Rache einer Hure ROTE LATERNE Band 9 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
mit mir.«
»Wir glauben, dass wir die Beweise finden.«
»Beweise?« Er schrie. »Was sind denn das für Beweise? Das sind doch nur Indizien!«
»Eben«, sagte Malten. »Aufgrund von Indizien wurde Vera Wassilowski seinerzeit inhaftiert. Aufgrund von Indizien wurde sie verurteilt und aufgrund von Indizien hat sie ihre Strafe fast abgesessen. Aber ich will Ihnen etwas sagen. Ich zweifle noch heute keinen Augenblick daran, dass nicht Vera, sondern Sie dem alten Weinberg eins über den Schädel gegeben haben.«
Er wurde kreidebleich.
»Veras Rache!«
»So, Veras Rache. Hatte sie Grund, sich zu rächen?«
Da schnellte plötzlich Malten nach vorn.
»Sie, ich sage Ihnen was. Die ist gar nicht tot. Die hat sich nur totgestellt.«
»Hören Sie auf. Sie verweisen eine Mordgeschichte in den Bereich der Märchen und Erfindungen. Also, nee, Malten, jetzt kommen Sie mir nicht mit dieser Tour. An Tatsachen und Indizien kann die Ermittlungsbehörde nie vorbei. Sie konnte es auch nicht, als man den Fall Vera Wassilowski untersuchte.«
Man brachte den Wagen von Hubert Malten in den Hof des Polizeipräsidiums. Hauptkommissar Grätner war zugegen, als die Spurensicherung ihre Arbeit aufnahm. Man durchsuchte das Innere des Wagens sehr sorgfältig. Dann wurde der Kofferraum geöffnet.
Grätner hatte Augen wie ein Luchs. Schließlich wies er auf den Teppichboden, der sich im Kofferraum des Wagens befand.
»Hier«, sagte er zu einem der Beamten. »Sehen Sie diese schwärzlichen Flecken hier?«
»Das könnte Blut sein«, meinte einer der Beamten von der Spurensicherung.
»Okay, dann schafft mal diesen Teppichboden ins Labor. Von den Abmessungen des Kofferraums her hat Malten diesen Karton wohl darin transportieren können. Er musste allerdings mit offenem Deckel fahren. Aber das ist eine andere Sache. Wir wollen sehen, was es mit diesem Fleck auf sich hat.«
Am Nachmittag bekam Grätner das Untersuchungsergebnis. Es handelte sich tatsächlich um eingekrustetes
Blut. Es hatte die gleiche Blutgruppe wie das in Veras Wohnung.
»So«, sagte Karl Grätner. »Das wird nun wohl für einen Haftbefehl reichen. Es wird sogar dem Staatsanwalt für eine Anklage reichen. Jetzt gilt es nur noch, herauszufinden, ob und wie weit die Pollmann in diese Geschichte verwickelt war.
Man ließ Polly wieder vorführen. Sie tobte, wie eine Irrsinnige.
»Nun erst mal schön ruhig und langsam, Polly. Ich möchte dich vom neuesten Stand der Dinge informieren. Wir sind so gut wie sicher, dass Hubert Malten Vera Wassilowski getötet und beiseitegeschafft hat. Suchmannschaften haben auf dieser Müllkippe herumgewühlt. Aber das war aussichtslos.«
»Hubert ist kein Mörder!«
»Ach, nein? Du verteidigst ihn wieder. Polly, die Beweise sind erdrückend. Wir haben Blutspuren in Maltens Wagen gefunden. Ja, wir haben sogar die Hose sichergestellt, die Malten an dem Tag des Mordes getragen hat. Auch an dieser Hose befindet sich Blut. Blut von Vera.«
Polly wurde kreidebleich.
»Und was habe ich damit zu tun?«
»Wohl 'ne ganze Menge. Erstens, mein Engel ...«
»Ich bin nicht Ihr Engel!«
»Auch gut«, sagte Grätner trocken. »Soll ich vielleicht besser Fräulein Pollmann sagen?«
»Es wäre mir lieb«, sagte Polly.
»Also gut, versuchen wir es auf die höfliche Tour, Fräulein Pollmann. Sie haben zum einen falsch ausgesagt.«
»Ich? Wieso ich?«
»Im »Schmuckkörbchen« haben Sie doch behauptet, Malten sei zum Zeitpunkt des Mordes bei Ihnen gewesen. Nicht wahr, das haben Sie doch gesagt? Malten war nicht bei Ihnen zum Zeitpunkt des Mordes. Er war in Veras Wohnung. Wieso haben Sie Malten zu decken versucht?«
»Mein Gott, halt so!«
»Ach, und halt so machen Sie immer 'ne falsche Aussage, Fräulein Pollmann. Ja, Sie schwören sogar vor Gericht.«
»Ich habe noch nicht geschworen«, keuchte Polly. »Ich habe das nur so gesagt, weil Sie Hubert bedrängt haben. Ich wollte nicht, dass Hubert in den Verdacht gerät, Vera umgebracht zu haben.«
»Er hat Vera umgebracht!«
Sie senkte den Kopf. Er sah, wie sie ihre Hände zu Fäusten ballte.
»Aber ich habe damit nichts zu tun!«
»Tatsächlich nicht? Malten könnte bald anderer Meinung sein. Sie haben dieses Testament gefälscht ...«
»Habe ich nicht!«
»Hören Sie auf, Fräulein Pollmann, der Beweis dafür ist erbracht. Oder haben Sie diesen Beamten vergessen?«
»Dieser Idiot!«, keuchte Polly. »Der muss sich geirrt haben. Ich war nie in Wandsbek auf einem
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