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Qual (German Edition)

Qual (German Edition)

Titel: Qual (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King , Richard Bachman
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der Kellertreppe tot umfiele, sei mir das gerade recht. Sogar sehr recht. Und unabhängig davon, wie mir damals zumute gewesen war, kehrte Pam selten um, wenn sie einmal angefangen hatte, einer Straße zu folgen.
    »Sie möchte wissen, ob du dich von Bozie vertreten lassen willst.«
    Darüber musste ich lächeln. William Bozeman III. war der Leithammel der Anwaltskanzlei meiner Firma in Minneapolis, und wenn er gewusst hätte, dass Tom und ich ihn seit über zwanzig Jahren Bozie nannten, hätte ihn vermutlich der Schlag getroffen.
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Worauf läuft’s denn hinaus, Tom? Was will sie genau?«
    Er trank sein halbes Cola mit einem Zug aus, stellte das Glas neben meiner bescheuerten Zeichnung ab und starrte auf seine Schuhspitzen. »Sie hat gesagt, dass sie hofft, dass es nicht gemein werden muss. Sie hat gesagt: ›Ich will nicht reich werden, und ich will keinen Streit. Ich will nur, dass er die Mädchen und mich fair behandelt, wie er’s immer getan
hat, richtest du ihm das aus?‹ Und das tue ich hiermit.« Er zuckte mit den Schultern, sah weiter seine Schuhe an.
    Ich stand auf, trat an das große Fenster zwischen Wohnzimmer und Veranda und blickte auf den See hinaus. Als ich mich wieder umdrehte, hatte Tom Riley sich fast bis zur Unkenntlichkeit verändert. Erst dachte ich, ihm sei schlecht. Dann merkte ich, dass er verzweifelt mit den Tränen kämpfte.
    »Tom, was ist los?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf, versuchte zu sprechen und brachte nur ein wässriges Krächzen heraus. Er räusperte sich, nahm einen neuen Anlauf. »Boss, ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, dich mit nur einem Arm zu sehen. Tut mir leid!«
    Das war ungekünstelt, spontan und rührend. Mit anderen Worten: ein glatter Herzschuss. Ich glaube, wir waren einen Augenblick kurz davor, zu flennen wie zwei sensible Kerle in der Oprah Winfrey Show . Wir brauchten nur noch Dr. phil, der onkelhaft zustimmend nickte.
    »Mir tut’s auch leid«, sagte ich, »aber ich komme zurecht. Wirklich. Und ich gebe dir ein Angebot mit, das du ihr überbringen kannst. Gefällt es ihr, können wir die Einzelheiten festklopfen. Keine Anwälte nötig. Ein Do-it-yourself-Deal.«
    »Ist das dein Ernst, Eddie?«
    »Klar doch. Du erstellst einen Gesamtabschluss, damit wir eine Zahl haben, mit der wir arbeiten können. Keine stillen Reserven mehr. Dann teilen wir die Sore in vier gleich große Teile. Sie bekommt drei – fünfundsiebzig Prozent – für sich und die Mädchen. Ich nehme den Rest. Die Scheidung selbst … he, in Minnesota kann man sich einvernehmlich scheiden lassen, sie und ich können zum Mittagessen gehen
und anschließend bei Borders zwei Exemplare von Scheidung für Dummies kaufen.«
    Er wirkte verblüfft. »Gibt’s diesen Titel wirklich?«
    »Ich habe mich noch nicht damit beschäftigt, aber wenn’s den nicht gibt, fresse ich ein Wesen.«
    »Die Redensart lautet: ›Ich fresse einen Besen‹, glaube ich.«
    »Habe ich das nicht gesagt?«
    »Schon gut, Eddie, aber nach einer solchen Teilung ist die Firma erledigt.«
    »Frag mich, ob mir das nicht scheißegal ist. Ich schlage nur vor, auf den Egotrip zu verzichten, der es den Anwälten meistens ermöglicht, kräftig abzusahnen. Für alle ist reichlich da, wenn wir vernünftig sind.«
    Er trank noch etwas von seinem Cola, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. »Manchmal frage ich mich, ob du noch derselbe Mann bist, für den ich früher gearbeitet habe«, sagte er.
    »Dieser Mann ist in seinem Pick-up gestorben«, sagte ich.
     
    Falls Sie sich mein Genesungsheim als ein Landhaus mit Seezugang vorgestellt haben, das in den nördlichen Wäldern am Ende einer selten befahrenen unbefestigten Straße herrlich einsam steht, sollten Sie noch mal darüber nachdenken – schließlich reden wir hier von den Vororten von St. Paul. Unser Haus am See steht am Ende der Aster Lane, einer befestigten Straße, die von der East Hoyt Avenue ans Wasser hinunterführt. Mitte Oktober befolgte ich endlich Kathi Greens Rat und begann Spaziergänge zu machen. Das waren nur kurze Trips zur East Hoyt Avenue hinauf, aber ich kam nie zurück, ohne dass meine kranke Hüfte um Gnade flehte,
und oft mit Tränen in den Augen. Aber ich kehrte auch fast immer mit dem Gefühl heim, ein siegreicher Held zu sein – ich würde lügen, wenn ich das nicht zugäbe. Ich kam von einem dieser Spaziergänge zurück, als Mrs. Fevereau Gandalf anfuhr, den freundlichen Jack-Russell-Terrier des

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