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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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hörte, wie ein aufgeregtes Mädchen in ihr Telefon rief, dass ihre Freunde unbedingt herkommen und bei der Party mitmachen sollten. Als sie von jemandem angerempelt wurde, flog ihr Handy durch die Luft und landete auf dem Boden, wo ein anderes Mädchen es versehentlich mit seinen Kampfstiefeln zertrat.
    Â»Hallo!«
    Aries hob den Kopf. Becka Philips und Joy Woo kamen an ihren Tisch.
    Â»Das ist doch verrückt«, sagte Joy laut. Der Geräuschpegel auf der Straße stieg, sie musste fast schreien. »Einfach unglaublich. Wir waren gerade unten am SkyTrain und haben gesehen, wie die Polizei ihre Schutzausrüstung rausgeholt hat. Sie haben Tränengas dabei!«
    Becka nickte aufgeregt. »Vielleicht sollten wir uns besser von hier verziehen. Am SkyTrain ist es noch schlimmer. Die Polizisten werden langsam sauer.«
    Â»Das ist krass«, sagte Aries. »Habt ihr eine Ahnung, was eigentlich los ist?«
    Hinter den Mädchen begann jemand zu schreien. Aries lehnte sich zur Seite, um an Joy vorbeisehen zu können. Zwei der Jugendlichen in den schwarzen Pullis hatten einen Zeitungskasten gepackt und warfen ihn auf ein geparktes Auto. Glas splitterte, und im selben Moment heulte die Alarmanlage des Wagens los.
    Â»Es ist schon in den Nachrichten«, erklärte Joy. »Offenbar sind die Ursache ein paar Computerhacker: Sie haben von einigen Foren in Vancouver aus Nachrichten verschickt. So ziemlich jede Protestgruppe hat eine E-Mail bekommen, in der sie aufgefordert wird, nach Granville zu kommen.«
    Â»Dann hat das also jemand erfunden?« Sara schien schwer beeindruckt zu sein.
    Â»Sieht ganz so aus.«
    Ein Stück die Straße hinunter stand ein Obdachloser, der den Passanten einen leeren Pappbecher von Starbucks unter die Nase hielt und um Kleingeld bettelte. Ein Typ in einer teuren Lederjacke schlug mit der Faust gegen den Becher, sodass die Münzen im Rinnstein landeten. Als der Mann auf die Knie ging, um das Geld einzusammeln, wurde er von jemandem getreten.
    Â»Wir sollten jedenfalls sehen, dass wir von hier wegkommen«, sagte Joy. »Wir gehen zurück. Mein Auto steht ein paar Blocks von der Davie Street entfernt. Hoffentlich schaffen wir es bis dorthin. Soll ich jemanden mitnehmen?«
    Aries sah Sara an. Sie waren mit dem SkyTrain ins Stadtzentrum gekommen. Wenn die Polizei in voller Schutzausrüstung an der Haltestelle stand, gelang es ihnen vielleicht gar nicht, wieder in die Hochbahn zu kommen. Möglicherweise war sie sogar vorübergehend geschlossen worden. Der Gedanke, nach Hause laufen zu müssen, war alles andere als verlockend.
    Â»Ja, wir könnten eine Mitfahrgelegenheit gebrauchen«, sagte Sara. »Aber nur, wenn es dir nichts ausmacht.«
    Â»Kein Problem«, sagte Joy.
    Aries stand auf, während Sara unter dem Tisch nach ihrer Handtasche suchte.
    Aries sah den Ziegelstein zuerst. Sie schaffte es gerade noch, Sara zu packen und zurückzuziehen, bevor das Fenster hinter ihnen von dem Wurfgeschoss zerschmettert wurde. Glas und Teile der Leuchtreklame regneten auf die beiden Stühle herab, auf denen sie eben noch gesessen hatten. Aries konnte gerade noch zwei der Kapuzenpullitypen von hinten erkennen, bevor diese in der Menge verschwanden.
    Â»Alles okay?«, fragte sie.
    Sara nickte. Ihre Unterlippe zitterte.
    Â»Das ist einfach unglaublich«, empörte sich Joy. »Was für Idioten. Warum muss es immer jemanden geben, der gewalttätig wird?« Sie drehte sich um und rief in die Menge: »Kommt zurück und macht das noch mal, ihr Feiglinge!«
    Sara kicherte nervös.
    Sie bahnten sich ihren Weg durch die Menschenmasse in Richtung Davie Street. Da es nicht viele Lücken in der Menge gab, durch die sie sich zwängen konnten, kamen sie nur langsam voran. Aries fiel auf, dass in einigen der Geschäfte die Angestellten die Türen absperrten und Schilder mit der Aufschrift Geschlossen ins Schaufenster stellten. Sie konnte es ihnen nicht verdenken.
    Â»Wenigstens bewegen wir uns von den Polizisten weg«, sagte Becka. »Meine Eltern dürften nicht sonderlich beeindruckt sein, wenn ich verhaftet werde. Mein Bruder hingegen schon.«
    Â»Woher kommen nur die vielen Menschen?«, wunderte sich Sara, während sie einem Jungen mit Skateboard und Sonnenbrille auswich. »Man könnte meinen, heute wäre Silvester. Ich habe noch nie solche Menschenmassen gesehen. Dabei waren wir während der Olympiade

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