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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Platz herum verschanzt hatten.
    Eine weitere intelligente Spezies, erkannte die benommene und erschöpfte Haviti, die sich zurückhielt und das Massaker beobachtete. Und eine, bei der sie sich ziemlich sicher war, dass sie die wunderschöne Stadt im Meer nicht errichtet haben konnte. Wie viele empfindungsfähige Spezies kannte sie jetzt schon? Sie hatte das Mitzählen längst aufgegeben.
    Festgenagelt und ohne Deckung versuchten die Einfüße, sich zurückzuziehen, doch das gelang ihnen nicht. Die cleveren und wachsamen Dorfbewohner hatten alle Fluchtwege blockiert. Einer nach dem anderen wurden die stämmigen, aber begriffsstutzigen Invasoren bezwungen. Haviti wurde Zeuge, wie zwei von ihnen ihre Waffen fallen ließen und ihre drei Arme in die Luft hoben. Augenblicklich waren die beiden, die kapituliert hatten, von einem Dutzend bewaffneter Seehunde umringt.
    Dann hackten sie die beiden in Stücke, und das mit einem Eifer und Enthusiasmus, dass es Haviti den Magen umdrehte.
    Sie machte kehrt und steckte ihre Waffe ins Holster. Sie war den Kampfesgeräuschen ohnehin nur gefolgt, weil sie den Konflikt beobachten und aufzeichnen wollte und um ihren Freunden, den Seehunden, im Notfall zu Hilfe zu eilen. Doch offensichtlich brauchten sie ihre Unterstützung nicht. Nachdem sie das Gemetzel mit angesehen hatte, fühlte sie sich angeekelt. Intelligenz war schon immer ein relativer Begriff - und auf Quofum gab es offenbar keine anständigen Beispiele, die sie vorweisen konnte. Die Einfüße mochten unansehnlich sein und sogar abstoßend aussehen. Sie waren feindselig und kriegerisch. Doch trotz allem waren sie intelligente Wesen und hatten es verdient, als solche behandelt zu werden. Es war nicht richtig, dass sie wie der tägliche Fang, den die Dorfbewohner abends an den Strand zogen, abgeschlachtet wurden.
    Zu ihrer Überraschung merkte sie, dass sie weinte. Mit der Zeit waren ihr die Seehunde ans Herz gewachsen, und sie mochte sie inzwischen mehr als jede andere empfindungsfähige Spezies, der sie und ihre Kollegen begegnet waren. Der blutrünstige Enthusiasmus, mit dem sie noch den letzten der Einfüße niedergestreckt hatten, erfüllte sie mit einem Schrecken, der schon an Ekel grenzte. Das war die Welt, auf der man sie ausgesetzt hatte. Das waren die Wesen, unter denen sie leben musste. War denn alles nur ein endloser Kampf und Konflikt? Konnte sie denn nirgendwo Frieden finden? Gab es hier keinen gesunden Menschenverstand, keine Zuflucht vor diesem brutalen Wettkampf?
    Wettkampf. Das Wort, die Bedeutung, das Potenzial dahinter löste irgendetwas in ihren Kopf aus. Mehrere biologisch nicht miteinander verwandte primitive Rassen kämpfen um die Dominanz übereinander. Fortschrittliche Zivilisationen, die aufgestiegen und wieder verschwunden waren - nicht eine, sondern zwei, und beide in einem geografisch kleinen Gebiet. Was das alles nichts weiter als eine fieberhaft arbeitende Evolution? Oder steckte noch etwas anderes dahinter? Irgendetwas übersahen sie. Hatte N'kosi so etwas nicht sowieso schon angedeutet? Es war eine verrückte Idee. Eine wahnsinnige Vorstellung.
    Da das gesamte Dorf an dem Massaker an den letzten Angreifern beteiligt war, bemerkte niemand, wie sie zum Strand zurückging. Sicher und unangetastet stand der Skimmer an der Stelle, an der sie ihn bei ihrer Ankunft vor mehreren Wochen geparkt hatte. Als sie ihn bestieg und das Dach über sich schloss, erwachten die internen Instrumente so prompt und effizient zum Leben, als wäre sie gestern erst ausgestiegen.
    Ihr idyllischer Aufenthalt bei den Seehunden war vorüber. Er war rüde unterbrochen worden, und jetzt sorgte sie dafür, dass ihre letzten Aufzeichnungen richtig gespeichert wurden, bevor sie das kompakte Schiff anwies, aufzusteigen, zu drehen und gen Süden zu beschleunigen.
    Hinter sich ließ sie das Dorf und seine freundlichen Bewohner zurück, die gerade damit beschäftigt waren, dem letzten der einzeln robusten, aber kollektiv schlecht vorbereiteten Invasoren den Garaus zu machen. Wie es fast immer der Fall war, hatten Strategie und Intelligenz gegenüber der reinen Muskelkraft die Oberhand gewonnen. Hatte das auf Quofum irgendetwas zu bedeuten? Sie brauchte weitere Informationen, um sich irgendeiner Sache sicher sein zu können. Irgendwie spürte sie, dass sie und ihre Kollegen trotz des Nichtvorhandenseins von Shuttle, Schiff oder Satellit ihr Wissen drastisch erweitern mussten, wenn sie jemals Antworten finden wollten.
    Als der Skimmer

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