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Rache: Die Eingeschworenen 4

Rache: Die Eingeschworenen 4

Titel: Rache: Die Eingeschworenen 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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ich nichts sagte, machte er eine ungeduldige Handbewegung.
    » Randr Sterki ist in diese Gegend gesegelt.«
    Bei dieser Nachricht setzte ich mich auf, und die Erinnerung kam hoch wie der Gestank aus einem verstopften Scheißhaus. Randr der Starke war die rechte Hand von Klerkon gewesen. Nach dessen Tod hatte er die meisten Männer seiner Mannschaft übernommen und war mit ihrem Schiff, der Drachenflügel, zu einer Insel vor Aldeigjuborg gesegelt.
    Klerkon. Das war in der Tat eine schreckliche Erinnerung. Er hatte uns überfallen und gerade noch lange genug gelebt, es zu bereuen, denn wir hatten uns auf sein Winterlager auf Svartey, der Schwarzen Insel, gestürzt, wo wir nur die Frauen, die Sklaven und Kinder seiner Mannschaft vorfanden– und Krähenbein, der ans Scheißhaus angekettet war.
    Nun ja, auf Svartey waren Dinge passiert, wie sie auf Raubzügen nun einmal passierten, aber die Männer, die zu lange stillgesessen hatten und jetzt losgelassen worden waren, angefeuert von einem rachedurstigen Krähenbein, hatten in Blut wahrlich gebadet und kleine Kinder an die Wände geworfen. Später hatte Krähenbein Klerkon entdeckt und getötet– aber das ist eine andere Geschichte, geeignet für Nächte, in denen man am besten am Feuer sitzt, damit man keine Gänsehaut bekommt.
    Solange wir und Prinz Wladimir mit Klerkon beschäftigt waren, konnte Randr Sterki ungehindert seinen Raubzügen nachgehen, aber als alles vorüber war, schickte Wladimir Sigurd Axtbiss, Krähenbeins nasenlosen Onkel und Befehlshaber der Druschina, um Randr kräftig auf die Finger zu hauen.
    Doch dieses Unternehmen ging leider schief, wie ich hörte, und als Krähenbein wild entschlossen hinterhergezogen war, waren Randr Sterki und seine Mannschaft verschwunden; seinen Onkel fand er an eine Eiche genagelt vor, als Opfer für Perun. Seine berühmte silberne Nase war weg; man erzählte sich, Randr Sterki trage sie an einem Lederband um den Hals. Seitdem verfolgte Krähenbein die Fährte des Mannes, der seinen Onkel getötet hatte, aber bisher ohne Erfolg.
    » Was für eine Spur hast du gefunden, die dich hierherführt?«, fragte ich, denn ich wusste, ihn dürstete es nach Rache. Diesen Durst kannte ich nur zu gut, denn er war der Grund gewesen für das, was wir Randr Sterki und seinen Verwandten in Klerkons Halle auf Svartey angetan hatten; und selbst wenn wir im Kriegszustand waren– was wir dort angerichtet hatten, machte mich beklommen.
    Krähenbein war fertig mit seinen Stiefeln und zog sie an.
    » Die Vögel haben es mir erzählt«, sagte er schließlich, und ich zweifelte nicht daran; der kleine Olaf Tryggvesson wurde Krähenbein genannt, weil er aus dem Verhalten der Vögel erkannte, was die Nornen webten.
    » Er wird aus drei Gründen hierherkommen«, fuhr er fort, und seine Stimme wurde immer höher, weil er sich gegen den Lärm in der Halle durchsetzen musste. » Man kennt dich, denn du bist nicht nur berühmt, sondern auch wohlhabend.«
    » Und der dritte Grund?«
    Er brauchte mich nur anzusehen, das war genug. Die Erinnerung an Klerkons Winterlager auf Svartey, an Feuer und Blut und Raserei– all das stieg wieder in mir hoch.
    Da war sie wieder, diese verfluchte Erinnerung, sie hing da wie ein abgezogenes Fell. Ruhm kommt immer zurück und verfolgt einen bis ins Grab; mein Spitzname, Bärentöter, war der Beweis dafür, denn auch wenn ich den weißen Bären gar nicht selbst getötet hatte, wusste das niemand außer mir. Dennoch– diese Geschichte, zusammen mit allen anderen, die von den angeblichen Heldentaten der Eingeschworenen handelten, brachte ständig neue Männer zu mir, entweder um uns beizutreten oder uns herauszufordern.
    Und jetzt kam Randr Sterki, der seine eigenen Gründe hatte. Der Ruhm der Eingeschworenen machte es einfach, mich zu finden, und da ich nur über wenige Krieger verfügte, war ich ein lohnenderes Ziel als eine Schiffsladung harter Rus unter dem Schutz des Prinzen von Nowgorod.
    » Randr Sterki besitzt keine Anziehungskraft für einen guten Krieger«, sagte Krähenbein. » Aber du schon, und der Mann, der dich tötet, erlangt mit dieser Tat nicht nur dein Vermögen und deine Frauen, sondern auch deinen Ruhm.«
    Er sagte es mit seiner hohen Kinderstimme, fast schrie er; und wenn ich jetzt daran zurückdenke, war es merkwürdig, dass in diesem Moment der Lärm in der Halle erstarb. Alle drehten sich nach uns um, die Stille hing im Raum wie eine Staubwolke.
    » Es ist nicht ganz einfach, mich umzubringen«,

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