Rätsel um 7: ... den tiefen Keller
drüben!«
Und gleich darauf drang ein leises und drohendes Knurren zu ihnen, und Barny flüsterte:
»Er wird doch niemandem begegnet sein? Ich will einmal nachsehen, irgend etwas muß er ja so anknurren.«
Mit klopfendem Herzen sah Stubs ihn sich geschmeidig durch die Öffnung schieben, lauschte mit angehaltenem Atem und rief endlich leise in die ihm unheimlich werdende Stille:
»Ist da etwas?«
»Ja«, sagte Barny langsam, »wenn ich keine Halluzinationen habe! Komm her!«
Und einen Augenblick später starrte Stubs fassungslos in ein matt schimmerndes Gesicht, dessen funkelnde Augen ihn zu durchbohren schienen.
»Du«, flüsterte er nach einer Weile, »was ist das?«
»Die Statue«, sagte Barny und lachte leise, »die goldene Statue, von der die Männer sprachen und nach der sie die ganze Zeit gesucht haben.«
»Donnerwetter«, murmelte Stubs beinahe andächtig, »hast du so etwas schon einmal gesehen?«
Anstelle einer Antwort lachte Barny wieder, dieses Mal so herzlich, als befänden sie sich nicht in einer so wenig erfreulichen Lage. Denn mit einem Satz hatte Miranda Platz auf ihrem Kopf genommen und beide Pfoten über die Augen aus Edelsteinen gelegt. Und auch Lümmel schien Gefallen an dieser seltsamen Erscheinung gefunden zu haben, denn er beschnupperte sie mit dem größten Interesse.
»Nichts für dich, mein Liebling«, sagte Stubs, »nichts für dich. Sie ist aus Gold! Ganz und gar aus Gold!«
»Was Dina und Robert jetzt wohl machen?« fragte er, als sie endlich durch die Öffnung zurückgekrochen waren. »Ich wollte, sie kämen, um uns hier herauszuholen!«
XVII. … davon hat nichts in der Nachricht gestanden
Robert hatte Dina am Eingang des alten Hauses nicht vorgefunden und eine Weile vergeblich nach ihr Ausschau gehalten, ehe er sich entschloß, ihr den Hügel hinunter ein Stück entgegenzugehen.
Auf halber Höhe traf er mit ihr zusammen. »Hallo, Dina«, rief er, »du läßt ja auf dich warten. Wo bleibst du denn so lange? Wir haben …« Er stockte, als er ihre angespannte Miene bemerkte, und folgte ihren Blicken.
Den Weg hinunter kamen drei Männer auf sie zu. Drei seltsam und nicht sehr angenehm wirkende Gestalten. Der eine, mit einer Augenklappe, humpelnd und mit nur einem Schuh bekleidet, stützte sich auf die beiden anderen, von denen der zu seiner Linken, von bräunlicher Hautfarbe, ein fremdartiges Aussehen hatte.
»Woher kommen die denn so plötzlich?« fragte Robert leise.
»Eben war doch noch nichts von ihnen zu sehen.«
»Vielleicht aus den Kellern«, flüsterte Dina, »es gibt nämlich einen zweiten Eingang.«
Robert war zu verwirrt, um etwas erwidern zu können, und er hätte dazu auch keine Gelegenheit mehr gefunden, denn einer der Männer stand plötzlich vor ihnen.
»Könnt ihr mir vielleicht sagen, wo hier in der Stadt ein Arzt wohnt? Mein Kamerad ist nämlich von einem Hund gebissen worden.«
›Lümmel!‹ dachten Robert und Dina gleichzeitig, und Dina spürte ihre Knie weich werden.
»Äh ja«, stotterte Robert, der sich so schnell nicht fassen konnte, »ja, da gehen Sie am besten zu Dr. Brown, er wohnt gleich …«
Während er den Weg genau beschrieb, versuchte er, sich das Gesicht des Mannes und auch die der nun näher Herangekommenen einzuprägen. »Sind Sie denn von einem großen Hund gebissen worden?« fragte er, einer plötzlichen Eingebung folgend.
Doch er erhielt keine Antwort mehr. Der Mann hatte ihm schon den Rücken gewandt und setzte gemeinsam mit den anderen seinen Weg fort.
»Oh, Robert«, flüsterte Dina, »das war Lümmel, Lümmel hat ihn gebissen. Was ist da passiert?«
»Wir müssen den Eingang finden«, sagte Robert hastig, »den Eingang, von dem du eben sprachst, und dann müssen wir die anderen suchen. Komm, da drüben muß er irgendwo sein! Los, wir müssen uns beeilen!«
Vorsichtig sahen die beiden nach allen Seiten, um sich zu vergewissern, daß auch niemand sie beobachtete, ehe sie dorthin liefen, wo sie die Männer hatten auftauchen sehen.
Doch plötzlich blieb Dina stehen und griff nach Roberts Arm.
»Himmel, was sind wir blöd«, sagte sie, »ich habe doch den Plan.« Hastig zog sie den Bogen aus der Tasche, faltete ihn auseinander und wies auf einen Punkt. »Hier ist der Anfang der Keller, siehst du? Und die unterirdischen Gänge führen den Hügel hinunter, und …«
»Aber wie sollen wir herausfinden, wo sie enden und wo der Eingang ist?« fragte Robert schnell. »Er kann überall sein.«
»Da hast du recht«,
Weitere Kostenlose Bücher