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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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ihm.“
    Holt nickte, entgegnete jedoch nichts.
    „Uns interessiert nun, wie extrem diese Streitigkeiten wirklich waren und ob sich dort unter Umständen ein Mordmotiv verbirgt.“
    „Ich versichere Ihnen, dass ich Manfred nicht getötet habe. Ich hatte zwar öfters Streit mit ihm, aber deshalb habe ich ihn noch lange nicht umgebracht. Das ist undenkbar. Völlig unlogisch. Absolut lächerlich.“
    „Lächerlich“, wiederholte Thomas. „Das ist ein starkes Wort. Zumal Sie keine Alibis für die Tatzeiten aufweisen können. Laut Ihrer Aussage waren Sie nämlich immer alleine zuhause, als die Morde verübt wurden.“
    „Das ist richtig. Alibis brauche ich auch nicht. Ich bin ein einfacher, ehrlicher Bürger, der jedem Menschen ins Gesicht sagt, was Sache ist. Daher benötige ich keine Alibis. Ich stehe aufgrund meiner ausgeglichenen Grundeinstellung von vornherein nicht unter Verdacht.“
    „Eine interessante Ansicht. Die mag für Sie vielleicht funktionieren, wir kümmern uns jedoch um Fakten. Und dazu gehören in erster Linie die fehlenden Alibis.“
    Holt schob ein Bein vor. „Ich habe Ihnen bereits alles gesagt, was Sie über mich wissen müssen. Mehr werde ich nicht hinzufügen.“
    „Das ist schade. Denn ich glaube, dass in Ihnen noch viel mehr vorgeht, als Sie nach außen hin zeigen.“

46
    Nora fixierte Mario Meier und erklärte: „Und dann hätten wir da noch die Familie Meier. Sohn und Tochter des Ermordeten haben uns beteuert, dass ihr Vater eine Art ‚Vorbild’ für sie gewesen sei. Demnach scheint es sehr unwahrscheinlich, dass die beiden etwas mit dessen Ermordung zu tun haben.“
    Wie aufs Stichwort sprang Mario auf und keifte: „Das ist doch wohl klar! Nicole und ich haben unseren Vater verehrt! Er war eine Quelle der Freude und Energie für uns! Wir hätten ihn niemals töten können! Niemals! Ich verbitte mir solche absurden Ideen!“
    „Eine Quelle der Freude und Energie“, wiederholte Nora. „Diese Wortwahl scheint mir recht ungewöhnlich für jemanden in Ihrem Alter zu sein. Dasselbe Gefühl hatte ich auch schon bei unserer ersten Begegnung in Ihrem Elternhaus. Sie haben meinem Kollegen und mir so wortgewandt und unmissverständlich versichert, Ihren Vater zu ‚verehren’, dass wir prompt misstrauisch wurden. Sie und Ihre Schwester haben Ihren Vaterso sehr gelobt, dass wir den Eindruck gewannen, Sie wollten gezielt etwas verbergen. Sie haben zu sehr betont, wie toll Ihr Vater war.“
    „Das ist eine Frechheit! Ich studiere Deutsche Philologie hier an der Uni. Daher weiß ich mich selbstverständlich viel gebildeter auszudrücken als der Rest hier im Raum! Und Sie haben ganz bestimmt nicht das Recht, so über uns und unseren Vater zu reden! Er war eine Inspiration für meine Schwester und mich! Das war nicht einfach nur so dahin gesagt! Wir lügen nicht! Niemals!“
    „Sie lügen niemals?“
    „Nein!“
    „Und Ihre Schwester auch nicht?!“
    „Nein!“
    „In diesem Fall bewundere ich Sie. Denn ohne rot zu werden lügen Sie mir mitten ins Gesicht, indem Sie behaupten, niemals zu lügen.“ Nora schüttelte ungläubig den Kopf. „Eine respektable Leistung.“
    Mario schnaufte. „Ich warne Sie! Sie unterstellen mir etwas, das Sie nicht beweisen können! Und das ist Rufmord! Da hat der komische Journalist dort vorne vollkommen recht!“
    „Was heißt hier ‚komisch’?“, echauffierte Frank Gunst sich. „Achten Sie gefälligst auf Ihre Worte, Kumpel!“
    „Ich bin nicht Ihr Kumpel, kapiert?!“, schoss Mario zurück. „Oder haben Sie etwa schon vergessen, dass ich Sie am Abend der Ermordung meines Vaters von unserem Grundstück verjagt habe?!“
    Tommy sah Gunst überrascht an. „Sie waren bei den Meiers, nachdem deren Familienoberhaupt ermordet worden war?“
    „Das ist zwar wahr, aber das spielt hier keine wesentliche Rolle, oder?“
    „Meinen Sie? Um das zu beantworten, könnten Sie uns vielleicht sagen, was Sie bei den Meiers wollten und wie Sie überhaupt dorthin gelang…“ Tommy hielt inne, als ihm die Antworten selbst in den Sinn kamen. „Aber natürlich. Auf der Suche nach der ‚Riesenstory’ haben Sie meine Kollegin und mich vom Tatort zu den Meiers verfolgt, nicht wahr?“
    Gunst seufzte. „Das war nicht richtig von mir, das gebe ich zu. Aber ich wollte einfach nur einige exklusive Einblicke in das Leben der Meiers erhaschen, bevor meine Konkurrenten sich die Story -“ Als er die vielsagenden Blicke der Kommissare sah, verstummte Gunst. Er sah zu Boden

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