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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Titel: Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich in Patricks Arbeitszimmer zurück und las
einen pikanten Roman aus einem der oberen Fächer des Regals.
    Es war schon sehr spät, als sie in
Patricks Zimmer zurückkehrte, durch die Verandatüren schien ein silbriger Mond
herein.
    Eine metallgefaßte Brille auf der
Nase, die Charlotte noch nie an ihm gesehen hatte, saß der Kapitän in einem
Lehnstuhl am Kamin und las Chaucer.
    Bei Charlottes Eintreten schloß er
das Buch, machte jedoch keine Anstalten, sich zu erheben. »Bist du gekommen, um
mich weiterzuquälen?« erkundigte er sich mürrisch.
    Charlotte unterdrückte das Kichern,
das in ihrer Kehle aufstieg. »Wer freiwillig Chaucer liest, ist durchaus
imstande, sich selbst zu quälen, ganz ohne meine Hilfe.«
    Einen flüchtigen Moment huschte ein
Lächeln über Patricks Züge, dann kehrte sein mürrischer Ausdruck zurück. »Was
machst du hier?«
    »Das dürfte offensichtlich sein,
selbst für jemanden, der so gefühllos ist wie du. Ich kam, um meine ehelichen
Rechte zu fordern, und danach beabsichtige ich zu schlafen.« Manchmal war
Charlotte über ihren eigenen Mut verblüffter als jeder andere.
    »Deine ehelichen Rechte!«
wiederholte Patrick gereizt. »Haben Sie vergessen, Miss Quade, daß wir
nicht mehr verheiratet sind?«
    »Vielleicht nicht gesetzlich«,
stimmte Charlotte zu. »Aber moralisch besteht eine Bindung zwischen uns, und
das werde ich dich nicht vergessen lassen.« Plötzlich begann sie das alles sehr
amüsant zu finden. Sie deutete auf das Bett. »Leg dich hin, Patrick. Ich
begehre dich.«
    Fast hätte sie gelacht über Patricks
Erröten. Er war so verblüfft, daß er sich verhedderte, als er etwas sagen
wollte.
    »Na schön«, meinte Charlotte
leichthin und wandte sich ab, um ihre Belustigung zu verbergen. »Wenn du nicht
freiwillig mitmachst, muß ich die Sache eben — wie sagt man doch? selbst in
die Hand nehmen.«
    Das Buch fiel klappernd auf den
Boden, mit einem wütenden Aufschrei packte Patrick Charlotte an den Schultern
und drehte sie zu sich herum. »Was willst du mit deinem Benehmen erreichen?
Mich in den Wahnsinn treiben?« fuhr er sie an.
    »Nein«, entgegnete sie kühl. »Ich
benehme mich nicht anders, als es Männer Frauen gegenüber tun — täglich und
überall.«
    Patrick war verblüfft. »Und was hat
das mit uns ...«
    »Es hat sehr viel mit uns zu tun«,
unterbrach Charlotte ihn, »und das weißt du genauso gut wie ich.« Gelassen und
in dem angenehmen Bewußtsein, Patrick aus der Fassung gebracht zu haben, begann
sie ihr Mieder aufzuknöpfen. »Ich habe mich heute abend beim Essen mit Mr.
Cochran unterhalten«, bemerkte sie. »Er sagt, deine Männer hätten sich recht
gut erholt.«
    »Das weiß ich. Cochran erstattet mir
täglich Bericht.«
    Charlotte trug jetzt nichts mehr als
ihre Haut und ihren guten Willen, Patricks Blick war eindringlich wie eine
Berührung, und Charlotte sonnte sich in der Bewunderung, die er ihr zollte.
»Hat er dir gesagt«, fuhr sie fort, »daß sie in den letzten Tagen Fässer und
Reste von Schiffstauen am Strand gefunden haben?«
    »Ja«, antwortete Patrick, der
widerstrebend begonnen hatte, sich ihr zu nähern. »Irgendein Schiff muß in
Seenot geraten sein, denn die Wrackteile sind nicht von der Enchantress.«
    »Könntest du nicht Hilfe zu dem
Schiff hinausschicken?«
    »Wie?« entgegnete Patrick
ungeduldig. »In einem Eingeborenenkanu? Bis ein Schiff anlegt, sitzen wir hier
fest, Charlotte. Es könnte Monate dauern, vielleicht sogar ein Jahr, bis wir
einen Fremden auf der Insel sehen.«
    Das war eine Vorstellung, die für
Charlotte durchaus ihren Reiz besaß. »Hm. Das dürfte es dir erschweren, mich
heimzuschicken.«
    »Sind wir jetzt wieder beim Thema?«
versetzte Patrick entsetzt.
    Charlotte legte die Hände auf seine
Brust und spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. »Ich habe alles
gesagt, was es zu diesem Thema zu sagen gab. Küß mich jetzt, Patrick.«
    Verlangend betrachtete er ihren
Mund, um dann abrupt zurückzuweichen. »Du wirst dich doch nicht in eine dieser
verfluchten modernen Frauen verwandeln wollen?« erkundigte er sich
mißtrauisch.
    Charlotte schlang lächelnd die Arme
um seinen Hals und verschränkte die Hände in seinem Nacken. »Keine Angst,
Patrick. Ich bin dazu erzogen worden, eine dieser modernen Frauen zu sein.«
    Patrick seufzte. »Na schön«,
murmelte er ergeben. »Du hast gewonnen — ich bringe weder die Kraft noch den
nötigen Scharfsinn für deine Spielchen auf. Mach mit mir, was du

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