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Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)

Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)

Titel: Ranch des Schicksals (3-teilige Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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Deckenbalken hinauf. Wo war sie? Es dauerte einen Moment, bis sie richtig wach war. Wenn sie tagsüber einschlief, war es immer so. Sie war nie jemand gewesen, der am Tag ein Nickerchen machte. Ihre Augen fielen nicht vor Erschöpfung zu. Sie legte sich schlafen. Im Bett, sonst nirgendwo.
    Traces Haus. Ach ja, sie befand sich an einem guten Ort.
    Auf Socken ging sie in die Küche und rief seinen Namen, aber es kam keine Antwort. Sie hörte, wie draußen eine Brise durch den Wacholder wehte und ein Specht am Stamm seine Spuren hinterließ. Aber von Trace war nichts zu sehen. Außer dem Sandwich auf einem Teller und einem Apfel auf einer Nachricht.
    Sky,
    ich habe den Pick-up genommen. Falls du Lust hast, schwing dich in den Sattel und folge dem Weidezaun den Hügel hinauf. Vielleicht erwischst du mich beim Arbeiten.
    Trace
    Sie aß das Sandwich, denn sie wusste, dass er es für sie gemacht hatte, und setzte sich mit dem Apfel und ihrer Kameratasche auf die Bank neben der Hintertür. Sie zog ihre Stiefel an und sah sich in der ordentlich aufgeräumten Küche um. Sie spülte den Teller und trocknete ihn ab. Als sie zur Koppel ging, sah sie, dass Trace ihr Pferd von der Weide geholt hatte.
    Sie zäumte Jack auf und sattelte ihn, und als sie den Gurt festzog, blickte sie über seinen Rücken und sah, das Cayenne von der anderen Seite des Zauns neugierig zu ihnen herüberschaute. Er kommunizierte mehr mit Jack als mir ihr, aber er wusste, dass sie da war. Sie spürte, dass er sie wahrnahm.
    Er war nicht so nervös wie sonst, aber noch immer unsicher, woran er mit ihr war. Sie hängte die Kameratasche über den Sattelknauf, nahm den Apparat heraus und fotografierte die beiden Pferde. Wild und zahm, Nüstern an Nüstern. Jack, der Fuchs mit der markanten Blesse, und Cayenne, der rötlich gescheckte Grauschimmel mit dem rotbraunen Kopf. Die beiden vertrugen sich und wussten es. Nimm die Zäune weg, hatte Trace gesagt, und die beiden galoppieren auf und davon, ohne sich noch einmal nach den Menschen umzuschauen.
    Trace erinnerte sie an vieles. Ans Gewinnen und Verlieren, an Anfang und Ende, an offene und verheilende Wunden. Vor allem das letzte Gegensatzpaar ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie würde darüber nachdenken müssen, sobald sie dazu kam. Vorläufig tat sie nur, was als Nächstes anstand. Entschlossen schwang sie sich in den Sattel.
    Sie ritt am Holzzaun den Hügel hinauf, und dahinter zeigte sich ihr ein herrlicher Anblick – ein arbeitender Mann. Sein Chambray-Shirt hing an einem schiefen Pfosten und flatterte im Wind. Der gebräunte Oberkörper glänzte im Sonnenschein.
    Skyler machte ein paar Fotos, verstaute die Kamera und ritt den Hügel hinab. Trace hatte sie noch nicht bemerkt. Die Heckklappe des Pick-ups war geöffnet, auf der Ladefläche lagen zwei neue Pfosten und eine Kettensäge. Daneben befand sich eine große Holzkiste, wie sie auch in der Scheune ihres Vaters gestanden hatte. Darin waren nicht nur Nägel, Schrauben und Werkzeug gewesen, sondern auch die Flasche, ohne die sie ihn immer seltener sah. „Am Whiskey nippen“ hatte er es genannt. Sie hatte nichts gesagt, sich gegen das ungute Gefühl gewehrt und ihr Pferd gesattelt.
    Trace schwang einen Hammer und traf sein Ziel mit jedem Schlag. An seinen Schultern glitzerten Schweißtropfen. Skyler wollte sich wie ein Raubvogel auf ihn stürzen. Sie ritt an und stellte sich vor, wie sie den Hügel hinabsegelte. Fliegen war auf dem Rücken eines Pferdes am schönsten, mit dem Wind im Haar. Er riss sich den Hut vom Kopf und winkte ihr zu. Wollte er sie warnen? Dachte er etwa, dass sie ihn …
    Wow!
    Jack knickte vorn ein, kämpfte sich wieder hoch und machte einige taumelnde Schritte. Skyler sprang ab, sobald ihr Pferd wieder einen sicheren Stand fand. Heftig schnaubend und mit weit aufgerissenen Augen tänzelte es auf der Stelle. Sie hielt die Zügel fest und sprach beruhigend auf es ein, aber als sie seine Beine untersuchen wollte, ließ Jack es nicht zu. Sie wartete, bat ihn um Entschuldigung und besänftigte ihn, bis sie eine Hand an seinen Hals legen durfte.
    „Du musst im Sattel geboren worden sein“, sagte Trace leise.
    Sie drehte sich zu ihm um, wollte etwas erwidern und stellte verblüfft fest, dass die Stimme ihr den Dienst verweigerte. Offenbar stand sie noch unter Schock.
    Er stopfte sich die ledernen Arbeitshandschuhe in die Gesäßtaschen. „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so fest im Sattel sitzt. Eigentlich hättest du über

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