Quer durch die Schweiz - zu Fuss von Basel nach Locarno (German Edition)

von Swiss Steel , einem der größten Schweizer Produzenten von hochwertigen Stählen vorbeikommen. Auf über 800m Wegstrecke kommen sie an den Walzstrassen, Hochöfen und Transportanlagen vorbei. Ihr Weg führt sie immer auf der gleichen Flussseite am Ufer entlang bis zur Emmenbrücke . Hier verlassen sie für kurze Zeit das direkte Flussufer und wenden sich ein wenig links in Richtung eines Gebrauchtwagenhändlers und weiter geradeaus zum Restaurant " Al Ponte ". Luzern ist hier nur noch mit 50 min ausgeschildert.
    Blick auf Hellbühl von Sonnenhalden kommend
    das Stadtzentrum von Luzern ist erreicht
    Luzern, Reuss mit Jesuitenkirche im Hintergrund
    Wegbeschreibung   D km   G km
    (Die Ortsnamen und Ziffern finden Sie auf der Tageswanderkarte wieder. “G km” bedeutet die Gesamtdistanz, “D km” bedeutet die Differenz zwischen den einzelnen Ziffern.)
    11   0,5        20,4
    Hinter dem Restaurant mündet der Weg in eine kleine Gasse, flankiert von Hecken zu jeder Seite, und führt sie weiter unter einer Eisenbahnbrücke hindurch. Hinter dieser gibt es eine kleine Fußgängerbrücke . Die Beschilderung ist hier ein wenig unglücklich, denn sie müssen in einen spitzen Winkel vom Asphaltweg am Ufer auf den Weg zur Brücke gehen. Der Überweg führt sie auf eine Halbinsel, die in die Mündung von Emme undReuss hineinragt und bietet jetzt auch die typisch-rote Schweizer Beschriftung für Fahrradfahrer. Stellenweise ist der Weg hier wie eine kleine Landstrasse für 2-Räder ausgebaut.
    12   3,3        23,7
    Der Rest ihrer heutigen Wanderung verläuft nahezu immer am Ufer der Reuss entlang. Die gelben Wanderrhomben werden ihnen sicher den Weg zumLuzerner Bahnhof weisen. Die Wegstrecke ist hier sehr städtisch geprägt. Es gibt einige markante Neubauten, aber auch sehr viele triste Altbauten, die eng aneinander stehen. An der Kanustrecke des örtlichen Wassersportvereins ist das Lokal "Reussfähre" . Bei schönem Wetter bietet sich hier ein entspannter Blick auf den Fluss. Auf dem durchgehend asphaltierten Weg kommen sie gut voran und haben schnell die Altstadt von Luzern mit ihren Stadtmauern und Holzbrücken erreicht. Der Fluss öffnet sich hier immer weiter und bietet ihnen zum Schluss das charakteristische Panorama der Stadt. Wenn sie an der letzten markanten Kirche, der Jesuitenkirche , die in der Nähe des Theaters steht, vorbei sind, sind es nur noch wenige Hundert Meter bis zum Bahnhof und den Schiffsanlegern für morgen. Ihr erstes Ziel, den Vierwaldstätter See, mit dem Rigi und dem Pilatus zu ihren Füssen haben sie erreicht! Ab jetzt geht es bergauf!
    Luzern
    Vor fast 1300 Jahren wurde die erste Siedlung amVierwaldstätter See gegründet. Bald dehnte sich die Stadt entlang beider Ufer der Reuss aus und um 1150 wurde die erste Brücke über den Fluss gebaut. Seit der Eröffnung der Gotthardroute im 13. Jahrhundert profitiert die Stadt im besonderen von den Handelsströmen über die Alpen. Der Fernhandel ließ die Stadt reich werden, zahlreiche prunkvolle Bauten in der Innenstadt erzählen davon. Der Tourismus ersetzte ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Handelsströme, die sich langsam andere, neuere Routen suchten. Seit circa 1850 prägen die damals neuen Hotel- und Geschäftsbauten direkt am Seeufer das Stadtbild.
    Die Gotthardbahn , die 1882 eröffnet wurde, verlagerte die Handelsströme vom See auf die Bahn, eröffnete aber auch neue Chancen durch den Tourismus. Die Dampferflotte zum Beispiel schaffte den Übergang von der Handels- zur Ausflugsflotte fast nahtlos und brachte statt Güter nun Touristen über den See zur 1871 neu eröffneten Bergbahn auf denRigi. Damals war diese Bahn eine Sensation, die erste Bergbahn Europas von Vitznau auf den Rigi, ebenso wie Europas steilste Bahn, die seit 1882 auf denPilatus fährt.
    Aber die Zeit ist nicht stehen geblieben in Luzern. Heute ist der Ort Knotenpunkt verschiedener Touristenströme, die es dem Reisenden schnell und leicht ermöglichen, in die verschiedensten Ecken der Schweiz zu gelangen. Vor der Haustür liegen immer noch der Rigi und Pilatus, aber auch die weiteren Ziele, der Titlis in Engelberg oder der Bürgenstock am Südufer des Sees sind in weniger als einer Stunde erreichbar.
    Für Regentage bietet sich besonders ein Besuch des Verkehrsmuseums an. Von Autos, Flugzeugen und besonders von der Bahn bietet das Haus einen guten Überblick über die Entwicklung der Schweiz entlang der vergangenen und zukünftigen