Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
Weide und ging weiter, bis sie Gras unter den Füßen hatte. Das Pferd preschte an ihr vorbei und warf die Hinterhufe in die Luft. Trace filmte weiter, aber leider vollführte Skyler keinen eigenen Freudentanz. Er glitt an der Windschutzscheibe hinunter, setzte sich auf die Motorhaube und ließ die Beine baumeln.
Sie stellte sich vor ihn und legte die Hände auf seine Oberschenkel. „Wie geht es dir?“
„Ich bin auch gut drauf.“ Er reichte ihr die Kamera. „Ich würde von dir eine Leckerei annehmen.“
„Was für eine möchtest du?“, fragte sie lächelnd. Sie hatte gute Arbeit geleistet und war mit sich zufrieden. „Ich kann ganz anständig kochen.“
„Ich bin ein miserabler Koch und ziemlich anspruchslos. Alles, was schmeckt, ist für mich eine Leckerei. Aber wir essen wohl nicht allein, oder?“
„Das bestimme ich. Ich entscheide, wo wer grast. Ich hoffe, du hast Hunger.“
„Ich sollte zu Hause anrufen.“ Er glitt von der Motorhaube und griff nach den Gehhilfen, die er an die Tür des Pick-ups gelehnt hatte. „Mein Nachbar hat ein Auge auf meine kleine Ranch, aber ich will ihn nicht ausnutzen.“
„Erst wird gegessen.“
Er setzte sich in Bewegung, und Skyler beobachtete ihn nicht ohne Stolz, als hätte sie es ihm beigebracht. Eben gerade war sie noch unbeschwert gewesen, jetzt schien sie sich um ihn Sorgen zu machen. Unbeschwert gefiel sie ihm besser. Er stand jetzt auf beiden Beinen und wollte sie neben sich haben. Er brauchte keine Leitstute, die ihn zum Grasen führte. Zwei Menschen, Seite an Seite.
In der Küche setzte er sich ihr gegenüber an den Arbeitstresen und befolgte ihre Anweisungen. Er schälte eine Zwiebel, schnitt Hähnchenfleisch in Streifen und rieb Käse, während sie eine helle Soße zubereitete.
„Oh!“, entfuhr es ihr plötzlich. Mit einem strahlenden Lächeln klopfte sie mit dem Pfefferstreuer gegen seinen Arm. „Sieh dir das an!“
Er tat es. Die roten Flocken schwammen auf der weißen Flüssigkeit.
„Woran erinnert dich das?“, fragte sie aufgeregt.
Er lächelte. Zwei Köpfe, ein Bild. „An deinen rötlich gescheckten Mustang. Ist das Zeug scharf?“
„Und wie! Es ist Cayennepfeffer. Ein Hauch davon reicht.“ Ihre Augen wurden groß. „Cayenne!“
Trace ließ das Wort auf der Zunge zergehen. „Klingt richtig.“
„Cayenne. Scharf und würzig.“
„Genau, wie ich es mag.“ Er nickte. „Der Name passt, aber probier ihn erst mal ein, zwei Tage aus. Mal sehen, wie er sich anfühlt.“
„Gute Idee.“ Sie nahm die Soße von der Flamme. „Magst du Salat?“
„Ich mag alles.“ Er mochte nur nicht, dass sie sich darum sorgte, ob es ihm schmecken würde. Jeder, der ihn kannte, konnte ihr bestätigen, dass er in der Hinsicht äußerst pflegeleicht war. Wenn er sich an einen Tisch setzte, war er allem gegenüber offen. Aber anscheinend hatte Skyler ihre Mahlzeiten bisher mit jemandem eingenommen, der ziemlich wählerisch war. Er wollte nicht, dass sie von dem anderen Mann auf ihn schloss, denn er wollte unverwechselbar sein, wie sie für ihn.
Was für ein beunruhigender Gedanke. Geradezu erschreckend.
„Oh nein.“ Sie schnappte nach Luft.
Inzwischen saßen sie am Tisch. Er hob den Kopf, den zweiten Bissen Enchilada im Mund, und warf ihr einen fragenden Blick zu.
„Zu viel Cayenne.“
Er zuckte mit den Schultern und kaute. Scharf. Heiß. Feurig. Er trank einen Schluck Wasser. „Schweißtreibend“, bestätigte er.
„Tut mir leid. Der Anblick hat mich so sehr fasziniert, dass ich …“ Sie griff nach seinem Teller. „Ich mache dir etwas anderes.“
„Nein, es ist toll.“ Seine Gabel war auf dem Weg zum Grünzeug, und er winkte damit ab. „Vor allem mit diesem …“
„Salat.“
„Salat, ja. Er ist fruchtig.“ Er ließ sich die Enchilada schmecken. „Mmh. Reichst du mir das Brot?“ Mit der Gabel zeigte er auf die Teigtasche. „Sieht ganz harmlos aus, aber sie hat es in sich. Wie Vegas.“
„Dein Pferd, meinst du?“
„Ja. Überraschungen sind die Würze des Lebens.“
„Abwechslungen.“
„Die auch. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals einen grünen Salat essen würde, in dem Orangen sind.“
„Es sei denn, du hast dir den Mund verbrannt.“ Sie lächelte mitfühlend. „Der rote Pfeffer sah in der weißen Soße so hübsch aus, da habe ich wohl etwas zu viel verstreut.“
„Du bist eine Künstlerin.“ Er riskierte noch einen Bissen. Aus den lodernden Flammen in Mund und Hals war eine gleichmäßige Glut
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