Ich kenne einen Händler in Ephebe, der ein recht gutes Angebot hat. Sieh dir die Zähne an. Und noch etwas: Bitte den Kapitän der Namenlos, zu mir zu kommen. Er wollte mir erklären, was es mit einem ›Freihafen‹ auf sich hat.«
    »Soll er Sie im, äh, Bad besuchen, o Königin?« fragte Koomi heiser. Seine Besorgnis nahm zu, als er bemerkte, wie sich Ptracis Tonfall veränderte. Mit jedem Satz wurde die Flamme des genetischen Schweißbrenners heißer und verbrannte den Lack der Erziehung. In den Adern der jungen Frau brodelte das Blut der Ahnen.
    »Warum nicht?« erwiderte sie scharf. »Und kümmere dich um die sanitären Anlagen. Rohre sind dabei sehr wichtig.«
    »Für die Eselsmilch?« fragte Koomi. Er wußte nicht mehr nach rechts und links. 34
    »Sei still, Koomi.«
    »Ja, o Königin«, sagte Koomi kleinlaut.
    Er hatte sich Veränderungen gewünscht. Aber gleichzeitig wollte er, daß alles beim alten blieb.
     
    Die Sonne kroch von ganz allein zum Horizont, und einige Leute hatten einen guten Tag hinter sich.
    Das rote Licht der Abenddämmerung fiel auf die drei männlichen Angehörigen der Ptaclusp-Dynastie, als sie sich über einen Bauplan beugten.
    »Man bezeichnet so etwas als Brücke«, sagte IIb.
    »Ist das eine Art Aquädukt?« fragte Ptaclusp.
    »Eher das Gegenteil, in gewisser Weise«, erwiderte IIb. »Man geht darüber hinweg, und das Wasser fließt unten.«
    »Oh«, sagte Ptaclusp. »Der Ph … Ich meine, die Königin wird nicht viel davon halten. Die königliche Familie war immer dagegen, den heiligen Djel mit Dämmen, Wehren und dergleichen zu fesseln.«
    IIb grinste von einem Ohr zum anderen. »Die Königin hat es vorgeschlagen. Und freundlicherweise fügte sie hinzu: Es sollte auch einige geschützte Stellen geben, von denen aus man Steine auf die Krokodile herabwerfen kann.«
    »Das hat sie wirklich gesagt?«
    »Große, spitze Steine. So lauteten ihre Worte.«
    »Bemerkenswert.« Ptaclusp wandte sich seinem anderen Sohn zu.
    »Bist du sicher, daß mit dir alles in Ordnung ist?« fragte er.
    »Daran kann überhaupt kein Zweifel bestehen«, antwortete IIa.
    »Keine«,– Ptaclusp suchte nach den richtigen Worten –, »Kopfschmerzen oder dergleichen?«
    »Es ist mir nie besser gegangen«, versicherte IIa.
    »Mir fiel nur auf, daß du dich nicht nach den Kosten erkundigt hast«, stellte Ptaclusp fest. »Ich dachte mir, vielleicht fühlst du dich noch immer ein wenig fla … ich meine, schlecht.«
    »Die Königin braucht jemanden, der sich um die königlichen Finanzen kümmert, und es war ihr genehm, mich mit dieser Aufgabe zu betrauen«, erklärte IIa. »Sie sagte, Priester könnten nicht einmal zwei und zwei zusammenzählen.« Seine jüngsten Erfahrungen hatten keine schlechten Nachwirkungen hinterlassen – sah man einmal von der profitablen Tendenz ab, seinen Mitmenschen gegenüber in rechten Winkeln zu denken. Er strahlte übers

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