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Radio Rocky Beach

Radio Rocky Beach

Titel: Radio Rocky Beach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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einer der großen Rolltreppen durch die Etagen.
    »Es ist seltsam«, stellte Justus fest. »Unter diesen ganzen Leuten hier befinden sich garantiert auch einige Verbrecher. Vielleicht ist einer von denen sogar unser Autoknacker von gestern. Theoretisch könnte es jeder sein. Der Dicke da vorn mit dem Bart … oder eine von den beiden Frauen mit der Kinderkarre?«
    »Oder vielleicht bist du es ja selbst, Just?«, warf Bob lachend ein.
    »Richtig«, fuhr Justus fort. »Nichts kann man aus­schließen, bevor nicht das Gegenteil bewiesen ist.«
    »Kaufen wir uns lieber ein Eis«, unterbrach Peter das Gespräch und schob die beiden zum Ausgang.
    An dem großen Platz vor dem Rathaus gab es das beste und billigste Eiscafé von Rocky Beach. Bob und Peter bestellten sich jeder eine Kugel Meloneneis – Justus nahm fünf Kugeln Vanille. Dann setzten sie sich an den Springbrunnen in der Mitte des Platzes.

    Der Brunnen bestand aus einer riesigen Bronzefigur. Es war ein Denkmal für den Helden der Stadt: Fred Fireman. Im Jahre 1902 wütete in Rocky Beach ein verheerender Brand. Fred Fireman gelang es, mit drei Kollegen der freiwilligen Feuerwehr die Kirche vor den Flammen zu retten. Er hatte den Einsatz nicht überlebt und darum stand er jetzt in Bronze gegossen mit seiner Wasserspritze in der Hand mitten in der Stadt.
    »Vielleicht hat ja auch unser lieber Fred den Wagen aufgebrochen?«, begann Bob wieder von vorn und zeigte auf den Brunnen. Justus ignorierte es, schleckte an seinem Eis und betrachtete die Karte.
    »Oder es waren geheimnisvolle Gullimänner, die nachts aus der Kanalisation herausklettern und armen Tanten die Mäntel klauen.« Justus tat, als hörte er nicht zu, und guckte gelangweilt in den Springbrunnen. Das Wasser schoss gleichmäßig aus Firemans Spritze und tropfte fröhlich nach unten.
    Bob fing erneut an: »Aber es können auch Außerirdische mit einer Tarnkappe gewesen sein, die auf der Suche nach Monatskarten waren und … « Weiter kam er nicht, denn plötzlich sprang Justus auf und Bob ließ vor Schreck sein Eis fallen.
    »Fireman!«, rief Justus laut. »Das ist es! Fireman mit seiner Wasserspritze.«
    »Hast du einen Knall, Just? Fireman soll Autos aufbrechen?«, rief Peter entgeistert.
    »Quatsch, er hat mich nur auf eine Idee gebracht.«
    Peter und Bob starrten Justus gebannt an.

Wasserspiele
    Justus hob vom Boden ein Stöckchen auf und kratz­te damit einen kleinen Kreis in den Sand. Dann begann er zu erklären: »Also, dies ist Fireman von

    oben betrachtet. Aus der Mitte spritzt das Wasser hoch und tropft dann überall um ihn herum wieder runter.« Mit dem Stöckchen machte Justus lauter kleine Punkte. »Das hier sind alles Wassertropfen. Und jetzt guckt euch mal die Karte an, die Reynolds uns gegeben hat!«
    Er legte die Karte daneben. Peter und Bob betrachteten abwechselnd das Bild und dann Justus’ Zeichnung im Sand.
    »Na ja, auf der Karte sind lauter schwarze Nadeln. Und hier sind die Wassertropfen«, stellte Peter fest. Bob begann ebenfalls zu grübeln: »Ich glaube, ich weiß, worauf Just hinauswill: Um beide Ansammlungen kann man einen Kreis ziehen.«
    Justus war jetzt sehr aufgeregt und erklärte weiter: »Bei den Wassertropfen befindet sich im Zentrum Fireman. Aber wer ist bei den schwarzen Nadeln in der Mitte?«
    »Der Autoknacker … «, durchzuckte es Peter und Bob gleichzeitig.
    Die drei ??? sahen sich gegenseitig eine Weile an und Justus war selbst ganz erstaunt über seine Theorie. Doch dann überlegte er weiter: »Es könnte so sein: Der Täter wohnt tatsächlich genau hier in der Mitte. Von da aus zieht er dann los auf Klautour, wie ein Löwe auf Beutejagd. Doch aus irgendeinem Grund bricht er nur Autos auf, die in diesem Kreis stehen.«
    »Vielleicht kann er nicht so weit laufen«, warf Peter ein.
    Bob war jetzt ebenso aufgeregt: »Oder der Typ hat nicht so viel Zeit. So, als ob Werbung im Fernsehen läuft und du musst zurück sein, bevor der Film weitergeht. Jetzt brauchen wir nur noch gucken, wer da in der Mitte wohnt.«
    Bob nahm die Karte in die Hand und betrachtete sie angestrengt durch seine Brille. Dann verzog er sein Gesicht. »Ich glaube, ich muss euch enttäuschen. Dort, wo der Unbekannte sein sollte, ist nichts. Da steht nur das ehemalige Gefängnis von Rocky Beach. Mein Vater hat mal eine Reportage über diese Ruine geschrieben und mich dazu mitgenommen.« Bobs Vater war Reporter bei einer großen Zeitung in Los Angeles.
    »Na ja«, meinte dann aber Justus. »So

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