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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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den Magen rann.
    Â»Ich spiele dieses Spiel sehr gut, Dowell«, erklärte Leon. »Besser als jeder andere. Warum, glaubst du, hat man ausgerechnet mich genommen, um diese Sache zu leiten? Ich gewinne gern. Und du weißt es vielleicht noch nicht, aber ich habe gewonnen. Soll ich dir erzählen, wie ich es gemacht habe?«
    Mason gab den Flachmann zurück und schaute auf das Meer hinaus. Die Menschenmengen hatten sich aufgelöst; die meisten Gefangenen waren in die dunkle Stadt geflüchtet. Die sterblichen Überreste derjenigen, die Pech gehabt hatten, lagen auf den Straßen. Es gab nicht so viele Tote, wie er befürchtet hatte. Die überlebenden Hetzer waren auf der Jagd. Sie versuchten, alle zusammenzutreiben, die sie finden konnten. Alle paar Minuten hörte er Schreie, wenn jemand aus seinem Versteck gezogen wurde. Er hoffte, dass Casey die Flucht gelungen war. Doch das würde er erst wissen, wenn sich die Lage wieder vollständig beruhigt hatte.
    Â»Die meisten Leute in diesem Camp waren unbrauchbar«, sagte Leon. »Wir haben sie benutzt, um die Straßen sauber zu machen. Aber für unsere Zukunft haben sie im Grunde genommen nicht viel bedeutet. Selbst die Gefangenen im Casino – sie alle sind entbehrlich. Kleine Fische. Die wichtigen Leute sind woanders. Es bedeutet also nichts, dass ein paar von ihnen entkommen sind. Außerdem haben wir sie irgendwann alle wieder eingefangen.«
    Â»Ihr werdet sie nicht alle kriegen. Das genügt mir.«
    Leon schlug lässig die Beine übereinander und blickte ebenfalls aufs Meer hinaus. »Du bist ein Idiot, Dowell.«
    Â»Ach, ja? Und warum?«
    Â»Du hättest weglaufen können. Du hättest dafür sorgen können, dass sie in Sicherheit sind. Stattdessen hast du alles zerstört, was dir lieb und teuer ist. In einem kurzen, glorreichen Moment hast du das Todesurteil des Mädchens unterschrieben.«
    Â»Ich habe dafür gesorgt, dass sie in Sicherheit ist, indem ich nicht weggelaufen bin«, fuhr Mason ihn an. »Warum habe ich dieses verdammte Ding sonst an meinem Bein? Ihr hättet mich gejagt. Und sie.«
    Leon lachte in sich hinein. »Wenn du weggelaufen wärst, hätte sie eine Chance gehabt. Zumindest für kurze Zeit. Du hättest sie beschützen können.«
    Â»Sie kann das ganz gut allein, falls dir das noch nicht aufgefallen ist«, erwiderte er. Eine Möwe ließ sich vom Himmel fallen, um ein Stück Abfall vor ihnen aufzupicken. Er holte tief Luft und sog den Geruch nach Schwefel und Rauch von den schwelenden Gebäuden hinter ihnen ein. »Sie haben es geschafft, eine Menge Schaden anzurichten, und sind trotzdem entkommen. Glaubst du wirklich, ich mache mir Gedanken wegen ihrer Sicherheit? Sie ist stärker als wir alle zusammen.«
    Â»Sie hat genauso eine Achillesferse wie du.« Leon trank noch einen Schluck aus dem Flachmann. Die Hetzer, die hinter ihm Wache standen, grinsten wissend. »Und du hast sie genau in die Arme ihrer größten Schwäche getrieben.«
    Mason erstarrte.
    Â»Sie steht auf hübsche Jungs, stimmt’s?«, fuhr Leon fort. »Sie mag dich, aber da gibt es noch jemandem, dem sie nicht widerstehen kann. Das gefällt dir bestimmt nicht. Die zweite Geige zu spielen. Wissen, dass du nie die Nummer eins in ihrem Herzen sein wirst, egal, was du tust oder sagst, um sie zu beeindrucken.«
    Â»Mit Daniel kann sie machen, was sie will«, sagte Mason so beiläufig wie möglich. »Ihre Entscheidung, nicht meine.«
    Â»Ist sie besser als Chickadee? Aber bei diesem hübschen Vögelchen bist du ja auch nicht zum Zug gekommen. Die Kleine hatte zu viel mit dem Sterben zu tun.«
    Â»Das geht dich überhaupt nichts an.« Die Wut in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er versuchte, sie zu unterdrücken, doch es wurde immer schwieriger.
    Leon stand langsam auf und strich seine Hose glatt. »Du solltest dich mal etwas fragen«, sagte er mit einem breiten Grinsen. »Woher willst du wissen, dass ich das nicht alles geplant habe? Hast du wirklich geglaubt, ich hätte den dilettantischen Überfall deiner Freunde nicht geahnt? Ich wusste, dass es dazu kommen würde, und das wahrscheinlich schon vor dir. Gut, ich gebe zu, ich habe nicht damit gerechnet, dass deine Jungs und Mädchen so viel Schaden anrichten würden. Ich habe sie vielleicht ein bisschen unterschätzt. Und wer hätte gedacht,

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