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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

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Thema anzuschneiden. »Khalif scheint nicht
der einzige zu sein, der sich einen Harem hält«, bemerkte sie spitz.
    Patrick verdrehte die Augen. »Schön
wär's«, erwiderte er belustigt. »Nora, Stella, Jayne und Deborah sind meine Mündel.«
    Charlotte war fassungslos. »Was?«
fragte sie ungläubig.
    »Ja«, bestätigte Patrick müde.
»Noras Vater gehörte zu meiner Mannschaft und starb an Wundbrand nach einer
Beinverletzung auf den Fidschi-Inseln. Deborah und Jayne sind Schwestern,
Waisen, die ich vor zwei Jahren in Riz einem Piraten abkaufte. Und Stella —
nun, die ließ ihr Vater vor einigen Jahren bei mir zurück. Seitdem ist er nie
wieder aufgetaucht.«
    Eine leise Hoffnung erfaßte
Charlottes Herz. »Dann hast du also keine Mätressen hier auf dieser Insel?«
    »Das habe ich nicht gesagt«,
entgegnete Patrick mit brutaler Offenheit.
    Charlotte sprang auf. »Du hast hier
eine Geliebte?«
    Patrick betrachtete die Zimmerdecke.
»Und wenn es so wäre?«
    Wieder verspürte Charlotte einen
gewalttätigen Impuls, und wieder unterdrückte sie ihn. »Dann merk dir eins«,
sagte sie kalt. »Falls du mein Vertrauen enttäuschst, Mr. Trevarren, wird
Rashad nicht mehr der einzige Eunuch in deinem Freundeskreis sein.«
    Patrick überraschte sie mit einem
rauhen Lachen. »Ach, Charlotte, Charlotte! Du regst mich manchmal maßlos auf aber
niemand könnte dich je als langweilig bezeichnen!«
    Charlotte stand nicht der Sinn nach
Humor. »Du hast mir einmal Treue versprochen«, erinnerte sie ihn.
    »Das war, als wir noch verheiratet
waren.«
    »Richtig!« versetzte Charlotte. »Und
das Kind, das ich erwarte, hast du ebenfalls gezeugt, als wir noch
verheiratet waren!«
    Es sprach für Patrick, daß er
immerhin verlegen wirkte. »Das scheine ich immer wieder zu vergessen.«
    »Das ist mir schon aufgefallen.«
    Stirnrunzelnd beugte er sich vor.
»Was erwartest du eigentlich von mir? Ewige Treue? Gut. Solange wir zusammen
sind und ein Bett miteinander teilen, kannst du darauf zählen.«
    »Und wenn du mich nach Quade's
Harbor abgeschoben hast?«
    »Sei nicht albern«, entgegnete er
scharf. »Erwartest du etwa von mir, daß ich für den Rest meines Lebens wie ein
Mönch lebe?«
    Ja, dachte Charlotte unglücklich.
»Natürlich nicht«, sagte sie laut. »Ich habe ja auch nicht vor, dahinzuwelken
wie ein Frühlingsveilchen an einem Augusttag, wenn du mich in Quade's Harbor
abgeladen hast und munter davongesegelt bist. Du warst es, der mich in die
körperliche Liebe eingeführt hat, Patrick, und der mich lehrte, sie zu
genießen. Natürlich werde ich mir einen Liebhaber nehmen. Aber mach dir keine
Sorgen, ich werde diskret sein.«
    Wieder errötete er vor Zorn. »Das
wäre sehr unschicklich«, wandte er ein. »Glaubst du, ich möchte, daß mein Kind
von einer Frau erzogen wird, die ... die einen schlechten Ruf hat?«
    Charlotte lächelte verhalten. Es war
alles nur leeres Gerede, aber das brauchte Patrick nicht zu wissen. »Es ist mir
egal, ob es unschicklich ist oder nicht, und was du willst, ist mir noch viel
gleichgültiger. Ob es dir nun paßt oder nicht, ich werde eine stadtbekannte
Lebedame sein, die Leute werden über mich reden, und ich werde es genießen.«
    »Charlotte!« rief Patrick erschüttert,
und sie war entzückt.
    Nachdenklich schritt sie vor seinem
Bett auf und ab. »Ich weiß nur nicht, ob es ratsam wäre, Anzeigen aufzugeben
...«
    »Anzeigen?« entgegnete Patrick
schockiert. »Anzeigen?«
    »Ja«, erwiderte Charlotte abwesend.
»Ich möchte natürlich eine bestimmte Art von Mann haben, attraktiv,
unterhaltsam und mit beträchtlichen Erfahrungen auf dem Gebiet der Erotik ...«
    »Mein Gott, Charlotte!« Patricks
Schrei ließ die Fensterscheiben rappeln. »Falls du das alles nur erzählst, um
mich zu ärgern, ist es dir bereits gelungen!«
    Sie lächelte wie eine Katze, die
sich mit einer Maus vergnügt. »Willst du damit sagen, daß du das Recht besitzt,
dir so viele Frauen zu nehmen, wie du willst, aber von mir erwartest, daß ich
meine Tugend bewahre, bis mein Körper zu Staub zerfällt?«
    Patrick zögerte. »Ja«, gestand er
dann, und es klang schmollend wie bei einem kleinen Jungen.
    »Ich fürchte, das ist unmöglich«,
erwiderte Charlotte liebenswürdig, wandte sich ab und ging hinaus. Summend.
    Patrick schleuderte etwas gegen die
Tür und fluchte laut.
    Nach einem Tag, den sie der Erforschung
der näheren Umgebung und ihrem Zeichnen gewidmet hatte, aß Charlotte mit Mr.
Cochran zu Abend. Später zog sie

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