Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
deinen Mustang verladen können. Ich gebe den beiden ein Mittagessen aus. Das Zaunreiter-Special.“
„Du kommst auf die Sponsorenliste, Wolf Track.
„Die Frau weiß, wie man Spenden sammelt“, sagte Logan. „Sie ist besser als jeder Fernsehprediger.“ Er winkte Sally zu. „Du solltest dich um deine eigene Show bewerben.“
„Verliebte Menschen sind großzügig. Das muss man ausnutzen. Schmiede das Eisen, solange es heiß ist!“, rief Sally ihm nach, bevor sie auf die Uhr sah. „Hank müsste jede Minute wiederkommen. Er war unterwegs, um Pferde für einen Kälberfängerklub zu beschlagen. Ich muss ihn abfangen, bevor er abkühlt.“ Sie stieß sich vom Schreibtisch ab, zog die Bremsen des Rollstuhls an und stemmte sich hoch.
„Allein bei dem Gedanken bekomme ich weiche Knie. Ihr verladet das Pferd und bedient euch in der Küche. Nehmt das Zaunreiter-Special mit. Sandwiches, Kartoffelchips, Wasser und Drahtspanner. Viel Spaß.“ Sie zwinkerte Cougar zu, als sie an ihm vorbei nach ihrem Gehstock griff. „Den werde ich jedenfalls haben.“
„Ich kann es kaum abwarten, ihren Mann kennenzulernen“, flüsterte er Celia auf dem Weg zur Haustür zu.
„Hank ist ein Prachtkerl, und Sally ist der Fels in der Brandung“, erwiderte sie.
Cougar musste zugeben, dass Sally tatsächlich eine ungewöhnliche Frau war. Und Celia? Er hätte nichts dagegen, in ihren Augen zu ertrinken.
Er freute sich nicht gerade darauf, ein Wildpferd zu verladen, aber Logan hatte alles im Griff. Kein Schieben, kein Ziehen, kein Klaps. Der Mann ging so geduldig mit Pferden um wie Staff Sergeant Mary Tutan mit ihren Hunden.
Die beiden waren wirklich ein Traumpaar. Ihre Ehe musste im Himmel geschlossen worden sein. In einem Himmel, in dem alle Pferde und Hunde friedlich mit den Menschen zusammenlebten. Das gehörte zu den Bildern, die Cougar sich vorstellte, wenn hässliche Gedanken seinem lädierten Kopf das Leben schwer machten.
„Der Schecke hat keinen Terminplan“, sagte Logan. „Und wir drängen ihm auch keinen auf. Wenn uns die Zeit davonläuft, brechen wir ab und kommen später wieder.“
Logan wies Cougar an, neben dem Pferd zu gehen, nicht hinter oder vor ihm, und erinnerte ihn daran, dass Pferde von Natur aus Angst vor geschlossenen Räumen hatten. Das konnte Cougar nachempfinden. Er selbst litt nach seinem Kampfeinsatz manchmal unter Platzangst.
Zum Glück hatte er sich einen ziemlich sanftmütigen Mustang ausgesucht, und Logan konnte rechtzeitig mit ihm aufbrechen.
Die Pferde, die Celia und er reiten sollten, gehörten zu Sallys Lieblingen. Tank, ein großer Schimmel, war das einzige Pferd, auf das Celia sich zu setzen traute. Er war der erste Mustang, den Sally adoptiert hatte, und stammte von den Arbeitspferden ab, die Farmer freigelassen hatten. Danach hatten sie harte Zeiten durchgemacht, aber diese Pferde hatten alles überlebt.
Bisher.
Cougar ritt Little Henry, ein Pferd, das gern spielte. Er war genau das, was Cougar fehlte. Als er aus dem Krieg heimgekehrt war, hatte er erfahren müssen, dass er kein eigenes Pferd mehr besaß. Das war ein echter Tiefschlag gewesen. Er war durchgedreht, hatte sich sinnlos betrunken und war erst in einer Polizeizelle und dann auf der geschlossenen Station einer Psychiatrie gelandet.
Und dabei hatte er nichts weiter gebraucht als ein verspieltes Pferd und einen guten Tag zum Ausreiten.
Celias Pferdeschwanz vor ihm war ein schöner Anblick. Wie ihr Haar von einer nackten Schulter zur anderen wippte, faszinierte ihn mehr, als er erwartet hatte. Sein kleiner Falbe tänzelte unter ihm, weil er den großen Schimmel überholen wollte, aber Cougar hatte nicht vor, auf den aufregenden Anblick zu verzichten. Sie benötigten fast eine Stunde, um ihr Ziel zu erreichen.
Und er genoss jede Minute davon.
„Da ist es.“ Celia zeigte auf die Weide, die sich hinter dem Stacheldrahtzaun erstreckte. „Das ist das Land von Marys Vater. Dan Tutans Territorium. Er gehört zu den Ranchern, für die jede Grasfläche, auf der kein Vieh weidet, vergeudetes Land ist.“
„In Wyoming sagt man das über Land, auf dem kein Öl oder Gas gefördert wird.“ Cougar legte den Arm auf den Sattelknauf und ließ den Blick in die Ferne schweifen. Er war kein Wüstenmensch. Zerklüftete Berge, Hochplateaus, Flussfurten und Präriegras waren ihm lieber als endloser Sand.
Selbst im Spätsommer, wenn sich die ersten Brauntöne in das helle Grün mischten, liebte er dieses weite Land mit den sanft wogenden
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