Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)

folgte der Eindringling dem menschlichen Duft, um Blakes Versteck zu finden.
    Quinn mied eine knarrende Stufe und erreichte den Fuß der Treppe, ohne bemerkt zu werden. Trotz des Aufruhrs im Rest des Hauses war es in der Garage still. Kaum ein Geräusch drang hinunter, als er Keegans Handlanger in Richtung der Tür folgte, die in den Fitnessraum führte. Quinn versteckte sich hinter einem Pfeiler und bereitete sich auf den Angriff vor.
    Automatisch steckte er seine Hand in seine Gesäßtasche, in der er den Streitflegel verstaut hatte, und wurde daran erinnert, dass er sich der Waffe entledigt hatte, als der Feuerwehrkommandant das Haus betreten hatte.
    Quinn unterdrückte ein Fluchen. Er konnte seine Pistole mit den Silberkugeln nicht benutzen, um den feindlichen Vampir zu bekämpfen. Der Schuss könnte die Feuerwehrmänner auf ihn locken; außerdem wollte er den Kerl nicht umbringen. Er brauchte ihn lebend, um ihn verhören zu können. Er war kein so guter Schütze wie Thomas, und die Gefahr, ein lebenswichtiges Organ oder Blutgefäß zu verletzen, so dass er verblutete, oder noch schlimmer, in Flammen aufging, war zu groß.
    Es blieb ihm nur eine Wahl: die Wurfsterne, die er in der Jackentasche hatte. Bevor er sie hervorholen konnte, öffnete der Vampir die Tür und verschwand im Fitnessraum.
    Verdammt! Wurfsterne waren im Nahkampf nutzlos, und jetzt gab es keine andere Wahl, als den Fitnessraum – der nicht größer als fünf auf fünf Meter war – zu betreten und ihn im Nahkampf zu bezwingen. Darauf war er nicht gerade besonders scharf.
    Er legte seine Hand auf den Türgriff und atmete ein. Ein vampirischer Duft und ein Geräusch hinter ihm brachten ihn sogleich in Alarmbereitschaft, und er wirbelte herum. Sein Herz setzte aus, und seine Faust, die bereit war, zuzuschlagen, erstarrte mitten in der Bewegung.
    Rose , hauchte er lautlos.
    Sie beugte sich zu ihm und flüsterte in sein Ohr: „Ich dachte, du könntest vielleicht etwas Hilfe gebrauchen.“
    Er rollte mit den Augen. „Du hättest mir nicht folgen sollen. Einer von Keegans Männern ist da drinnen.“
    Sie trat einen Schritt von ihm zurück, zog eine lange Kette aus ihrer Brusttasche und schmunzelte.
    Schnappen wir ihn uns. Ihre Lippen bewegten sich lautlos.
    Quinn nickte und nahm ihr die Kette ab, wickelte die Enden um seine behandschuhten Hände. Als er Schritte im Fitnessraum hörte, wusste er, dass der Kerl sich in Richtung Tür bewegte. Wie erwartet hatte er nichts gefunden.
    Quinn hörte, wie Zahlen in ein Telefon getippt wurden, dann ertönte die gedämpfte Stimme des Vampirs. „Er ist weg … Nein, ich bin sicher, dass er hier war … Jawohl.“
    Die Person am anderen Ende der Leitung konnte nur Keegan sein. Vielleicht war es sogar gut, dass der Vampir ihm jetzt berichtete, dass Blake nicht mehr hier war.
    Quinn bedeutete Rose, hinter die Tür zu treten, während er sich auf die andere Seite stellte, als er hörte, dass ihr Feind sich erneut bewegte. Als die Tür sich öffnete und der andere Vampir heraustrat, sprang Quinn auf ihn. Der Feuerwehrhelm des verkleideten Vampirs fiel ihm vom Kopf, als Quinn von hinten die Kette um seinen Hals wickelte. Er zwang ihn damit zu Boden, trat mit seinem Knie in den Rücken des Fremden und wickelte das Silber enger um dessen Hals.
    „Willkommen in der Pension Pacific Heights“, zischte Quinn. „Ich hoffe, du genießt deinen Aufenthalt.“
     

27
     
    Ein paar Stunden nachdem die Feuerwehr eingetroffen war, hatten sie alles aufgeräumt und waren wieder auf dem Weg zurück zur Feuerwache. Sobald klar war, dass das Feuer nur klein gewesen war und das Dach nur gering beschädigt worden war, kehrten auch die neugierigen Nachbarn wieder zurück in ihre Häuser. Die Feuerwehrmänner hatten die beschädigte Zone vernagelt und Quinn und den anderen eingeschärft, dass keiner den Dachboden betreten durfte, bis der Schaden behoben war. Den Evakuierungsbefehl hatten sie jedoch aufgehoben und das Gebäude wieder als sicher eingestuft.
    Alle Bewohner waren wieder im Haus, doch die Nacht war noch nicht vorbei.
    Amaury und Wesley passten auf das Gebäude auf, während sich Cain um Oliver kümmerte, der dagegen protestierte und behauptete, er sei zu alt für einen Babysitter. Quinn war jedoch anderer Ansicht.
    „Mittlerweile dürfte Keegan wissen, dass wir seinen Mann haben“, sagte Quinn und blickte Rose an.
    Die beiden standen vor dem Fitnessraum, während Zane auf ihren Gefangenen, der mit Silberketten gefesselt