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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Fall war, mit welcher? Dies ließe auf eine höhere Intelligenz schließen, die nicht nur die Biologie, sondern auch die Improvisation meisterhaft beherrschte. Aber wenn es einen Zweck für diese Einführung von Spezies in einem derart gewaltigen und unerklärbaren Ausmaß gegeben hatte, warum ließ man dann zu, dass sich so viele und so unterschiedliche Lebensformen entwickelten und reifen konnten? Warum verfolgte man nicht eine einzige ausgewählte Linie bis zu einem unbekannten, unvorstellbaren Ende? Der ganze Ansatz, so überaus theoretisch, wie er war, wirkte wahl- und sinnlos auf ihn, wie eine Verschwendung von Zeit und unvorstellbar vielen Ressourcen. Es war, als hätte Gott beim Erschaffen der Welt einen geistigen Zusammenbruch erlitten.
    Vielleicht war ja ursprünglich auch mehr als ein Intellekt im Spiel gewesen. Möglicherweise war das von N'kosi erdachte Experiment eher eine Art Wettbewerb. Er dachte an die Spiele, die er als Kind gespielt hatte und denen er immer noch, wenngleich selten, nachging. Waren er und seine Gefährten unabsichtlich in ein bioevolutionäres Spiel hereingeplatzt, das von unbekannten intelligenten Wesen gespielt wurde? Wenn das der Fall war und sie ihr Experiment, Spiel, andauerndes Werk oder was auch immer es darstellte, überwachten, wie würden sie dann auf die Anwesenheit dieser ungebetenen Augenzeugen reagieren? Er sah hinauf zu dem nächtlichen Himmel und den fremden Sternen und fühlte sich auf einmal noch unbehaglicher als zuvor.
    Natürlich war dies alles nicht mehr als ein frevelhaftes Gedankenspiel, rief er sich ins Gedächtnis. Wie jeder umsichtige Wissenschaftler hatte N'kosi eine radikale Erklärung vorgeschlagen, da es keine naheliegendere zu geben schien. Letztere, die auf der drastischen, aber nicht unhaltbaren Annahme einer radikalen Evolution unter außergewöhnlichen und noch nicht näher definierten Umständen basierte, war immer noch die beste Erklärung für alles, was sie gesehen hatten. Sie hielten sich erst seit einigen Tagen auf Quofum auf. Wilde Vermutungen wie die direkte außenweltlerische Intervention durch eine unbekannte intelligente Spezies konnten zwar ausgesprochen und diskutiert werden, aber es war noch viel zu früh, um sie als irgendetwas anderes als impulsive Hypothesen zu betrachten.
    Beweise. Es war Zeit, einige harte, kalte Beweise zu sammeln. Bisher hatten sie fast ihre gesamte Zeit im Feld verbracht. Jetzt mussten sie sich ins Labor begeben, einige Proben sezieren und nach Verbindungen zwischen den Spezies und Arten suchen, wobei die KI im Lager einige fundamentale Extrapolationen und Sequenz-Erstellungen vornehmen konnte. Kurz gesagt, war es Zeit, sich an die zeitintensive, sich wiederholende, methodische und immer wieder langweilige Arbeit zu machen, aus der der Großteil der wahren Wissenschaft bestand.
    Seine Gedankengänge nahmen jedoch einen völlig anderen Verlauf, als sich Haviti näher zu ihm hinabbeugte. Und sie schlugen erneut eine andere Richtung ein, als sie in Richtung Westen zeigte.
    »Ist das eine Wolke, die sich bewegt?«
    Er kniff die Augen zusammen. Nachts hatte er noch nie besonders gut sehen können. Dann klappte er seinen Visor herunter und studierte ebenfalls das sich ausdehnende Phänomen.
    »Es bewegt sich, aber ich bin mir nicht sicher, dass das eine Wolke ist.«
    »Das ist keine Wolke.« Valnadirebs riesige Facettenaugen benötigten keine künstlichen Hilfsmittel, um die wahre Natur des Schattens, der die Sterne verdeckte, zu erkennen. »Es ist lebendig, und es kommt in diese Richtung.«
    Zum zweiten Mal an diesem Tag änderte sich die Stimmung an Bord gewaltig, als die vier Wissenschaftler zu ihren Schusswaffen griffen. Nichts wies darauf hin, dass sich die dunkle Masse als feindselig erweisen würde, doch allein ihre unglaubliche Größe ließ sie vorsichtig werden. Es war besser, sich vorzubereiten, als sich überraschen zu lassen, um dann im letzten Moment lebenswichtige Entscheidungen treffen zu müssen.
    Wie sich herausstellte, war die Entscheidung, sich zu bewaffnen, eine sehr kluge gewesen.
    Der Klang des näher kommenden Schattens überraschte sie. Das leise Summen war keinesfalls bedrohlich. Das hinderte N'kosi, den wie immer enthusiastischen Forscher, nicht daran, einen überraschten Schrei auszustoßen, als sich die erste der sacht herabschwebenden Larven spiralförmig auf seinen Arm herabließ. Sie war halb so lang wie das ausgestreckte Gliedmaß des Wissenschaftlers und beinahe ebenso breit,

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