Racheengel der Vampire - Sehnsucht
schleichenden Geruchswechsel einer schwangeren Vampirin würde er auch nicht wahrnehmen, weil er ihr viel zu nahe war.
Vor Hunger erwachte Angel ein paar Stunden später und brauchte noch dringender eine Dusche. Achtlos ließ sie ihr Handtuch im Bad zurück, blickte zu Jack, der immer noch im Bett lag und sie aufmerksam beobachtete. Versonnen fiel sein Blick wieder auf ihren Bauch.
„Du bist so schweigsam. Ist irgendwas?“, fragte sie, bevor sie sich ans Fenster stellte.
„Ich denke nur ein bisschen über uns nach.“
Angel blickte über die Schulter. „Was denkst du denn?“
„Dass du Hunger hast und ich dir jetzt etwas holen werde.“ Eine Notlüge, denn wie sie dort stand, verpasste ihm einen wohligen Schauer nebst Latte.
„Das ist lieb“, sagte sie und beugte sich auf die Fensterbank. „Die Aussicht ist erdrückend und gleichzeitig unglaublich. Ich habe noch nie durch ein Fenster gesehen und dabei keinen Himmel erblickt.“
Lediglich seine Boxershorts zog Jack über und stellte sich kurz zu ihr. „Sweety, wenn du am Fenster stehst, kannst du dir dann etwas überziehen? Harlem ist ein anerkannter Spanner und wir haben ihn gestern schon glücklich gemacht. Das sollte ein für alle Mal reichen. Er soll dich so nicht sehen.“
Sie wandte sich zu Jack um und sah zu ihm auf.
Ein Stück ließ Angel sich von Jack vom Fenster wegziehen. Er legte ihr eine Hand unters Kinn und hauchte ihr einen Kuss auf. „Ich hol uns jetzt etwas Nahrhaftes und dann erwarte ich, dich im Bett vorzufinden.“
Tja, den Gedanken hegte sie schon, als sie sich auf der Fensterbank bewusst vorbeugte, nun schob sie ihn weg und schwang ihre Hüften an ihm vorbei.
Tief und kehlig knurrte er ihr hinterher, drehte sich der Tür zu und verschwand.
Angel schlüpfte zwischen die Kissen und fuhr jäh wieder hoch. Übelkeit überkam sie und sie schaffte es gerade ins Bad, wo sie sich übergab, doch mehr als Magenflüssigkeit hatte sie nicht mehr in sich. Mit leicht wackeligen Beinen wusch sie ihr Gesicht und ging wieder ins Bett. Sie hatte das viele kalte Eis beim Abendessen wohl nicht vertragen.
Es lag momentan eher an ihrem leeren Magen und der anwachsende Hunger war schuld, aber das wusste sie nicht.
Mit zwei Gläsern und einer Flasche kam Jack zurück. Angel lechzte förmlich nach dem Blut. Kein Ding, er füllte ihr Glas gleich wieder auf und beäugte sie beim Trinken.
„Ist dir in den letzten Stunden übel gewesen?“
Über den Rand des Glases in seine grünen Augen schielend setzte sie das Glas kurz ab. „Nein. Warum?“
„Ich frage nur, weil Rinderblut nicht wirklich gut für uns ist“, wich er aus.
„Nein, bisher ging’s mir blendend.“
Überzeugend kam das nicht rüber und etwas stimmte auch nicht, denn sie hätte erst gegen Mittag so ausgehungert sein dürfen. Das Abendessen mit dem rohen Rindfleisch, das Vampire sehr langsam abbauten, hätte für ein anhaltendes Völlegefühl sorgen müssen.
„Hast du überhaupt geschlafen?“, fragte Angel und starrte erstaunt auf das neue Bild an der gegenüberliegenden Wand.
Jack sah von ihrer Oberlippe, an dessen Rand ein leckerer Blutbart war, zum Bild. „Sweety, ich konnte bei deinem Anblick nicht schlafen. Siehst du, so weit hast du mich schon. Ich kann neben dir nicht einschlafen … muss dich ansehen.“
Ihre Zunge fuhr über die Oberlippe und Angel wollte schon die Blutreste ablecken, doch Jack war schneller.
„Ich kann mich nur wiederholen. Du machst mich wahnsinnig vor Liebe.“
Liebevoll küsste Angel über seine Wange. „Das geht mir nicht anders, aber wenn du mich so intensiv beglückst, dann schlafe ich danach vor Erschöpfung ein.“
„Sweety?“
„Ja mein Liebster?“
„Versprich mir etwas?“
Erwartungsvoll blickte sie in seine Augen.
„Mach niemals einem anderen Mann schöne Augen.“
„Nur wenn du keinem anderen Rock hinterhersiehst.“
„Abgemacht. Sweety?“
„Ja Jack?“
„Wie gefällt dir das Bild denn nun?“
Angel errötete, als sie wieder zum Bild blickte. „Ich bin froh, dass ich, als du es gemalt hast, auf dem Bauch gelegen habe.“
„Warum?“, fragte er hinterhältig nach, um sie noch ein wenig verlegener zu machen.
„Na, ja … ich bin völlig nackt darauf und von vorne … und wenn es jemand sieht … das ist doch … das wäre doch … peinlich.“
„Ich hätte dich auch mit gespreizten Beinen gemalt und es aufgehängt.“
„Du bist unmöglich, Jack MacDragon“, prustete sie und wollte sich
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