Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)
leid, dass ich nicht für dich da war.“
Die Tür schwang auf und Cain stürzte herein, zwei Flaschen Blut in seinen Händen. Er stellte eine auf der Waschmaschine ab und schraubte dann die andere Flasche auf.
„Füttere ihn!“, wies Quinn ihn an.
Cain führte die Flasche an Olivers Lippen und ließ die rote Flüssigkeit in seinen Mund fließen. Beim ersten Schluck spürte Quinn die Spannung aus seinem Körper schwinden.
Es dauerte nur Sekunden, bis Oliver die Flasche leer getrunken hatte.
„Gib ihm die zweite. Wir müssen sicher sein, dass er satt ist.“ Wenn man bedachte, wie wild Oliver ausgesehen hatte, wunderte Quinn sich, ob nicht eine dritte Flasche von Nöten sein würde, um den Blutdurst des Jungen zu stillen.
Langsam spürte er, wie Olivers Muskeln sich unter seinem Griff entspannten. Er kämpfte nicht mehr gegen ihn an. Quinn sah zu, wie dessen Klauen sich wieder in Finger verwandelten und das rote Leuchten in seinen Augen verschwand.
„Er sieht schon viel besser aus“, bemerkte Cain, als er die zweite Flasche von Olivers Lippen nahm.
Oliver schien erst jetzt festzustellen, wo er war und was geschehen war. Plötzlich schaute er reumütig drein.
„Entschuldigung. Ich wollte nicht … Ich konnte ... Ich wollte …“ Er brach ab und senkte seine Lider, sichtlich beschämt von seinem Benehmen.
Quinn ließ Olivers Arme frei und umarmte ihn, streichelte seinen Kopf. „Das ist uns allen schon mal passiert. Ich hätte für dich da sein sollen. Ich hätte wissen müssen, dass die Menschenmenge da draußen einen zu intensiven Duft abgeben würde, als dass du widerstehen könntest. Es ist nicht deine Schuld.“
Oliver hob seinen Kopf. „Ich habe dich enttäuscht.“
„Was geschehen ist, ist normal. Und es wird wieder geschehen, bis wir es unter Kontrolle bekommen. Aber ich weiß, dass du stark bist. Stärker als diese Triebe. Du schaffst das schon.“
„Das hoffe ich“, meinte Oliver und wandte sich dann an Cain: „Danke für deine Hilfe.“
Cain zuckte mit den Achseln. „Nicht der Rede wert.“
Quinn ließ seinen Schützling los. „Lasst uns nach oben gehen.“
„Aber ich dachte, wir müssen das Haus verlassen“, protestierte Oliver.
„Scheiß drauf. Das Feuer ist so gut wie gelöscht, so wie ich das gesehen habe. Du bleibst drinnen. Wir schmuggeln dich an den Feuerwehrleuten vorbei in dein Zimmer. Und wenn sie uns sehen, löschen wir ihre Erinnerungen.“
Cain schielte auf den Flur hinaus. „Die Luft ist rein.“
Leise schlichen sie aus dem Wäschezimmer und umrundeten die Ecke. Quinn blieb abrupt stehen. Er streckte seine Arme nach hinten, um seine Freunde daran zu hindern, weiterzugehen.
Ein Feuerwehrmann kam die Treppe herab, doch statt nach draußen zu gehen umrundete er eine Ecke und ging in die entgegengesetzte Richtung. Im Gegensatz zu den anderen Feuerwehrmännern, die Quinn zuvor gesehen hatte, trug dieser keinen Sauerstofftank auf seinem Rücken.
Erst als er sich zur Kellertür drehte, erhaschte Quinn einen Blick auf ihn. Er las den Namenszug auf seiner Uniform. Cheng stand da. Seine Augen schossen zu dem Gesicht des Kerls. Er war eindeutig ein Weißer, kein Asiate, was er aufgrund seines Namens vermuten erwartet hatte. Noch in derselben Sekunde erkannte er noch etwas: die Aura des Mannes. Sie war nicht menschlich, und auch sein Duft war es nicht. Der Mann war ein Vampir.
Und es gab nur einen Grund, warum ein fremder Vampir im Haus sein würde: Er musste einer von Keegans Leuten sein. Quinn war sich ziemlich sicher, dass es nicht Keegan selbst war, da Rose erwähnt hatte, dass Keegan dunkelhaarig war, doch das Haar dieses Mannes, das unter seinem Helm hervorstand, war blond. Er fragte sich kurz, wie er es geschafft hatte, die Gruppe von Feuerwehrleuten zu infiltrieren. Vermutlich hatte er Gedankenkontrolle zu Hilfe gezogen, sodass die anderen nicht erkannten, dass er nicht Cheng war.
Quinn drehte sich zu seinen Freunden und legte einen Finger auf seine Lippen. Sobald der Eindringling die Kellertür geöffnet und dahinter verschwunden war, schlich Quinn ihm nach.
Leise öffnete er die Tür und setzte einen Fuß auf die erste Stufe der Treppe, die in die Garage hinunterführte. Es war dunkel, doch er brauchte kein Licht, um zu wissen, wo sich der andere Vampir befand. Selbst Quinn konnte es jetzt riechen: menschlicher Schweiß. Blake hatte innerhalb der letzten 24 Stunden hier unten Sport betrieben und sein Geruch hing noch immer in der Luft. Es schien, als
Weitere Kostenlose Bücher