Rashminder Allerlei (German Edition)
ebenfalls ein Haus, wobei sie ihnen ein ganzes Stück voraus waren.
Später würden Eryk, Natt und Cael helfen, die jungen Rekruten auszubilden, während er sich noch nicht entschieden hatte, welche Aufgabe er übernehmen wollte. Vielleicht würde er sich intensiver seinen Studien widmen. Es würde sich finden, was für ihn das Beste war, und das vermutlich sogar ohne Magie.
„Braucht ihr noch Hilfe?“ Wie aus dem Boden gewachsen standen plötzlich Lys und Kirian da und winkten zu ihnen hoch. Könige oder nicht, die beiden packten gerne mit an und hatten ihnen immer wieder zwischendurch geholfen. Mit zwei weiteren Händepaaren gingen die Restarbeiten rasch voran, und noch bevor es richtig dunkel geworden war, hatten sie sich bei der gemauerten Feuerstelle neben dem Haus niedergelassen, wo sie zu sechst gemütlich beisammen saßen, sich unterhielten, das Fleisch und Gemüse brieten, das Lys und Kirian mitgebracht hatten, Brot über der offenen Flamme rösteten, kühles Bier tranken und schlicht genossen, nach dem langen, anstrengenden Tageswerk entspannen zu dürfen.
Lark kam sie gelegentlich besuchen. Er hatte versprochen, ab sofort ausschließlich als Freund zu ihnen zu kommen, selbst wenn Rashmind abbrennen sollte. Bislang hielt er sich daran und Kaiden hatte das Gefühl, dass es sich auch nicht ändern würde. Die unglaublichen Strapazen, die sie alle durchgestanden hatten, waren mehr als genug für zwanzig Leben gewesen. Wenn er sich von jetzt bis zum Ende seiner Tage nur noch um von zu harter Arbeit schmerzende Muskeln und gelegentliche Anflüge von Langeweile kümmern müsste, wäre er damit absolut zufrieden … Nun gut, er wusste, für ein langweiliges Leben war er nicht geschaffen. Seine Magie würde für Kummer und Aufregung sorgen. Er betete zu den Göttern, dass es kleiner Kummer und erträgliche Aufregung bleiben würde.
„Du bist so still“, sagte Eryk leise und zog ihn zu sich heran. „Hattest du zu viel Bier?“
„Unsinn, dann wäre ich doch zu laut und würde plappern, plappern, plappern.“
„Du hast lange nicht mehr geplappert. Vielleicht solltest du noch einen Becher trinken?“
Kaiden spürte den Ernst und die Sorge hinter Eryks leichten Worten.
Es geht mir gut, ich bin bloß müde, sagte er geistig, während er sich willig ziehen ließ, bis er mit dem Rücken an Eryks Körper geschmiegt halb saß, halb lag.
Natt und Cael zankten sich gerade, angefeuert von Lys und Kirian. Alle vier lachten unbeschwert.
Es geht mir rundum gut, wiederholte er und ließ sich küssen. Er hatte nichts gegen die Hände einzuwenden, die unter sein Hemd schlüpften und zärtlich über seine Haut strichen.
Lass mich dafür sorgen, dass es dir noch viel besser geht, erwiderte Eryk. Das bedeutete, er würde die nächsten ein bis zwei Stunden damit verbringen, ihn zu streicheln, zu necken, sanft zu erregen, immer so, dass es sich angenehm anfühlen würde, ohne ihn vor Lust in den Wahnsinn zu treiben. Wahnsinn war der Plan für danach, wenn sie sich von ihren Freunden verabschiedet und in ihr Zelt zurückgezogen hatten, das sie bewohnten, bis ihr Häuschen fertig war.
Selbstverständlich wussten die vier anderen, was sie gerade taten. Wenn sie einander alle so nahe waren, konnten ihre Freunde das Echo ihrer Gefühle über das Band wahrnehmen, das sie miteinander teilten. Peinlich war das für niemanden von ihnen, im Gegenteil: Kirian strich gerade zärtlich über Lys’ Hand, die er in Besitz genommen hatte, während Cael und Natt ihre liebevolle Zankerei mit einem Kuss beendeten und sich danach ebenfalls aneinanderkuschelten. Dabei plauderten sie gemütlich weiter und bedachten sich gegenseitig mit gerösteten Brotstücken.
Die Welt war vollkommen in Ordnung, so wie sie gerade war. Und heute Nacht würde sie noch viel besser sein …
Ende
Nachwort
Dies war die endgültig letzte Geschichte über Rashmind und Onur. Die sechs Helden haben genug Leid durchgemacht, mehr kann und will ich ihnen nicht zumuten. Sie sind jetzt an einer Stelle angekommen, wo ich sie guten Gewissens allein lassen darf. Die Jungs werden klar kommen, gleichgültig, was noch geschehen wird. Wer möchte, kann natürlich weiterträumen …
Herzliche Grüße,
eure Sandra
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