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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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du sie gesehen? War sie mit jemandem zusammen?«
    Gavin senkte den Blick auf seinen leer geputzten Teller und starrte mehrere Sekunden darauf. »Ich habe sie nicht gesehen.«
    Â»Gavin.« Er senkte die Stimme. »Ich kenne die eiserne Regel, niemals jemanden aus dem Freundeskreis zu verpfeifen. Die galt auch schon, als ich jung war. Aber hier geht es nicht um Loyalität oder Verrat. Sondern um etwas viel Ernsteres.
    Bitte versuch nicht, Janey oder irgendwen sonst zu decken, indem du Informationen zurückhältst. Es interessiert mich nicht, was ihr gestern Abend getrieben habt und ob dabei Alkohol oder Drogen im Spiel waren. Falls Janey mit dem falschen Kerl abgezogen ist, könnte sie in ernster Gefahr sein. Bist du dir angesichts dessen immer noch hundertprozentig sicher, dass du sie nicht gesehen hast?«
    Â»Ja! Herrgott!« Er schaute sich um, weil ihm bewusst geworden war, dass die Menschen an den Tischen um sie herum zu ihnen hersahen. Verlegen sackte er in seiner Bank zusammen und brummelte in seinen Schoß: »Warum hackst du dauernd auf mir rum?«
    Â»Ich hacke nicht auf dir rum.«
    Â»Du führst dich auf wie ein Bulle.«
    Dean holte tief Luft. »Okay, vielleicht. Ich brauche dich als Informationsquelle. Erzähl mir, was du über den Sex Club weißt.«
    Â»Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Ich muss mal pissen.« Er rutschte ans Ende der Bank und wollte schon aufstehen, aber Dean hielt ihn mit einer Hand am Arm zurück.

    Â»Du hast dir nicht mehr in die Hose gemacht, seit du drei bist. Du wirst es ein paar Minuten aushalten. Was weißt du über den Sex Club?«
    Gavin wiegte sich vor und zurück und starrte wütend und mit eisiger Miene aus dem Fenster. Dean rechnete schon damit, dass er sich weigern würde zu antworten, doch dann sagte er plötzlich: »Okay, ich hab gehört, wie ein paar Jungs was von einer Website erzählt haben, auf der sie mit den Chicks E-Mails austauschen. Das ist alles.«
    Â»Nicht ganz, Gavin.«
    Â»Also, alles, was ich darüber weiß. Ich bin nicht mit den Kids zur Schule gegangen, vergiss das nicht. Ich wurde mit meinen Wurzeln aus der Erde gerissen und hierher verpflanzt, wo ich nicht –«
    Â»Praktisch seit dem Tag unseres Umzugs hängst du mit denselben Jungs rum. Dein ewiges ›O weh, ich wurde aus meiner Heimat vertrieben‹ klingt inzwischen ein bisschen hohl. Du solltest dir allmählich was anderes ausdenken, worüber du dich beklagen kannst.
    Währenddessen kämpft dieses Mädchen möglicherweise um sein Leben, und das ist keine Übertreibung. Also hör auf, zu schmollen und in Selbstmitleid zu schwelgen, und gib mir eine vernünftige Antwort. Was weißt du über diesen Internet-Club und über Janey Kemps Rolle darin?«
    Gavin hielt noch ein paar Sekunden durch, dann ließ er scheinbar resigniert den Kopf gegen die Banklehne sinken. »Janey trifft sich mit Typen, die sie übers Internet kennen gelernt hat, und schläft mit ihnen. Sie ist für alles zu haben. Genau wie diese Melissa.«
    Â»Du kennst sie also doch.«
    Â»Vom Sehen her. In dem Club sind noch haufenweise andere Mädchen. Ich weiß nicht, wie sie alle heißen. Sie kommen aus der ganzen Stadt. Es gibt ein Internet-Forum, in dem die Teilnehmer erzählen, was sie gern machen würden.«
    Â»Bist du auch in diesem Club, Gavin?«

    Er setzte sich auf. »Nein! Du musst wissen, wie du reinkommst, und ich habe mich nicht zu fragen getraut. Ich käme mir wie der letzte Volltrottel vor, weil ich das nicht weiß.«
    Â»Es ist kein großes Geheimnis. Das Dezernat für Computerkriminalität befasst sich schon damit.«
    Der Junge lachte. »Echt? Was wollen die denn dagegen unternehmen? Sie können es nicht stoppen, das weiß doch jeder.«
    Â»Anbahnung von Prostitution ist ein Verbrechen.«
    Â»Du musst es ja wissen«, brummelte er angewidert. »Du bist hier der Bulle.«
    Â 
    Er parkte in einem Hain von uralten Eichen, wo auch andere ihre Autos abgestellt hatten. Im Kofferraum stand eine Styroporkiste mit kaltem Bier und Wein. Er entschied sich für ein Bier und nahm es mit auf seinen Spaziergang zum Seeufer und zu dem hölzernen Angelpier, der dreißig Meter weit ins Wasser ragte.
    Hier würden sie sich heute Abend treffen.
    Er war gekommen, um die Lage zu checken.
    Seine Kleidung hatte er der Menge angepasst. Die

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