RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)
nicht zur Schar der Verehrerinnen gehören wollte, die um seine Aufmerksamkeit buhlten. Der komplizierte Grund war - eben komplizierter.
Nur wenn sie miteinander wetteiferten, war sie nicht unter Duncans Radar durchgerutscht. Sie waren beide äußerst ehrgeizig gewesen. Wenn er schon nicht ihr Freund sein wollte, dann war sie mehr als gewillt gewesen, ihn bei allem Möglichen zu schlagen, von der Telekinese bis zum Tennis.
Mit sechzehn Jahren hatte sie sich vielleicht mal vorgestellt, wie es wäre, nackt in Duncans Nähe zu sein, aber mit dreiunddreißig war sie nun nur stinksauer, weil er sie so sah. Solange ihre telekinetischen Kräfte um ihn herum durchdrehten, wollte sie auch genau so wirken. Er durfte nicht wissen, dass es nicht bloß ihr Zorn, sondern auch seine Anziehungskraft war, weshalb sie die Kontrolle verlor.
Sie beobachtete die Bewegung seiner Wimpern, während er dem weißen Schaum zusah, als dieser langsam die sanfte Wölbung ihrer nackten Brust hinabglitt.
»Wir müssen reden. « Duncans Stimme klang tiefer, als sie sie in Erinnerung hatte. Er hob langsam die Lider, um ihr ins Gesicht zu schauen.
Sie begegnete seinem Blick aus tiefblauen Augen, ohne zu zucken, aber sie fragte sich dabei, ob schon mal jemand vor Scham gestorben war. Wahrscheinlich nicht. Vielleicht würde sie die Erste sein. Die Kupferkessel im Regal über ihr begannen gegeneinanderzuschlagen, während sie bloß dastand, im wahrsten Sinne des Wortes völlig entblößt, und auf den silbernen Metallfußboden tropfte und versuchte, ihr Temperament zu zügeln. Duncan würde es genießen, wenn sie die Beherrschung verlor. Das tat er immer.
Sie würde ihm diese Genugtuung nicht geben. »Benutz beim nächsten Mal das Telefon«, erklärte sie ihm mit ruhiger, gedämpfter und rationaler Stimme, was toll gewirkt hätte, hätte nicht ihr innerer Aufruhr gleichzeitig die Töpfe schneller und schneller klappern lassen, je mehr ihr Zorn anschwoll.
Sie bemühte sich, diese Situation zu überwinden, und sich irgendetwas zum Anziehen herbeizuzaubern. Sie war aber immer noch zu aufgewühlt, sodass ihre Magie versagte. Das machte sie nur noch wütender. »Neben der völligen Zweckentfremdung der Teleportation ist dies auch ein Eindringen in meine Privatsphäre. Und das ist verdammt unverschämt. Selbst für dich.« Sie versuchte ihren rationalsten Tonfall einzusetzen. Das war ziemlich schwierig, solange ihr Blut kochte, ihr Herz raste und diese blöden Töpfe dort oben Samba tanzten.
Es nervte sie, dass sie in der Nähe dieses Mannes immer eine Art »Kampf oder Flucht«-Reflex empfand. Sie konnte so lange nichts dagegen unternehmen, bis sie ihre Gefühle wieder unter Kontrolle hatte. Ihr Temperament, der Fluch ihres Lebens, blockierte die Fähigkeit, ihre anderen Zauberkräfte zu benutzen.
Die schwarz lackierten Türen der Küchenschränke begannen auf und zu zu schlagen. Auf. Zu. Auf. Zu. Bangbangbang. Die Töpfe schepperten gegeneinander und verursachten solch einen Höllenlärm, dass Duncans Lippen zu zucken begannen. Falls er über ihren Kontrollverlust lachte, dann würde sie ...
Verdammt noch mal. Nein, das würde sie nicht. Er war derjenige, der seine Macht benutzte, um die Umstände zu kontrollieren. Sie war diejenige, die sich beigebracht hatte - und das war nicht einfach gewesen 一’ dass ein vernünftiges Gespräch immer die beste Vorgehensweise war. Weitaus effektiver als seine neandertalerhafte Herangehensweise. Natürlich hatte keine ihrer Lektionen in Selbstbeherrschung beinhaltet, nackt im Hause dieses Mannes zu sein. Sie biss sich auf die zwinge und atmete ruhig, bis die Töpfe und Türen ein wenig langsamer wurden. Duncans amüsierter Blick ruhte immer noch auf ihrem Gesicht.
»Wenn du genug gestarrt hast, gib mir bitte etwas zum Anziehen. « Es gab nichts in Reichweite, und sie hatte ihre Zauberkräfte noch immer nicht ganz unter Kontrolle.
Sein verklärter Blick strich über ihren Körper »Was, wenn ich das noch nicht getan habe? «
Serena blinzelte, ihre Haut fühlte sich vor Wut und Scham immer noch heiß an. Verdammt noch mal, sie konnte nicht klar denken, während die Töpfe und Pfannen klapperten und diese blöden Türen knallten. »Du hast was nicht getan? «, wollte sie wissen.
»Genug gestarrt«, erklärte er ruhig. Kein Hinweis zeigte sich in seinem hageren, attraktiven Gesicht, was er tatsächlich dachte. Selbst sein Blick war undurchdringlich.
Sie hatte gerade begonnen, ihren inneren Tumult unter
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