Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt
Trennung
schmerzhaft zusammen; der Tagtraum war quälend real.
Patrick versuchte, seine Vision auf
eine Tochter zu erweitern, ein entzückendes Mädchen mit Charlottes goldbraunen
Augen und seinem schwarzen Haar. Es würde sehr temperamentvoll sein, dieses
Mädchen, und wahrscheinlich wenig Verwendung für einen Vater haben, der zwar
regelmäßig Geld und Geschenke aus allen Teilen der Welt geschickt hatte, aber
nie zu Besuch gekommen war. Gequält verzog Patrick das Gesicht, als er sich
ihren idealistischen, jugendlichen Zorn ausmalte.
Doch vielleicht würde Charlotte ihm
ja einen Sohn schenken...
Es würde ein hübscher junger Bursche
sein, breitschultrig wie er selbst und die Männer der Familie Quade. Der Junge
würde seine blauen Augen haben, beschloß Patrick, und Charlottes helles Haar.
Zu hoffen, daß er auch seinen Namen tragen würde, war vermutlich zuviel
verlangt, da zu erwarten stand, daß Charlotte dem Vater ihres Sohns vom
Augenblick ihres Exils an nur noch sehr geringe Achtung entgegenbringen würde.
Wahrscheinlich würde sie den Jungen Quade nennen, was Patrick eigentlich sogar recht gut gefiel. Quade Trevarren .
kein schlechter Name für einen Jungen.
Doch wie würde Quade zu seinem Vater
stehen, wenn er ohne ihn aufgewachsen war?
Ein harter Zug erschien um Patricks
Kinn. Wenn der Junge das Herz am rechten Fleck hatte, würde er seinem Vater ins
Gesicht spucken und ihn zum Teufel schicken. Sein Charakter würde von seinem
Großvater und seinen Onkeln geformt sein, nicht von seinem Erzeuger.
Vielleicht hat Charlotte recht,
schloß Patrick bedrückt. Vielleicht war es besser, wenn er sich von Quade's
Harbor und von seinem Kind fernhielt ... für immer.
Die Aussicht erfüllte ihn von neuem
mit Verzweiflung und um ihr zu entfliehen, überließ er sich dem Schlaf.
Charlotte hielt sich den ganzen Tag von
Patricks Zimmer fern, doch abends, nachdem sie eine köstliche, aber einsame
Mahlzeit zu sich genommen hatte, kehrte sie in das gemeinsame Schlafzimmer
zurück. In ihrem Herzen war Patrick der Gefährte ihres Lebens, wenn nicht sogar
ihr rechtmäßiger Ehemann, und die Tatsache, daß sie ein Kind von ihm
erwartete, erzeugte für sie eine Bindung, die durch nichts mehr aufzulösen war.
Patrick schlief, mit zurückgelegtem
Kopf und entblößter Brust, auf die der helle Mondschein fiel. Selbst in seinem
geschwächten Zustand wirkte er so imponierend männlich, daß Charlottes Herz
schneller klopfte, als sie sich neben ihm niederließ. Er war arrogant,
starrsinnig und ganz und gar unmöglich, und doch kam es ihr so vor, als liebte
sie ihn für seine Fehler noch mehr statt weniger. Ihr Stolz war ungebrochen,
und die Erkenntnis, daß sie einen Mann liebte, der ihre Gefühle nicht
erwiderte, löste keine Scham in ihr aus, nur einen tiefgreifenden, nagenden
Schmerz.
Patrick bewegte sich, aber er
erwachte nicht, und Charlotte schmiegte sich an ihn und legte beschützend einen
Arm um seine Taille. Am Morgen konnte er ruhig wütend werden und sie wieder fortschicken,
aber heute nacht würde sie ihren rechtmäßigen Platz neben ihm einnehmen.
Es dauerte lange, bis sie Schlaf
fand, und mitten in der Nacht erwachte sie von Patricks erfahrenen
Zärtlichkeiten, mit denen er sie so gründlich und unerbittlich erregte, bis sie
seine Küsse zu erwidern begann. Da spreizte er sanft ihre Schenkel und schob
sich zwischen sie.
»Charlotte«, flüsterte er, und
dieses eine Wort drückte eine verwirrende Vielfalt von Gefühlen aus — eine
Bitte, eine Anklage, eine Niederlage und eine Herausforderung.
Patricks Kraft kehrte zurück, er
begehrte Charlotte wieder, was für ihre leidenschaftliche Natur Anlaß genug zum
Feiern wir. In einer uralten Aufforderung, die keiner Worte bedurfte, ließ sie
ihre Hand über seinen Rücken gleiten und hob ihm ihren Schoß entgegen.
Patrick stöhnte lustvoll und ließ
sie das ganze Ausmaß seiner männlichen Erregung spüren.
Charlotte seufzte und krümmte
verlangend ihren Rücken.
»Ich brauche dich so sehr«, sagte
Patrick widerstrebend, bevor er mit einem ungestümen Stoß in sie eindrang, dann
einen Moment innehielt, um sich entnervend langsam aus ihr zurückzuziehen und
dann wieder von neuem einzudringen.
Charlotte seufzte vor Vergnügen,
denn in diesem einzigartigen, ganz privaten Bereich war Patrick ihr Herr und
Meister. Leise und voller Eifer flüsterte sie ihm aufmunternde Worte zu, als er
sich in ihr zu bewegen begann. Ihr Atem kam schnell und unregelmäßig,
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