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Rächer des Herzens (German Edition)

Rächer des Herzens (German Edition)

Titel: Rächer des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Kopf. „Sie sehen mich genauso überrascht, wie Sie selbst es sind, Mr. Warwick.“
    Er lachte, und sein Lachen brach sich wie ein Echo an den Wänden des fast leeren Raumes. „Vielleicht habe ich Ihren Bruder dann doch unterschätzt, Lady Stockhaven.“
    Isabella bezweifelte dies, denn sie hatte das starke Gefühl, dass all das überhaupt nichts mit Freddie zu tun hatte, sondern dass sie unwissend selbst in eine Falle getappt war. Sie wünschte, Marcus hätte sie seine Pläne wissen lassen. Aber er wirkte an diesem Morgen recht beschäftigt, und sie hatte sich nicht wohlgefühlt. Als es ihr dann besser ging, war sie zuerst darauf bedacht, Indias Geist für immer zu bannen …
    „Wenigstens ist Ihre Gegenwart ein Trost für mich, Lady Stockhaven“, sagte Warwick. „Denn dadurch sehe ich einen Ausweg.“ Er sah sie an. „Sie lassen sich nicht schnell erschrecken, nicht so wie Ihre kleine Cousine. Vielleicht habe ich sie deshalb immer beschützen wollen.“
    „Es ist schade, dass man Ihnen nicht erlaubt hat, das zu tun“, sagte Isabella mit ehrlicher Überzeugung in ihrer Stimme. Wenn Lord John Southern diesen Mann nicht daran gehindert hätte, seine Tochter zu sehen, und seinen Antrag nicht so verächtlich abgewiesen hätte, dann hätten sich die Dinge vielleicht ganz anders entwickelt.
    Warwick kam jetzt immer näher. Bei der Suche nach seinem Sohn war ihm jedes Mittel recht. Isabella sah es in seinen Augen. Warwick würde jedes noch so tollkühne Risiko eingehen, wenn er glaubte, dadurch seinen Sohn finden zu können.
    „Was wissen Sie sonst noch?“, fragte er dann.
    „Ich weiß, dass meine Cousine und Lady Jane im Frühjahr 1804 Schottland besucht haben“, antwortete Isabella ruhig. „Es war eine lange Reise zu einem ungastlichen Ort. Jetzt ist mir klar, dass sie einen dringenden Grund dafür hatten. Zu der Zeit aber wusste ich das noch nicht.“
    Eine Pause trat ein. Ein Sonnenstrahl streifte Edward Warwicks eingefallene Wange und ließ die tief eingegrabenen Linien stark hervortreten.
    „In Schottland war ich auch“, antwortete Warwick ruhig. „Ich war überall und habe mit jedem gesprochen, den ich finden konnte, und doch habe ich keine Spur von meinem Sohn.“
    Isabella musste schlucken. Sie war nicht sicher, wie es kam, dass sie und Warwick in so kurzer Zeit fast unwillkürlich zu einer Verständigung gefunden hatten. Trotz seines furchteinflößenden Rufes hatte Isabella Mitgefühl für Edward Warwick. Sie wusste, wie es in ihm aussah.
    „Der Gärtner und seine Frau, die ihn adoptierten“, sagte sie, „wohnten in London.“
    „Sie sind tot.“
    Diese bedeutungsschweren Worte fielen in den Frieden des Raumes hinein und brachten einen eisigen Hauch mit sich.
    Isabella sagte: „Jemand in Salterton muss doch wissen …“
    Warwick machte eine plötzliche Bewegung und unterbrach sie erneut. „Ihr Onkel hat sein Geschäft zu gut versehen.“ In seiner Stimme lag eine solche Bitterkeit, dass es Isabella kalt über den Rücken lief. „Er konnte schweigen wie ein Grab. Er vernichtete jeden Hinweis, der dem Ruf seiner Tochter hätte schaden können.“
    Isabella hob die Hände in einer hilflosen Geste. „Er hat eben getan, was er für richtig hielt.“
    Warwick verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln. „Er hat das getan, was seinem guten Namen nützlich war. Indias Gefühle waren ihm völlig gleichgültig. Er trägt die Verantwortung dafür, dass sie unglücklich war.“
    „Wieso?“
    „Sie haben es selbst gesagt. Dadurch, dass er mir nicht erlaubte, um sie zu werben.“ Dann wandte Warwick sich Isabella so plötzlich zu, dass sie unwillkürlich einen Schritt zurücktrat, ehe ihr klar wurde, dass seine Heftigkeit nicht ihr, sondern seinen Erinnerungen galt. „Er erlaubte seiner Tochter – seiner schwangeren Tochter – nicht, den ausschweifenden unehelichen Sohn eines irischen Schmarotzers zu heiraten.“ In seinen Augen war eine verzweifelte Belustigung zu sehen. „Ich habe nur zitiert.“
    „Und doch sind Sie zurückgekommen und haben es wieder versucht.“
    „Ja.“ Sein Blick streifte sie kurz, aber Isabella merkte, dass er sie gar nicht ansah. „Ich kam im folgenden Sommer zu diesem verdammten Ball und versuchte noch einmal mein Glück. Lord John drohte, mich auf die Straße werfen zu lassen. Da verlor ich die Beherrschung und schwor, dass ich jedem von der Schande seiner Tochter erzählen würde.“
    „Das hätten Sie aber niemals getan“, sagte Isabella.
    In Warwicks

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