Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)
tun? Um in der Dunkelheit zu leben? Ohne Liebe, ohne Sonnenlicht?“
Wallace kniff die Augen zusammen. „Du willst Liebe? Kaufe sie dir von einer Nutte! Das ist die Liebe, die du brauchst. Das wird dich vergessen lassen.“
„Du denkst, du kannst mir eine Hure kaufen, damit ich Rose vergesse? Wie kannst du es wagen? Du verstehst mich nicht! Und du willst mir helfen? Dann hilf mir! Hilf mir, sie dazu zu bringen, mich wieder zu lieben. Oder komm mir nie wieder unter die Augen!“
Wallace blickte ihn für einen langen Moment düster an, während er wie eine Statue dastand.
„Gut.“
Dann drehte er sich um und verschwand.
Es war das letzte Mal, dass er seinen Erschaffer gesehen hatte. Wallace hatte seine Worte ernst genommen und war verschwunden. In dem Moment, in dem er ihn am meisten gebraucht hätte, hatte er niemanden. Um die Leere in seinem Herzen zu füllen hatte er genau das getan, was Wallace ihm geraten hatte: Er hatte sich die Liebe von Huren gekauft.
Quinn fröstelte plötzlich, als er die letzte Ecke umrundete und wieder auf der Straße landete, wo die Pension stand. Zweihundert Jahre lang hatte er versucht, Rose zu vergessen, indem er seine Gefühle mit sinnlosen Ausschweifungen ertränkt hatte. Und zweihundert Jahre lang war er gescheitert. Er wollte Rose zurück haben, nicht nur in seinem Bett – das war der leichtere Teil – sondern in seinem Herzen.
Entschlossen, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, straffte er seine Schultern und schritt den kurzen Weg zum Eingang hinauf. Er blieb stehen, als ihm ein Geruch in die Nase stieg: Sprühfarbe.
Da, an die weiße Eingangstür der Pension hatte jemand eine Nachricht gesprüht. Quinns Magen verkrampfte sich. Er hatte vermutet, dass Rose ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte, warum sie Blake beschützen musste, doch es bestätigt zu wissen traf ihn trotzdem.
Gib mir zurück, was du mir gestohlen hast!
20
„Was zum Teufel meint er damit? Und dieses Mal will ich die Wahrheit hören!“
Quinn starrte sie an und deutete zur Tür, die er nur Sekunden zuvor zugeknallt hatte.
Rose wich instinktiv einen Schritt zurück, es gab jedoch kein Entkommen vor seinem Ärger. Doch das war noch nicht das Schlimmste. Keegan wusste, wo sie war, wo Blake war. Hatte sie ihn trotz ihrer Vorkehrungen hierher geführt?
„Oh Gott, er hat uns gefunden.“
„Das musste ja früher oder später geschehen. Dummerweise war er etwas schneller als ich angenommen habe. Aber darum geht es hier nicht. Was hast du ihm gestohlen, Rose? Was ist es? Geld?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe mehr als genug Geld.“
Sie trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Was sollte sie ihm erzählen? Konnte sie ihm die Wahrheit anvertrauen? Oder würde auch er die Macht an sich reißen wollen, die das darstellte, was sie Keegan geraubt hatte?
Als Quinn sie mit beiden Händen an den Schultern packte und gegen die Wand drückte, begannen sich die kleinen Rädchen in ihrem Kopf wie verrückt zu drehen.
„Jetzt, Rose! Bevor ich Blake und dich rauswerfe und ihr alleine sehen müsst, wie ihr klarkommt. Ich brauche diesen Scheiß nicht! Du platzt nach zweihundert Jahren wieder in mein Leben und denkst, du könntest mich zum Narren halten. Ich bin kein Idiot.“ Seine Lippen trennten sich von seinen Zähnen, zeigten seine Fänge. „Ich bin gefährlich!“
Ihr stockte der Atem, gleichzeitig kam ihr Herzschlag aus dem Takt. Sie spürte die Vene an ihrem Hals wild pulsieren und bemerkte, wie sein Blick dorthin abdriftete, bevor er sie wieder anstarrte. Sie hatte keine Wahl, das wusste sie. Nur die Wahrheit würde ihn zufriedenstellen.
„Keegan hat einen anderen Vampir umgebracht und ihm einen USB-Stick abgenommen. Und den habe ich Keegan gestohlen.“ Die Worte purzelten über ihre Lippen wie Murmeln aus einem umgestülpten Becher.
„Was ist auf dem USB-Stick?“
Für einen Moment schloss sie ihre Augen und hoffte, dass Quinn noch immer der ehrbare Mann war, der er als Mensch gewesen war.
„Er enthält eine Liste von Namen und Adressen …“ Sie schluckte schwer, blickte ihn dann direkt an. „… von allen Vampiren in Nordamerika, und auch von vielen im Ausland.“
Überrascht ließ Quinn sie los und wich zurück, als hätte er Silber berührt und würde den stechenden Schmerz spüren.
„Rose … das ist unmöglich. Das kann nicht sein.“
Das hatte sie auch gedacht, als sie von der Liste erfahren hatte.
„Darum musste ich sie stehlen. Sie durfte
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