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Rächer des Herzens (German Edition)

Rächer des Herzens (German Edition)

Titel: Rächer des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Schulden zu bezahlen“, sagte Freddie hastig. „Feiner Kerl, dein Mann, Bella.“
    „Es gab eine Zeit, da hast du anders über ihn gedacht“, antwortete sie trocken. „War das wegen India, Freddie?“
    Er zuckte zusammen und sah sie mit großen Augen an. „Verdammt, Bella, was meinst du damit?“
    Sie lächelte wehmütig. „Nachdem Warwick dich verletzt hatte, sagtest du mir, du seiest froh, dass du mir endlich einmal hattest helfen können. Ich habe das sehr gut verstanden, Freddie …“ Sie lächelte ihn liebevoll an. „Du hast aber auch angedeutet, dass du es auch für India getan hast.“
    Sie wartete. Freddie lag jetzt ganz still. Er hatte die Augen geschlossen, und die Wimpern hoben sich dunkel gegen seine Wangen ab. Es rührte ihr Herz an. Er sah aus wie der Schuljunge, der er gewesen war, als er sich in seine Cousine verliebt hatte.
    „Pen hat mir“, fuhr sie mit sanfter Stimme fort, „gerade von einem Brief erzählt, den sie am Tag nach meiner Hochzeit in meinem Schlafzimmer auf Standish House gefunden hatte. Er war an Miss I. S. adressiert, und daher nahm sie an, dass er für mich bestimmt war. Aber das war er nicht, oder, Freddie? Er war für India. Sie war zur Hochzeit zu uns gekommen. Die Nacht davor teilte sie sich das Zimmer mit mir, aber danach hatte sie es für sich. Der Brief war für sie.“ Isabella holte tief Atem und fuhr fort: „Und ich glaube, du warst der Absender.“
    Freddie öffnete wieder die Augen. Der Blick seiner blauen Augen war klar, aber etwas darin sagte Isabella mehr als alle Worte, was er für India empfunden hatte.
    „Ich wollte, dass sie mit mir fortging“, sagte Freddie dann. Seine Stimme war rau. „Ich konnte es nicht mehr ertragen. Sie war so unglücklich, seit Lord John sie gezwungen hatte, auf Warwick zu verzichten und ihr Kind wegzugeben. Ich wusste, dass sie mich nicht liebte – sie hat immer nur Warwick geliebt –, aber ich liebte sie.“
    Bei diesem Bericht schnürte es Freddie fast die Kehle zu. „Sie war nicht wie du, Bella. Sie war nicht stark. Sie konnte nicht für sich sorgen. Das wollte ich für sie tun, und deshalb machte ich ihr einen Heiratsantrag. Sie aber antwortete, dass ihre Familie nie damit einverstanden wäre.“ Er befeuchtete seine Lippen. „Ich war nicht nur ihr Cousin, sondern stand auch ohne jeden Penny da – fast so eine schlechte Partie wie Warwick selbst. Und ich wusste von dem Kind. Lady Jane wollte sicherstellen, dass India jemanden heiratete, der die Wahrheit nicht kannte.“
    „Marcus“, sagte Isabella. „Er war nicht in Salterton, als India Warwick kennenlernte, und im darauf folgenden Jahr war er zu sehr mit seinen Gefühlen für mich beschäftigt …“
    „Und Marcus wollte dich ersetzen“, sagte Freddie, „ob er es wahrhaben wollte oder nicht. Lady Jane hielt dies für eine im Himmel geschlossene Verbindung. Erst später erkannte sie, dass Marcus für India nie die Liebe aufbringen konnte, die er für dich hegte. Und so meinte sie zu ihrer Tochter, dass sie lieber deine statt ihrer Mutter wäre. India war daraufhin furchtbar wütend.“
    „Und deshalb sagte sie Marcus, dass ich einen Keil zwischen Mutter und Tochter getrieben hätte“, ergänzte Isabella. „Wie viel du doch immer gewusst hast, Freddie!“
    Er machte eine leicht hilflose Bewegung und zuckte prompt vor Schmerzen zusammen. „Ich konnte Marcus früher nie leiden“, gestand er. „Zuerst gab ich ihm die Schuld dafür, dass er dich gehen ließ, und dann dafür, dass er India heiratete. Aber ich muss gestehen, dass ich mindestens genauso schuldig war. Ich hätte Papa entgegentreten müssen, und ich hätte zu Lord John gehen und darauf bestehen können, dass er mir die Ehe mit India erlaubte …“ Er schüttelte den Kopf. „Alles verdammt falsch gelaufen.“
    Isabella legte den Arm um ihn und richtete ihn auf, sodass er von dem Glas Wasser trinken konnte, das sie ihm hinhielt.
    „Danke“, sagte Freddie, als sie das Glas wieder niedersetzte. „Danke dir, Bella.“
    Sie lächelte. Dann legte sie die Miniatur, die sie aus Lady Janes Schlafgemach genommen hatte, auf Freddies Nachttisch und ging, um ihn schlafen zu lassen.
    Isabella fand Marcus in der Eingangshalle, wo er sich gerade von dem Architekten verabschiedete. Belton, der in der Woche zuvor aus dem Londoner Haus hierher gekommen war, hielt ihm Mantel und Stock bereit. Marcus’ Gesicht leuchtete auf, als er Isabella gewahrte.
    „Du kommst gerade richtig, um mit mir den Tee einzunehmen,

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