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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Es war gespenstisch.«
    Manchmal vergingen mittlerweile ganze Minuten, ohne dass sie an Rondeau und jene endlose Zeitspanne mit ihm zusammen im Lagerraum denken musste. Dann überkam sie ohne jede Vorwarnung die Erinnerung, und sie war erneut gezwungen, diese grauenvollen Augenblicke zu durchleben.
    Als sie Dean dieses Phänomen beschrieben hatte, hatte er ihr versichert, dass die Erinnerungen mit jedem Tag seltener hochkommen würden und dass ihr Gedächtnis sie allmählich verarbeiten
würde. Zwar würde sie die schrecklichen Erlebnisse nie ganz vergessen, aber sie würden langsam in ihr Unterbewusstsein absinken. Sein Ratschlag hatte eine Fußnote: Er würde persönlich dafür sorgen, dass sie in der Gegenwart und in der Zukunft lebte, statt in der Vergangenheit zu weilen.
    Â»Rondeau wollte zum CIB wechseln«, erzählte Curtis soeben. »Er hatte sich deswegen schon an mich gewandt. Er sagte, am liebsten würde er im Dezernat für Kindesmissbrauch arbeiten.«
    Â»Wo er ungehinderten Zugriff auf Kinderpornografie gehabt hätte.«
    Curtis nickte mit unverhohlenem Abscheu. »Er ist zum Sender gefahren, um einerseits seinen persönlichen Rachefeldzug durchzuführen und um sich andererseits dadurch auszuzeichnen, dass er Valentino enttarnt.
    Wenn Sie und Crenshaw gestorben wären, hätte er damit durchkommen können. An Janeys Leichnam waren keine DNA-Spuren des Täters zu finden. Offenbar hatte er bei einem Mordfall in Dallas von einem Mittel erfahren, mit dem sich alle Spuren beseitigen lassen.« Er schüttelte zerknirscht den Kopf. »Er hat eindeutig aus seiner Arbeit gelernt.«
    Â»Wissen Sie schon etwas Neues über Stan?«, fragte sie.
    Â»Sein Zustand hat sich gebessert und ist unter den gegebenen Umständen sogar gut.«
    Wie durch ein Wunder hatte Stan den Schuss in die Brust und den komplizierten chirurgischen Eingriff überlebt, mit dem die Kugel entfernt worden war. Ein Lungenflügel war kollabiert, und er hatte ausgedehnte Gewebeschäden davongetragen, aber er würde überleben. Sobald er stabil genug für einen Transport gewesen war, hatte ihn Wilkins Crenshaw mit einem Privatjet nach Atlanta fliegen lassen.
    Â»Ich habe seinen Onkel gebeten, mich anzurufen, sobald Stan telefonieren kann«, sagte sie. »Ich möchte mich bei ihm entschuldigen.«
    Â»Ich bin sicher, dass er Ihnen nicht mehr böse ist. Bestimmt ist er einfach dankbar, dass er noch am Leben ist.«

    Â»Rondeau hat behauptet, er hätte Stan genau ins Herz geschossen.«
    Â»Falls er auf sein Herz gezielt hat, dann hätte er mehr Zeit auf dem Schießstand verbringen sollen.« Curtis lächelte freudlos. »Sie können von Glück reden, dass er es nicht getan hat.«
    Man hatte ihr erzählt, dass sie so viel Blut verloren hatte, weil die Kugel knapp unter ihrem Schulterblatt in den Rücken eingedrungen war und die Muskeln glatt durchschossen hatte. Sie würde eine hässliche Narbe davontragen, und ihr gefürchteter Tennisaufschlag würde der Vergangenheit angehören, aber sie war am Leben.
    Wäre die Kugel ein paar Zentimeter tiefer in ihren Körper eingeschlagen, wäre die Wunde tödlich gewesen. Dean hatte ihr geraten, auch darüber nicht allzu lange zu sinnieren, obwohl das typisch für Menschen war, die eine Katastrophe überlebt hatten.
    Â»Du darfst dir nicht den Kopf darüber zerbrechen, warum du am Leben geblieben bist, Paris. Du würdest ja doch keine Antwort finden. Sei einfach froh, dass du es bist. Ich bin es jedenfalls.« Seine Stimme hatte fast heiter geklungen.
    Curtis lenkte ihre Gedanken wieder auf ihr Gespräch, indem er ihr erklärte, dass die inzestuöse Beziehung in Rondeaus Kindheit ihn so wütend gemacht hatte. »Ich glaube, nicht einmal er wusste, wie zornig er wirklich war«, sagte er. »Er hatte gelernt, seinen Groll zu verbergen, aber nach dem, was seine Mutter ihm angetan hatte, hegte er einen tiefen Hass gegen alle Frauen.«
    Â»Das hat mir Dean auch so erklärt.«
    Â»Ich gebe nur wieder, was er erzählt«, gab Curtis zu. Nach einem kurzen Schweigen fragte er, ob sie schon die Zeitung gelesen hätte. »Richter Kemp schlachtet den Mord an Janey für seine Wahlkampagne aus.«
    Â»Das ist mehr als geschmacklos.«
    Â»Es gibt die merkwürdigsten Menschen«, schniefte der Detective verächtlich.
    Â»Was wird aus Brad

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