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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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von ihnen diese Bilder gefunden hätte?«
    Â»Da passe ich schon auf.«
    Â»Du passt darauf auf, wie ein Drogensüchtiger auf sein Heroin aufpasst oder ein Alkoholiker eine Flasche für den Notfall versteckt.«
    Â»So ein Quatsch«, heulte er.
    Seine Zerknirschung verlor sich zusehends. Ein feindseliger Abwehrmechanismus setzte ein. Als Nächstes würde er überheblich werden. Sie hatten diese Szene schon unzählige Male durchgespielt. Die Verwandlung vom reuigen Sünder zum Märtyrer vollzog sich nach einem festen Fahrplan, und Toni kannte jede Station im Voraus.
    Er sagte: »Ein harmloses Hobby mit einer Drogensucht zu vergleichen ist lächerlich, das weißt du selbst.«
    Â»Harmlos? Auf einigen dieser Bilder sind minderjährige Mädchen zu sehen. Sie werden von korrupten und skrupellosen Verbrechern ausgebeutet, damit du dich an ihnen aufgeilen kannst. Und wie kannst du dein Verhalten als harmlos bezeichnen, wenn es deinen Beruf, deine Familie, unsere Ehe in Mitleidenschaft zieht?«
    Â»Was für eine Ehe?« Er sah sie verächtlich an. »Ich habe keine Ehefrau mehr, ich habe nur noch eine Gefängniswärterin.«
    Â»Wenn du so weitermachst, wirst du unter Umständen tatsächlich im Gefängnis landen, Brad. Willst du das wirklich riskieren?«
    Er verdrehte die Augen. »Ich komme doch nicht ins Gefängnis.«
    Â»Das könnte durchaus passieren, wenn du dir nicht eingestehst, dass du sexsüchtig bist, und wenn du weiterhin keine Hilfe suchst, um dagegen anzukämpfen.«
    Â»Sexsüchtig.« Er schnaubte ein Lachen heraus. »Ist dir nicht klar, wie absurd das klingt, Toni?«
    Â»Dr. Morgan findet nicht, dass es absurd klingt.«
    Â»O Scheiße. Du hast ihn angerufen?«

    Â»Nein, er hat mich angerufen. Du warst seit drei Wochen nicht mehr in der Gruppentherapie.«
    Â»Weil es reine Zeitverschwendung ist. Diese Idioten labern die ganze Zeit nur übers Wichsen. Mal ehrlich, ist das vielleicht eine Art, seinen Abend zu verbringen?«
    Â»Es gehört zu deinen Bewährungsauflagen, dass du zu den Treffen gehst.«
    Â»Wahrscheinlich wirst du mich jetzt bei meinem Bewährungshelfer verpetzen. Und ihm sagen, dass ich ungezogen war. Weil ich nicht mit den anderen Perversen in der Therapie war.«
    Â»Ich brauche ihm das nicht zu sagen. Das hat Dr. Morgan schon getan.«
    Â»Dr. Morgan ist der Allerperverseste in der Gruppe!«, entfuhr es ihm. »Er ist selbst ein abstinenter ›Süchtiger‹. Hast du das gewusst?«
    Sie ließ sich nicht beirren. »Dr. Morgan muss es deinem Bewährungshelfer melden, wenn du öfter als zweimal hintereinander bei den Sitzungen fehlst. Du hast morgen früh um zehn einen Termin bei ihm. Einen Pflichttermin.«
    Â»Offensichtlich ist es egal, dass ich dafür meine Behandlungstermine absagen muss und mir den Zorn meiner Partner zuziehe.«
    Â»Das ist eine Konsequenz, die du dir selbst zuzuschreiben hast.«
    Â»Genauso wie ich es mir selbst zuzuschreiben habe, dass ich auf dem Sofa schlafen darf, nehme ich an.«
    Â»Das wäre mir tatsächlich lieber.«
    Seine Augen wurden schmal. »Natürlich. Weil dir ganz offensichtlich nichts von dem gefällt, was wir im Bett tun.«
    Â»Das ist nicht fair.«
    Â»Fair? Ich sage dir, was nicht fair ist. Eine Frau zu haben, die ihrem Mann lieber nachspioniert, als mit ihm zu schlafen. Wann haben wir es das letzte Mal miteinander gemacht? Kannst du dich überhaupt noch daran erinnern? Nein, das bezweifle ich schwer. Wie solltest du auch an Sex denken können, wenn du so beschäftigt damit bist, mir hinterher zu schnüffeln?«

    Er sprang auf und kam auf sie zu. Dann legte er seine Hand in ihren Nacken und drückte so fest zu, dass der Griff keinesfalls als Liebesbezeugung aufgefasst werden konnte.
    Â»Vielleicht müsste ich nicht so oft meine Bilder anschauen, wenn du mich öfter ranlassen würdest.«
    Er schubste sie nach vorn. Sie drehte den Kopf zur Seite, um seinem Kuss auszuweichen, und versuchte, ihn wegzustoßen. Aber er hatte sie gegen die Küchentheke gepresst und sie dort festgeklemmt. Entsetzt rief sie aus: »Hör auf, Brad. Das ist nicht witzig.«
    Ihr Zorn schien ihn noch anzuheizen. Sein Gesicht lief rot an, und er drückte seinen Unterleib gegen ihren. »Spürst du das, Toni? Fühlt sich das gut an?«
    Â»Lass mich!«
    Sie stieß ihn so

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