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Rashminder Allerlei (German Edition)

Rashminder Allerlei (German Edition)

Titel: Rashminder Allerlei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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beherrschte diese Kunst nicht, aber es war in der Vergangenheit bei inhaftierten Magiern vorgekommen, darum ging man kein Risiko ein. Es war ihm Recht. Auf diese Weise musste er die Verachtung, ja Abscheu in den Gesichtern dieser verrohten Männer nicht sehen … Als er direkt nach seiner Verhaftung hierher gebracht worden war, hatten sie ihm die Kleider vom Leib gerissen, ihn mit Schlägen und Tritten in die Knie gezwungen und mit Demütigungen überschüttet. Kaiden war ein Magier, einer von denen, die man fürchtete und am liebsten den Priestern überließ. Dazu war es stadtbekannt, dass er mit einem Mann zusammen lebte, der eben kein Magier war. Torgens Flüche und die Legitimation des Königs sicherte, dass niemand Eryk und ihn deswegen angegriffen hätte. Dieser Schutz war im Kerker nichts mehr wert und wäre nicht Meister Kimon, der Oberste der Magiergilde eingetroffen, um ihm den Magiebann umzulegen, wer weiß, was die Männer ihm noch alles angetan hätten.
    Danach hatten die Wächter sich auf verbale Attacken beschränkt, ihn angespuckt und mit ekelhaftem Essen sowie ungenießbarem Wasser gequält. Nichts Schlimmeres als das.
    „Da wär’n wir. Rein da!“
    Kaiden wurde durch eine Tür gestoßen, die man hinter ihm verriegelte. Er spürte die Anwesenheit mehrerer Menschen, viel sehen konnte er aufgrund der Kapuze und der Kopfhaltung nicht. Dafür war er dankbar. Der Anblick von Folterwerkzeugen würde seine schicksalsergebene Gelassenheit erschüttern, das war ihm bewusst.
    „Legt ihn auf den Tisch dort.“
    Das war Meister Kimons Stimme. Seine Kapuze wurde fortgerissen, dann stand er nackt im Raum. Jemand fummelte an den Lederbändern des Magiebanns herum, bis der starke Druck Richtung Boden nachließ. Jeder konnte einen solchen Bann anlegen oder abnehmen, nur das Opfer selbst nicht – dafür sorgte wiederum Magie.
    Aus eigener Kraft konnte Kaiden den Kopf nicht heben, dazu waren die Muskeln und Gelenke zu lange in dieser Zwangshaltung gewesen. Doch da grub sich eine Hand in sein Haar und zerrte seinen Kopf nach oben. Schreiend vor übelkeitserregenden Schmerz blickte Kaiden auf. Tränen verschleierten seine Sicht, er konnte die Menschen nicht erkennen, die ihn umgaben.
    „Er ist geschwächt. Nahezu ausgetrocknet. Hat man ihm kein Wasser gegeben?“ Wieder war es Meister Kimon, der diese strengen Worte sprach.
    „Er hat nichts gegessen, Herr, und kaum getrunken. Es war verboten, ihn zu schlagen, darum konnten wir ihn nicht zwingen, Herr“, versicherte der Mann hinter Kaiden hastig.
    „Binde ihn fest und dann hinaus mit dir.“ Kaiden wurde vorwärts geschubst und auf einer hölzernen Bank niedergelegt. Schwere Ketten fesselten seine Hand- und Fußgelenke. Unwillkürlich musste er an Cael denken. Was man ihm alles angetan hatte, an einem Ort wie diesen, in einer Position wie dieser … Er begann zu zittern, zu schwach, um diese Schwäche zu verbergen. Ihr Götter, was würde man ihm antun, um zu gestehen? Ob Lark hier war? Er würde alle Facetten der Wahrheit erkennen. Ruhelos verdrehte Kaiden den schmerzenden Kopf, um in die Gesichter der Männer dort am Ende des Raumes zu blicken. Vergebens. Seine tränenden Augen, die sich so lange an völlige Dunkelheit gewöhnt hatten, versagten ihm den Dienst, obwohl dieser Raum nur von zwei Fackeln erhellt wurde. Gewiss war einer der Anwesenden ein Heiler. Das war ein Jammer, wo doch sein Herz wie rasend schlug, hart genug, dass es unter der Last durchaus aufgeben könnte. Man würde ihn nicht einfach gehen lassen …
    Als die Tür ein zweites Mal schwer zufiel und verriegelt wurde, zuckte Kaiden zusammen. Er war schreckhaft. Schwach. Seine Peiniger hatten bereits gewonnen, das war ihm bewusst. Noch nie hatte er im Angesicht tödlicher Gefahr derart versagt …
    „Bedeckt seine Blöße, er friert. Gebt ihm Wasser und heilt ihn, aber nur ein wenig“, befahl Meister Kimon leise. Seine Stimme klang jetzt anders. Besorgt. Hatte er Angst, Kaiden könnte sterben, ohne gestanden zu haben?
    Stoff breitete sich wärmend über seinen bebenden Körper aus. Jemand stützte ihm den Kopf und drückte einen Becher an seine Lippen. Gegen das kühle, saubere, schlichtweg köstliche Wasser wollte er sich gar nicht wehren, er trank, so rasch seine geschwollene Kehle es ihm gestattete.
    „Langsamer!“
    Der Fremde über ihm sprach ebenfalls sehr leise und mit solch freundlichem Unterton, dass Kaiden verwirrt blinzelte. Was ging hier vor? Er erkannte das Gesicht des jungen

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