Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
Familie nicht dem harten Urteil ihrer Mitmenschen aussetzen wollte.
Mike schien zu verstehen, was es für sie bedeutete, und war ihr dankbar dafür.
Skylers Video dagegen war mehr als präsentabel. Es war ein Meisterwerk, und sie konnte stolz auf ihre Leistung sein.
Es brauchte das Licht der Öffentlichkeit nicht zu scheuen, denn es zeigte den Westen so, wie er noch immer war. Sie hatte das Talent, die richtigen Motive zu finden und sie so abzubilden, dass sie mehr aussagten, als das Auge sah. Sie besaß die Geduld, auf den idealen Moment zu warten und ihn hinterher aus den Unmengen von Pixeln auf der Speicherkarte auszuwählen. Sie wusste noch nicht, wie sie ihren Film ins Fernsehen bringen sollte, aber Sally Night Horse würde schon einen Weg finden, daran zweifelte sie keine Sekunde.
Sie schaute sich gerade das Interview an, das sie mit dem für die Erhaltung der Wildpferde zuständigen Mitarbeiter der örtlichen Umweltbehörde in Worland gemacht hatte, als sie aus dem Fenster ihres Arbeitszimmers blickte und einen vertrauten Pick-up zum Haus fahren sah.
Obwohl sie barfuß war und ein altes, verwaschenes T-Shirt trug, sprang sie auf und rannte zur Tür. Sie riss sie auf und musste tief durchatmen, als ihr Cowboy vor ihr auf der Veranda stand.
Kein Lächeln auf dem Gesicht. Keine Begrüßung.
„Ich bin gekommen, um auszuhelfen“, sagte er nur. Es klang vielversprechend, ein Angebot ohne zeitliche Begrenzung. Und sein Blick verriet ihr, dass er kein Nein akzeptieren würde. Er war gekommen, um zu bleiben.
Sie protestierte nicht. Eigentlich wollte sie gar nichts sagen und sich nur an seinem Anblick erfreuen, aber sie musste ihm berichten, was sie alles geschafft hatte. „Cayenne macht Fortschritte. Er nimmt Hilfen an, bekommt den fliegenden Galoppwechsel schon ganz gut hin und lernt …“
Er nahm sie in die Arme und brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen, zuerst stürmisch und entschlossen, wie beim Rodeo. Doch als sie ihn ebenso leidenschaftlich erwiderte, ließ er sich mehr Zeit und küsste sie voller Zärtlichkeit. Dann hob er den Kopf, sah ihr in die Augen, und küsste sie noch einmal. Und wieder.
„Nicht bei dem Pferd, es sei denn, du willst es“, sagte er schließlich. „Aber bei allem anderen, was hier so anfällt. Ich bin ein Multitalent. Ich habe zwar keine Ahnung, was du mit dieser Ranch anfangen willst, aber ich helfe dir, deinen Jungen aufs richtige Gleis zu setzen. Ich springe überall dort ein, wo du Unterstützung brauchst. Damit du mit mir zusammen sein kannst.“
„Wo?“
„Wo auch immer. Wie gesagt, es ist nicht so, dass ich nicht ohne dich leben kann. Ich möchte nur lieber mit dir leben.“
„Und ich mit dir.“ Sie legte die Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. „Wo auch immer. Wenn du willst, ziehe ich auch mit dir übers Land.“
„Das will ich nicht“, erwiderte er und wirkte plötzlich erleichtert. Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. „Ich liebe dich, Skyler. Deshalb bin ich hier. Ich will dich heiraten, Pferde trainieren, das Leben genießen und Babys und Fotos machen.“ Er lachte, weil sie lachte, und das gehörte zu den Dingen, in denen sie gut zusammen waren. „Und Babyfotos.“
„Ich will nicht länger warten“, gestand Skyler. „Ich will meine Liebe zu dir ausleben, und ich will, dass wir unsere Liebe an unsere Kinder weitergeben. Aber …“ Sie holte tief Luft. „Aber wir müssen nichts überstürzen. Wir können uns auch Zeit lassen, falls es dir zu schnell geht.“ Sie lachte. „Ich kann leicht reden, was? Ich muss kein Kondom überstreifen.“
Als er sich vor Lachen bog und gar nicht mehr aufzuhören schien, zog sie ihn hastig ins Haus, schloss die Tür und presste die Stirn an seine Brust. „Ich will dich ausziehen“, flüsterte sie atemlos.
„Erst bin ich dran.“
„Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich gegen Latex allergisch bin?“
„Nein.“ Er zog sie an sich. „Glaubst du etwa, mir gefällt es, die verdammten Dinger zu benutzen?“
„Ich denke …“ Sie sah ihn an. „Ich denke, dass du ein guter Mann bist. Wenn wir im Herbst mit der Arbeit auf der Ranch fertig sind, möchte ich, dass du mich von hier wegbringst. Wohin können wir gehen?“
„Lass uns mit dem Nationalen Finale anfangen“, antwortete er. „Und danach schaffen wir uns ein gemeinsames Zuhause.“
„Wo?“
„Dies ist doch dein Haus, oder?“ Sie nickte. „Ist es das Haus, das du willst?“ Sie schüttelte den Kopf. „Dann
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