Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)
konnte sich nicht einmal betrinken, um seine Sorgen zu vergessen! Er konnte nicht tun, was jeder vernünftige Mann in dieser Lage tun würde, jede Erinnerung an sie auslöschen, sie in Alkohol ertränken.
Frustriert knurrte er und ergriff den kleinen Beistelltisch, auf dem der Alkohol stand, den er als Mensch genossen hatte. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, warf er den Tisch samt Flaschen durch den Raum. Mit einem lauten Klang donnerte er gegen die Wand, die Gläser und Flaschen zerbrachen, das Holz des Tisches zerschellte. Der Geruch von Alkohol verbreitete sich im Raum und schürte seine Wut nur noch mehr.
Seine Augen flogen über die Szene, und seine Aufmerksamkeit fiel auf die Holzsplitter, die Sekunden zuvor noch ein hübscher Tisch gewesen waren. Bevor er wusste was er tat, brachten ihn seine Beine dem Chaos entgegen. Er beugte sich hinunter und griff nach einem Holzstück. Es verjüngte sich an einem Ende zu einer scharfen Spitze. Die perfekte Waffe für die perfekte Art zu sterben.
Ja, so wäre es besser. Er hätte nie überleben sollen. Er hätte auf dem Schlachtfeld sterben und Rose und sich diese Tragödie ersparen sollen. Sie hätte ihn in schönerer Erinnerung behalten, als es nun der Fall war. Doch daran konnte er jetzt nichts mehr ändern.
Er hob den provisorischen Pflock. Doch sosehr er auch versuchte, ihn in seine Brust zu rammen, seine Hand folgte seinem Willen einfach nicht. Fast so, als wäre sein Überlebensinstinkt stärker. Gott, wie armselig war das? Er konnte sich nicht einmal umbringen!
Verärgert führte er seine Hand noch einmal an seine Brust und wurde plötzlich in der Bewegung gestoppt. Eine eiserne Hand wickelte sich um sein Handgelenk.
„Vorsichtig damit.“
Quinn wandte seinen Kopf zu Wallace und blickte seinen Erschaffer wütend an. Wie konnte er es wagen, ihn aufzuhalten? „Es ist mein Leben und meine Entscheidung.“
„Nein, ist es nicht! Wie kannst du nur dein Leben wegwerfen wollen? Die Macht, die ich dir geschenkt habe, wie kannst du sie nur derart vergeuden? Als wäre sie nichts wert. Weißt du denn nicht, wer du bist? Was dich stark macht?“ Er deutete zur Tür. „Es gibt tausende, die wie du sein wollen, die jung und stark bleiben wollen, die alles gäben, um unsterblich zu sein. Und du, du ziehst alles in den Schmutz! Du wirfst es weg wie eine verbrauchte Hure.“
Wallace riss ihm den Pflock aus der Hand und warf ihn zum anderen Ende des Zimmers. Quinn drehte sich aus Wallaces Griff und ließ seine Fänge aufblitzen.
Er brauchte keine Standpauke von einem Mann, der offensichtlich nicht wusste, was er durchmachte.
„Ich kann so nicht leben!“ Er vermied es, seinem Erschaffer in die Augen zu blicken.
Wallace legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Was ist passiert?“
Quinn atmete tief ein, doch als er ausatmete, entkam ihm ein Seufzen. „Sie liebt mich nicht mehr … weil ich jetzt ein Vampir bin.“ Er hob seinen Blick. „Für sie bin ich ein Monster. Ein Monster, vor dem sie Angst hat.“
Es auszusprechen machte es für ihn noch schlimmer. Als Mensch hatte er nie so viel Schmerz empfunden wie jetzt. Nicht einmal, als er verletzt auf dem Schlachtfeld gelegen war, war sein Körper solchen Qualen ausgesetzt gewesen.
„Ich kann so nicht leben. Verstehst du das nicht? Ich habe es für Rose getan. Ohne sie gibt es keinen Grund, weiterzumachen.“ Die Ewigkeit ohne sie würde zu einer nie endenden Folternacht werden.
Wallace zog ihn an seine Brust. „Sohn, du wirst darüber hinweg kommen. Dein Herz wird noch viele Male gebrochen werden, bis du lernst, es zu schützen. Die Menschen um dich, die du liebst, werden sterben. Du wirst einen nach dem anderen verlieren. Doch es werden andere kommen, die ihren Platz einnehmen.“
Quinn riss sich aus Wallaces Umarmung. „Niemand kann Roses Platz einnehmen!“
„So sehr liebst du sie?“
„Mehr als mein Leben.“ Ohne sie fühlte er nichts. Nur Schmerz und Kälte.
„Das haben wir alle gesagt, als wir jung waren. Wir hatten alle eine Frau, von der wir dachten, sie stünde über allen anderen. Die wir für etwas Besonderes hielten.“ Seine Augen schweiften ab, als erinnerte er sich an jemanden. „So schön, dass es weh tut, auch nur daran zu denken. Sie verwelken zu sehen, zu sehen, wie sie altert. Es tut weh. Doch mit der Zeit verbleicht alles. Wir leben weiter. Wir überleben. Der Schmerz ist nur temporär. Wir sind stark. Kein Herzschmerz soll uns je etwas anhaben.“
„Stark? Um was zu
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