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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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Ralston streichelte die Katze liebevoll, dann trat sie zu ihrem Frisiertisch und zog ein sauberes Chemisier aus einer der Schubladen, während Sophia auf das Bett sprang und sich mitten auf der Tagesdecke zusammenrollte. Vor Erleichterung sog Simon langsam den Atem ein und bemerkte den Duft, den Mrs. Ralston hinterlassen hatte – derselbe leichte Rosenduft, der auch in dem Kristallflakon auf ihrem Frisiertisch war.
    Sie stand mit dem Rücken zu ihm und streifte das nasse Chemisier von ihrem Körper, wobei sie so sachte die Hüften bewegte, dass er die Hände zu Fäusten ballte. Auf seiner Stirn erschienen kleine Schweißperlen, und obwohl er sich weiterhin bemühte, die Reaktion seines Körpers auf sie zu unterdrücken, verlor er diesen Kampf in dem Moment, als sie sich vorbeugte, um das Kleidungsstück aufzuheben. Die Bewegung, bei dem sie ihr wohlgeformtes Hinterteil in die Luft reckte, erlaubte ihm einen ungehinderten Blick auf ihre weiblichen Reize – ein unglaublicher, ihm jeden klaren Gedanken raubender Anblick, einschließlich des Gedankens, dass das Urteil „am Halse aufzuhängen, bis der Tod eintritt“, ihm möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft bevorstand.
    Während er die Zähne zusammenbiss und ein Stöhnen unterdrückte, zog sie sich das frische Chemisier über den Kopf und ging – zum Glück! – zu ihrem Kleiderschrank, nahm einen Hausmantel heraus und legte ihn an. Der weiche Stoff schmiegte sich an ihren Körper wie eine zweite Haut, aber zumindest war sie bedeckt. Er hoffte, dass sie jetzt zu Bett ging.
    Stattdessen kehrte sie zum Frisiertisch zurück und massierte eine Creme aus einem der Tiegel in ihre Hände, wobei sie ein paar Mal vor Schmerz das Gesicht verzog. Schließlich zog sie ein Paar Handschuhe an, das sie aus einer der Schubladen nahm.
    Das erschien ihm seltsam. Trugen alle Frauen Handschuhe im Bett? Jedes Mal, wenn er die Nacht mit einer Frau verbrachte, sorgte er dafür, dass sie zuerst zu beschäftigt und dann zu erschöpft war, um an Dinge wie Handcreme und Handschuhe zu denken.
    Seine Hoffnung, dass Mrs. Ralston sich nun endlich ins Bett legen würde, wurde zerstört, als sie die Arme hob und die Nadeln aus ihrem Haar zog, worauf ein Vorhang blonder Locken bis zu ihren Hüften fiel. Sofort stellte er sich vor, wie er die Hände durch diese Fülle gleiten ließ, die Strähnen um seine Finger wickelte und sie an sich zog.
    Ganz kurz kniff er die Augen zu, um dieses unwillkommene, unerwartete Bild zu vertreiben. Was zum Teufel stimmte nur nicht mit ihm?
    Sie stöhnte leise, und er riss die Augen auf, um zu sehen, wie sie das Ende ihres geflochtenen Zopfes mit einem blauen Band umwickelte, während er sich lustvollen Tagträumen hingegeben hatte. Ehe er darüber nachdenken konnte, warum sie so einen Laut von sich gab, kam sie wieder auf ihn zu. Er spannte jeden Muskel an. Hatte sie seine Gegenwart bemerkt? Gespürt, dass sie beobachtet wurde? Verdammt, es sah aus, als richtete sie den Blick direkt auf ihn. Wenn sie ihn entdeckte, blieb ihm nichts anderes übrig, als sie zu überwältigen. Sofort stellte er sich etwas vor – aber nicht, dass er sie überwältigte, sondern dass sie ihn fesselte. Mit blauem Band an ihr Bett.
    Verdammt. Dieser verdammte Ladies’ Guide hatte seine Sinne verwirrt.
    Zu seiner Erleichterung setzte sie sich auf den zierlichen Stuhl vor ihrem Schreibsekretär. Doch diese Erleichterung währte nicht lange, denn sie entzündete die Kerze auf dem Tisch. Licht flackerte auf, und er zog sich so tief in den Schatten der Marmorstatue zurück, wie es nur möglich war. Was zum Teufel tat sie da nur?
    Sie beantwortete die Frage, indem sie ein Blatt Papier aus einer Schublade zog und nach der Schreibfeder griff. Trotz seines Wunsches, sie möge sich so schnell wie möglich zurückziehen, damit er fliehen konnte, war Simons Interesse geweckt. Sie wollte einen Brief schreiben. Ein Brief, der ihm weitere Informationen geben konnte? Es schien ein seltsamer Zeitpunkt zu sein, um eine Botschaft zu schreiben – außer, es ging um ein Geheimnis.
    Simon sah zu, wie sie einige Minuten lang schnell schrieb, aber dann begannen ihre Bewegungen langsamer zu werden. Sie runzelte die Stirn und presste die Lippen fest zusammen, bevor sie sich tiefer über das Blatt beugte. Anfangs hielt er das für Konzentration, doch dann fiel sein Blick auf die Hand, mit der sie die Feder hielt.
    Jetzt umklammerte sie das Schreibwerkzeug in einer seltsamen Haltung. Nachdem sie noch ein

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