Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)
sich, wütend, dass Thor sein Spielzeug getötet hatte. Langsam öffnete er seine immensen Kiefer und ließ das Schaf herausfallen. Mit einem dumpfen Schlag landete es am Waldboden. Dann richtete er seine Augen auf Thor.
Er knurrte, ein tiefer, bösartiger Laut, der aus seinem Bauch heraus grollte.
Als er langsam auf ihn zupirschte, legte Thor mit rasendem Herzen den nächsten Stein in seine Schleuder, holte aus, und bereitete den nächsten Schuss vor.
Der Sybold stürmte auf ihn zu, schneller als alles, was Thor in seinem Leben je gesehen hatte. Thor trat vor und schoss den Stein, betete, dass er treffen würde, wohl wissend, dass er keine Zeit für einen weiteren Schuss hätte, bevor das Tier ihn erreichte.
Der Stein traf das Ungeheuer genau ins rechte Auge und schlug es aus seinem Kopf. Es war ein grandioser Schuss; ein geringeres Tier hätte er in die Knie gezwungen.
Doch dies war kein geringeres Tier. Das Ungeheuer war nicht aufzuhalten. Es kreischte über die Verletzung, wurde aber nicht einmal langsamer. Auch mit nur einem Auge, auch mit einem Stein in seinem Gehirn, stürmte es ungebremst und blindwütig auf Thor zu. Es gab nichts, was Thor tun konnte.
Einen Augenblick später hatte ihn das Ungeheuer erreicht. Es holte mit seiner riesigen Klaue aus und zog sie ihm über die Schulter.
Thor schrie auf und fiel hin. Es fühlte sich an, als würden drei Messer durch sein Fleisch schneiden. Sofort quoll heißes Blut daraus hervor.
Das Ungeheuer drückte ihn mit allen Vieren zu Boden. Sein Gewicht war enorm, als würde ein Elefant auf seiner Brust stehen. Thor konnte spüren, wie sein Brustkorb zerdrückt wurde.
Das Ungeheuer warf den Kopf zurück, riss sein Maul weit auf, entblößte dabei seine Fangzähne und senkte sie langsam zu Thors Hals hinunter.
Während es näherkam, streckte Thor die Arme hoch und packte es am Hals; es war, als würde er reinsten Muskel packen. Thor konnte seinen Griff kaum halten. Als die Hauer sich immer näher senkten, fingen seine Arme zu zittern an. Er fühlte den heißen Atem im ganzen Gesicht, fühlte, wie Speichel auf seinen Hals tropfte. Ein Grollen ertönte tief aus der Brust des Tieres und brannte sich in Thors Ohren. Er wusste, er würde sterben.
Thor schloss die Augen.
Bitte, oh Gott. Gib mir Kraft. Hilf mir, diese Kreatur zu bekämpfen. Bitte. Ich flehe dich an. Ich tue alles, was du verlangst. Ich werde hoch in deiner Schuld stehen.
Und dann passierte etwas. Thor fühlte eine enorme Hitze in seinem Körper aufsteigen, durch seine Adern schießen, wie ein Kraftfeld, das ihn durchfloss. Er öffnete seine Augen und sah etwas Verblüffendes: aus seinen Handflächen strahlte ein gelbes Licht, und als er sie zurück in den Hals des Ungeheuers drückte, war er unglaublicherweise stark genug, es in Schach zu halten.
Thor drückte fester, bis er das Untier tatsächlich von sich drückte. Seine Kraft wuchs immer weiter und er fühlte sich wie eine Kanonenkugel aus Energie. Einen Augenblick später flog das Untier durch die Luft—Thor hatte es gute zehn Fuß weit geworfen. Es landete auf dem Rücken.
Thor setzte sich auf; er verstand nicht, was gerade passiert war.
Das Ungeheuer kam wieder auf die Beine. Blind vor Wut griff es erneut an—doch diesmal fühlte Thor sich verändert. Die Energie durchfloss ihn; er fühlte sich mächtiger, als er je zuvor gewesen war.
Als das Ungeheuer auf ihn springen wollte, ging Thor in die Hocke, packte es am Bauch und warf es mit seinem eigenen Schwung weiter.
Das Ungeheuer flog ein Stück durch den Wald, krachte gegen einen Baum und brach am Boden zusammen.
Thor blickte sich staunend um. Hatte er gerade einen Sybold geworfen?
Das Ungeheuer blinzelte zweimal, dann richtete es seinen Blick auf Thor. Es griff erneut an.
Diesmal packte Thor das Ungeheuer im Sprung an der Kehle. Beide gingen zu Boden, das Ungeheuer kam auf Thor zu liegen. Doch Thor rollte weiter, bis er auf dem Tier saß. Er hatte es fest am Hals gepackt, würgte es mit beiden Hände, während das Untier immer wieder versuchte, den Kopf zu heben und ihn mit seinen Fangzähnen zu erwischen. Es verfehlte ihn knapp. Thor, von neuer Kraft erfüllt, grub seine Hände fester in den Sybold-Hals und ließ nicht locker. Er ließ die Energie frei durch sich hindurchfließen. Und schon bald fühlte er sich wundersamerweise stärker als das Ungeheuer.
Er war auf dem besten Weg, den Sybold zu erwürgen. Schließlich erschlaffte das Ungeheuer.
Erst nach einer weiteren vollen
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