Rage Zorn
war, dass jeder Versuch, den Club zu schlieÃen, vergeblich war.
Aber die Nachrichten aus dem Sex-Club-Forum gingen Rondeau einfach nicht aus dem Kopf. Er hatte es sich zur Pflicht gemacht, die Situation mit eigenen Augen zu prüfen und festzustellen, ob die Mitglieder tatsächlich all das taten, womit sie prahlten, oder ob sie bloà ihre wildesten Phantasien austauschten. Er hatte herausgefunden, dass die meisten Behauptungen der Wahrheit entsprachen.
Jetzt zahlte es sich aus, dass er recherchiert hatte. Ohne seine
Kenntnisse aus erster Hand hätte er die Fragen, die ihm Curtis, Malloy und Paris Gibson heute Morgen gestellt hatten, unmöglich so intelligent und gründlich beantworten können. Dass er so viele unbezahlte Ãberstunden geschoben hatte, war also nur im Interesse des Police Departments, oder etwa nicht?
Trotzdem waren noch weitere Ermittlungen nötig. Vor allem, wenn er ins CIB wechseln wollte. Das hier gehörte zu seinem Job, zu den Pflichten, auf die er vereidigt worden war. Er ermittelte einfach nur verdeckt.
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Wie nicht anders zu erwarten, war Brad Armstrong nicht daheim, als Toni aus seiner Zahnarztpraxis nach Hause zurückkehrte. Sie erklärte der perplexen Babysitterin, dass sie sich nicht wohlfühle und dass sie und Dr. Armstrong das geplante Abendessen abgesagt hätten. Trotzdem zahlte sie ihr die vereinbarten fünf Stunden.
Dreimal hatte sie Brad auf seinem Handy zu erreichen versucht. Dreimal hatte sie auf seine Mailbox gesprochen, ohne dass er bisher reagiert hatte. Sie machte den Kindern Hotdogs zum Abendessen. Nach dem Essen spielte sie mit den Mädchen das Leiterspiel, während ihr Sohn eine alte Raumschiff Enterprise -Episode anschaute.
Gerade als die drei nach oben abzogen, um im Bad zu verschwinden, erschien Brad endlich mit Schokolade und dicken Umarmungen bewaffnet. Für Toni gab es einen Strauà gelber Rosen, die er ihr kleinlaut präsentierte. »Können wir uns wieder vertragen? Bitte?«
Unfähig, die unaufrichtige Reue in seinem Blick zu ertragen, senkte sie den Kopf. Er deutete das als stillschweigende Zustimmung und gab ihr einen schnellen Schmatz auf die Wange. »Habt ihr schon gegessen?«
»Ich habe auf dich gewartet.«
»Perfekt. Ich bringe noch die Kinder ins Bett. Du zauberst währenddessen etwas auf den Tisch. Ich bin am Verhungern.«
Was sie auf den Tisch gezaubert hatte, als er wieder in die
Küche kam, war nicht ganz das, was er erwartet hatte. Die unappetitliche Präsentation lieà ihn abrupt stehen bleiben. »Woher hast du das?«, wollte er wütend wissen. »Vergiss es. Ich weià genau, woher du es hast.«
»Ganz recht. Ich habe es heute Nachmittag gefunden, als ich in deiner Praxis war. Wo du seltsamerweise nicht warst, Brad. Du hast niemandem erzählt, wohin du gehst, und du bist stundenlang nicht an dein Handy gegangen. Also mach mir keine Vorwürfe. Ich werde mich ganz bestimmt nicht dafür entschuldigen, dass ich in deine Privatsphäre eingedrungen bin, wenn du damit nur das hier schützen wolltest.«
Sobald er mit den Beweisen für seine Krankheit konfrontiert wurde, verlieà ihn immer der Kampfgeist. Er wurde physisch kleiner, er sackte körperlich wie geistig in sich zusammen wie ein alter Luftballon. Mit hängenden Schultern plumpste er auf einen Küchenstuhl und lieà die Hände kraftlos in den Schoà fallen.
Toni holte einen Müllbeutel aus der Vorratskammer und stopfte die Ansammlung von ekelhaften Bildern und Magazinen hinein. Dann verschloss sie den Beutel mit einer Plastikklammer und trug ihn in die Garage.
»Ich bringe das morgen zum Container«, erklärte sie ihm, als sie wieder in die Küche kam. »Denn ich möchte auf keinen Fall, dass der Sack versehentlich aufgeht und unsere Nachbarn oder die Müllmänner sehen, was darin ist.«
»Toni, ich bin ⦠es gibt eigentlich nichts, was ich zu meiner Verteidigung vorbringen könnte, nicht wahr?«
»Diesmal nicht.«
»Wirst du mich verlassen?« Er fasste nach ihrer Hand und hielt sie in seinem feuchten Griff. »Bitte nicht. Ich liebe dich. Ich liebe die Kinder. Bitte zerstöre unsere Familie nicht.«
»Ich bin nicht diejenige, die alles zerstört, Brad.« Sie entzog ihm ihre Hand. »Das bist du.«
»Ich kann nicht anders.«
»Was nur ein Grund mehr ist, dich zu verlassen und die Kinder
mitzunehmen. Und wenn eines
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